Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
rechteckigen Fundamenten über Kohlegruben, die zu drei Vierteln abgedeckt waren. Auf der einen Seite wurden sie befeuert, von der anderen Seite führte ein Steg an die Kessel heran, links und rechts des Stegs deckten steinerne Platten die Befeuerung ab, und ein gemauerter Kamin führte hinter jedem Kessel an der Wand entlang nach oben. Der andere Knecht des Wirts, Timothy, stand auf einem Holzbänkchen auf einem dieser Stege und rührte mit einer langen, weiß gebleichten Stange einen der Kessel um.
    Er blickte unsicher vom Wirt zu uns, aber Eberhard bedeutete ihm mit einer Geste, uns zu ignorieren und weiterzuarbeiten. Ich hatte den Eindruck, dass er dies auch mit vermehrtem Eifer tat.
    Ich folgte den Kaminen mit meinem Blick. »Sie führen in den Wänden zwischen den Zimmern hoch. Hier drüber liegt der große Schlafraum. Er hat keine eigene Feuerstelle, er wird von hier aus beheizt«, erklärte der Wirt und wies nach unten. »Die Luft für das Feuer kommt über die Schächte aus dem Boden.«
    Auf der anderen Seite, an der Wand zu dem Gang zum Turm, war über die ganze Länge eine Reihe steinerner Tröge gebaut. An einem Ende, rechts von der Tür, befand sich ein Brunnen mit einer seltsamen Konstruktion und einer Kurbel.
    Ich ging zu dem Brunnen hin und sah ihn mir an. Auf einer hölzernen Trommel liefen rostige Eisenketten, und an diesen waren an der Seite Ledereimer angebracht.
    »Man dreht hier, und das Wasser wird in den Eimern nach oben befördert«, erklärte der Wirt. »Diese Räder greifen ineinander, das große mit der Kurbel dreht sich viermal langsamer als das kleine.«
    Ich sah ihn an, und er wirkte plötzlich etwas verlegen. »Als ich klein war, hat mich das fasziniert. Es ist eigentlich ganz einfach: Das größere Rad hat viermal so viele Zähne wie das untere.«
    Von mir aus. Mich faszinierte es nicht sonderlich. »Das Wasser landet in diesen Trögen?«
    Er nickte und zeigte mir eine hölzerne Schute, die man unter die Stelle schieben konnte, wo die Eimer entleert wurden. Diese Schute konnte man drehen, entweder um Eimer für die Waschbütten zu befüllen oder aber um das Wasser in die Tröge zu leiten.
    Ich stand da, sah mir das an und kratzte mich am Hinterkopf. »Ich verstehe das nicht. Wenn dies der Stall wäre, kann ich mir den Sinn denken, aber man wird ja wohl keine Pferde hierher führen, um sie zu tränken.«
    Der Wirt sah ratlos drein. »Ich verstehe auch nicht alles, was hier gebaut wurde«, sagte er dann.
    Obwohl unter zwei großen Kesseln das Feuer glühte, war es hier nicht so warm wie in der Küche. Nebelschwaden standen im Raum, und die Beleuchtung war schlecht, nur eine Öllampe spendete Licht.
    »Du sagtest, hier gäbe es keine weiteren Türen.« Ich wies auf ein hölzernes Portal. Diese Wand hätte zum Turm führen sollen. Sie hätte links neben dem Eingang zum Turm sein müssen, aber ich war mir sicher, dass sich dort keine Tür befand.
    »Ach, das«, sagte der Wirt. »Das ist mit Sicherheit der seltsamste Raum des Gasthofs. Schon als Kind habe ich gerätselt, was für einen Sinn er haben könnte.« Er öffnete die Tür und hielt die Laterne hoch, damit wir besser sehen konnten. Der Raum war etwa sieben Schritt tief und zwölf Schritt breit, die Breite der Waschküche. Der Boden hier war mit anderen Platten ausgelegt; sie hatten eine rötliche Farbe und waren grobporig. Ging man durch die Tür, so befand sich auf der linken Seite eine Reihe von Stufen aus demselben porösen Stein, in der Form eines auf der Seite liegenden U um eine Art Altar ausgerichtet. Dieser Altar war lediglich ein großer steinerner Kasten, in dem sich wiederum einzelne, kopfgroße Steine befanden.
    Von der Tür aus rechts führte eine Treppe hinunter in einen offenen Keller. Und das war wirklich der ungewöhnlichste, den ich je gesehen hatte. Die Wände dieses Kellers waren – genauso wie die Treppe – mit einem seltsamen Stein ausgekleidet. Er glänzte in einem tiefen Blau, und an der Treppe sah man, dass die Platten kaum die Hälfte meines Fingers dick waren. Der Mörtel, der hier verwendet worden war, war anders als der am Mauerdurchbruch. Er war steinhart. Das Faszinierendste jedoch war, dass es jemand irgendwie geschafft hatte, in die Platten Bilder zu malen. Oder genauer gesagt: Die über die Platten verteilten Zeichnungen ergaben ein einzelnes, großes Bild.
    »Was ist das?«, grübelte ich laut. »Irgendein Fisch? Seit wann kann man auf Fischen reiten?« Wasser war nicht mein Element. Schiffe

Weitere Kostenlose Bücher