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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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viel. Es ist sein Bier, er handelt ohne Befehl.«
    Dem Rest seiner Leute schien das einerlei zu sein. Sie wirkten, als ob sie es kaum erwarten konnten, Blut fließen zu sehen.
    »Pass auf«, sagte ich zu Torfjet. »Du entschuldigst dich und gehst beiseite. Dabei können wir es dann belassen.«
    »Ich sagte, du sollst es aufheben.«
    Ich seufzte. Klar, dass das kommen musste. Vernunft war nicht seine starke Seite. Ich musste zugeben, auch ich hatte die Geduld verloren.
    »Vergiss es.«
    Entweder war ich noch langsamer, als ich befürchtete, oder dieser Sturkopf war schneller als gedacht, auf jeden Fall kam sein Dolch meinem Hals gefährlich nahe, bevor ich zurückweichen konnte.
    Er lachte. »Seht mal, wie der alte Mann springen kann!«
    Die anderen Banditen grölten ebenfalls, bis auf Janos, der die Sache mit vor der Brust verschränkten Armen begutachtete. Die Art, wie Torfjet den Dolch hielt, sagte mir, dass er ein geübter Messerkämpfer war. Er hatte Recht damit, den Dolch zu wählen, ein Schwert war in einem vollen Raum oft die schlechtere Alternative.
    Er stach zu, aber diesmal wich ich nicht nach hinten aus, sondern trat an ihn heran, und mein linker Arm lenkte seine Hand nach oben ab, während meine geballte Faust ihn am Kehlkopf traf. Ein Schritt zur Seite, sein rechtes Handgelenk dabei fest umgriffen, eine Drehung aus dem Körper heraus … Es knirschte, und er ging röchelnd vor mir auf die Knie. Ich nahm seinen Dolch aus seiner kraftlosen Hand, ließ seinen Arm los und trat zurück.
    Torfjet fiel auf die Seite, hielt sich seinen Hals, krümmte sich und sah mit Augen zu mir hoch, in denen ich langsam die Angst aufkommen sah. Einer der anderen Briganten sprang auf, aber Janos hielt ihn, ohne hinzusehen, mit der flachen Hand auf der Brust zurück.
    Der Banditenführer fing an zu lachen, noch während sich Torfjet am Boden krümmte. »Guter Schlag!«
    Er sah sich um, sah die Gesichter seiner Leute und lachte erneut schallend. »Ich sagte euch doch, dass der alte Mann etwas Besonderes ist. Das wird euch lehren, meine Befehle zu missachten!«
    Der Rest seiner Männer warf ihm und mir unsichere, teils wuterfüllte Blicke zu, aber keiner sah aus, als ob er sich mir entgegenstellen wollte. Also schauten sie zu, wie Torfjet starb.
    Ich tat so, als ob ich dem sterbenden Banditen keine weitere Beachtung schenkte, während ich über ihn stieg und mich zu Janos an den Tisch der Bergarbeiter gesellte. Diese sahen mich beinahe so angstvoll an, wie sie die Banditen musterten, aber ich sah auch Hoffnung, dass sie vielleicht doch gerettet werden würden. Gerettet vor was? Vor Janos, ja, aber warum?
    »Was ist hier geschehen?«
    »Ich habe durchzählen lassen«, erklärte Janos mit einem gehässigen Grinsen. »Es fehlt nur ein Mann. Einer der Bergarbeiter war der Werwolf. Ich habe diesen hier …« Er zog den Mann, den er sich vorhin bereits gekrallt hatte, an den Haaren vom Boden hoch, »zu unserem Werwolf befragt, dabei wäre es geblieben, bestände dieser Kerl hier nicht darauf, dass sein Bruder kein Werwolf sein könne. Nun, ich weiß es besser, und es erscheint mir nun auch klar, warum er lügt. Es war sein Bruder, also ist er wahrscheinlich selbst so ein verfluchtes Biest. Vielleicht die ganze Bande hier. Ich bin dafür, ihnen allen den Kopf abzuschlagen und sie rauszuwerfen.«
    »Seid Ihr sicher, dass der Werwolf einer von ihnen ist?«
    »Sonst sind alle da. Nur einer fehlt. Der Bruder dieses Kerls hier!«
    »Ich schwöre es bei den Göttern, mein Bruder war kein Werwolf! Ich bin es auch nicht!«, rief der Mann ängstlich.
    »Leicht gesagt«, brüllte Janos und lachte. Er schien die Angst des Mannes zu genießen.
    »Und wahr«, rief Leandra von hinten.
    Wir blickten alle zu ihr.
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Janos misstrauisch.
    Leandra machte eine vage Handbewegung. »Ich bin eine Maestra. Und da ich nun diesen Zahn besitze, kann ich einen Werwolf erkennen.« Sie hielt den Zahn des Werwolfs hoch, und alle Blicke wanderten von ihr zu dem Kopf des Werwolfs, den Janos geschmackvoll an einen Kerzenhalter an der Wand gehängt hatte, dem Kopf, an dem deutlich sichtbar ein Reißzahn fehlte.
    Erstauntes Gemurmel war zu hören. Einige Leute nickten, als ob ihnen das einleuchtete. Im Hintergrund sah ich Zokora überrascht aufblicken, die Stirn in Furchen legen und dann lächeln.
    »Gut. Wenn die Maestra das sagt, wer bin ich, ihr zu widersprechen?«, sagte Janos. Er grinste, als wäre all das ein großartiger Witz

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