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Das erste Mal und immer wieder

Das erste Mal und immer wieder

Titel: Das erste Mal und immer wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Moos
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Wolken. Ein Wort gab das andere, und ich beschimpfte ihn als unfähig, seine Familie zu ernähren. Die Auseinandersetzung wurde hitziger, irgendwann verließ er wutentbrannt die Wohnung.
    Ich heulte, zog Steffen aus dem Bett. Ich erklärte ihm, dass sein Vater ein Nichtsnutz wäre, der mich nicht verstehen könnte. Steffen verstand gar nichts, umarmte und küsste mich, wie er es immer tat. Als er anfing mir zu erklären, was da für Figuren auf seinem Schlafanzug wären, setzte ich ihn genervt ab. Irgendwie hatte es ja mit »ihm« angefangen.
    Ich rief Laura an. Ich rief Tanja an. Klagte mein Leid und Laura versprach, mir Geld zu bringen. Stefan kam sehr spät an diesem Abend. Und er hatte getrunken. Übellaunig betrat er die Wohnung.
    Laura war am Nachmittag da gewesen. Wir hatten zusammengesessen und Sekt getrunken. Ich war nichts mehr gewohnt, und der Alkohol schoss mir in den Kopf, schneller als ich es bemerkte. Es dauerte nicht lange, und wir stritten uns wieder. Ich steigerte mich in alles rein und schmiss ihm schließlich das Geld an den Kopf. Perplex fragte er mich, wo das her sei, und ich sagte ihm, ich hätte es mir geliehen.
    »Von einem deiner Fick-Kumpels, wie?«, fragte er mich gehässig und spielte auf meine unzähligen One-Night-Stands an. »Nein, von Laura«, antwortete ich triumphierend.
    »Wo hat die denn so viel Geld her?«
    »Sie hat es eben«, ich wurde bockig und bemerkte meinen Fehler.
    Dieses Mal steigerten wir uns beide rein. Als ich ihn schließlich anschrie, wie unfähig und strohdoof er wäre, schlug er das erste Mal zu. Seine Hand flog in mein Gesicht und ich aufs Sofa. Steffen war wach geworden und weinte im Bett.
    »Das ist deine Schuld!«, brüllte er mich an und verließ mit einem Türknallen die Wohnung. Ich war wie gelähmt, meine Haut brannte. Ich rannte ins Kinderzimmer. Steffen stand in seinem Bettchen. Er weinte und weinte. Er musste uns gehört haben. Ich presste Steffen an mich und nahm ihn mit in mein Bett. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich hatte Angst vor mir selbst, meinen Gedanken, meinen Gefühlen und meiner Wut. Und noch mehr: Ich bekam Angst vor Stefan.
    Ich heulte mich in den Schlaf, und ich wollte alles wieder gutmachen. Dies und viel mehr nahm ich mir vor. So etwas durfte nie mehr passieren! Aber es war nur die erste von vielen Nächten, die ich so verbrachte.
    Auf den Streit folgte eine wundervolle Versöhnung. Stefan brachte Blumen und Pralinen mit. Er verwöhnte mich und küsste die geschlagene Haut. Er weinte ein bisschen über sich selbst, so die Beherrschung verloren zu haben. Er versprach, dass so etwas nie mehr vorkommen würde. Und ich versprach, aufzuhören mit der Verschwendung unserer Barschaft. Wir liebten uns, es war vielleicht noch intensiver als sonst. Stefan drang zärtlich in mich ein und hob mich in den Himmel. Ich liebte ihn so sehr und konnte nicht genug davon bekommen. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, hörte seine Liebesbeteuerungen; ich streichelte seinen Körper und fühlte mich eins mit ihm. Ich schmeckte seinen Schweiß und trank seinen Speichel. Ich nahm ihn in jedes Loch meines Körpers auf und saugte ihm den letzten Liebestropfen heraus. Es war zärtlich, innig und doch ekstatisch.
    Später lagen wir eng aneinander gekuschelt und machten Pläne. Endlich erlaubte er mir, nach einem Job zu suchen. Es sollte abends sein, damit er bei den Kindern wäre. Natürlich brauchten wir das nicht. Aber er zeigte Verständnis für meine Ängste und gestand mir diesen Einkaufsspleen zu.
    Ich suchte und fand einen Job. In einem Restaurant bediente ich fortan am Abend die Gäste. Servierte Gans und Camembert, als hätte ich nie etwas anderes getan. Stefan war indes zu Hause bei den Kindern, und obwohl er selbst angeregt hatte, die Situation dementsprechend zu verändern, passte es ihm nicht, dass ich erst nachts heimkam. Immer, wenn es später wurde, war Stefan wütend. Er schlief nie, wie ich hoffte, sondern wartete auf mich. Er verstand nicht, dass ich, um dazuzugehören, eben mal mit meinen Kollegen mitgehen wollte. Wir hatten kaum noch Zeit füreinander. Also begann er mich »abzuholen«. Anfangs ging ich direkt mit ihm mit. Später versuchte ich ihn dazu zu bringen, zusammen noch »auf einen Kaffee« zu gehen. Er beäugte mich argwöhnisch und vermutete in seinem Eifersuchtswahn immer wieder heimliche Sexaffären.
    Der Streit fing von vorne an. Erst recht, als ich feststellte, dass mein gesamter Monatsverdienst dem Einkommen eines

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