Das erste Mal und immer wieder
auf dem Schoß sitzen. Es waren eindeutig Freier mit den Mädchen. Auch die Theke war brechend voll. Wir drängten uns dazwischen, und sofort gab es ein riesiges Hallo auf Spanisch. Der Barmann, die Kellner, alle begrüßten Jürgen, und ich fragte mich einmal mehr, wie oft er wohl schon hier gewesen war.
Auch eine Mädchentraube wurde sofort um Jürgen sichtbar. Man starrte mich mehr neugierig als feindselig an. Es war keine Deutsche darunter, und ich hätte mich nicht unterhalten können, also hielt ich mich abseits und war sehr neugierig auf die neue Frau von Jürgen. Bis jetzt war sie nicht aufgetaucht.
Es wurden Getränke ausgegeben, Flaschenkorken knallten. Die Mädchen bekamen bunte Chips, die sie wohl nach Dienstschluss an der Theke gegen Geld eintauschen konnten. Bei der Anzahl von Frauen konnte man es wohl auch kaum anders machen. Die Gäste zahlten ausnahmslos alles an der Theke. Festpreis für die Nummer, schoss es mir durch den Kopf. Dann wurde es dunkel. Jemand machte eine Ansage, und die Show begann, eine einfache Stripshow. Circa zehn Mädchen tanzten nacheinander zu unterschiedlicher Musik und in verschiedenen Kostümen. Alle Männer grölten, klatschten wie verrückt, und alles starrte nach vorn zur Tanzfläche. Beim zweiten Song zogen sich die Mädchen dann unter Getöse und Pfiffen der Männer aufreizend aus. Sie verschwanden dann im Spiegel, und da waren auch die Zimmereingänge. Es gab jedoch nur drei Zimmer, und ich sah die Mädchen teilweise ewig auf ein freies Bett warten. Jürgen stupste mich aufgeregt an. »Jetzt kommt sie!« Mir wurde klar, das letzte Mädchen wurde angekündigt, der augenscheinliche Star der Show.
Langbeinig, schlank, braun gebrannt, hellblond und mit einem Wahnsinnsbusen, hoch geschnürt und spitz herausragend, dazu in schwarzer, sexy Countrykluft betrat sie die Bühne. Tina. Die Männer hielten sich das Herz. Es war wirklich ein gnadenlos sexy Auftritt.
Sie lächelte und wandte ihr schönes, ebenmäßiges Gesicht dem rasenden Publikum zu. Dann begann ihre Show. Schnelle Musik und ihre eingespielten Bewegungen verzauberten den Raum. Hocherotisch schlängelte und drehte sie sich auf der Bühne. Ich konnte durchaus verstehen, dass Jürgen seinen Kopf verloren hatte, aber sie war ganz sicher nicht wirklich an ihm interessiert. Nicht, dass er nicht attraktiv gewesen wäre. Aber seine Halbglatze verriet sein Alter und dazu sein kleiner Bierbauch an dem sonst eher schmächtigen Körper.
Während sie sich rollte und robbte, die Beine spreizte und ihren Busen zur Musik wippen ließ, starrte er verzückt auf sie und hob die Hände. Er johlte, rief laut ihren Namen und war völlig außer sich. Als sie unter künstlichem Nebel schließlich im Spiegel verschwand, knuffte er mich in die Seite. »Und? Wie findest du sie? Ist sie nicht schön?«. Er lauerte regelrecht auf meine Worte. »Jürgen«, ich lächelte, »sie ist atemberaubend.« Und ich war gespannt, wann sie zu uns kam. Lange dauerte es nicht. Sie kam auf uns zu, schwebte eher durch den Raum, und hatte ihr Kostüm jetzt gegen einen aufreizenden Wickelrock und ein goldenes Paillettenoberteil getauscht. Sie war auf den Schuhen mindestens 1,85 m groß und sah von nahem noch hübscher aus. Sie strahlte: »Jüüüüüürgen!« Sie zog das Wort ganz lang durch ihre riesigen weißen Zähne und küsste ihn rechts und links auf die Wangen. Wir setzten uns zu dritt an einen jetzt frei gewordenen Tisch. Nach der Show verzogen sich mehr als die Hälfte der Männer. Alle, die blieben, wollten ficken. Davon ging ich wenigstens aus.
Wir orderten Champagner, und ich staunte über die absolut gigantisch hohen Preise. Die erste Flasche, die wir bekamen, wurde mit über 1000 DM vermerkt.
Schnell durchschaute ich. Hier wurde getan, was ich in Deutschland selbst nicht wollte. Er wurde gnadenlos abgezogen, ausgenommen. Fast tat er mir leid.
Später erzählte mir Tina, dass sie anfangs auch gezögert hatte. Aber mittlerweile würde er ihren Betrieb dermaßen stören, dass sie nicht anders konnte. In gewissem Sinne konnte ich sie sogar verstehen und erzählte ihr meine Story dazu. Ich erklärte aber auch, dass es finanziell schlecht um ihn stünde, verheimlichte auch die nette Omi nicht und hatte bald eine Verbündete. Wir würden ihn nach Hause schaffen.
Tina war Holländerin und lebte mit ihrer ganzen Familie hier. Sie ernährte alle. Ich zog im Innern den Hut. Sie war eine starke Frau, zwei Jahre jünger als ich und Mutter eines
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