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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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oder sogar in meinen … ich rede wirres Zeug. Aber zurzeit ist eben alles so seltsam.«
    »Ich weiß, Megan.«
    »Sogar jetzt im Moment! Das … was war das?«, fragte sie und blickte suchend hinter ihn. Kleine Schwaden weißen Nebels trieben noch umher, allerdings nicht so viele, dass sie die Sicht beeinträchtigt hätten. Der Parkplatz war, abgesehen von den einsam dastehenden Bäumen und ein paar Autos, leer. »Da war jemand, nicht wahr? Etwas … ganz Eigenartiges, die Augen konnte ich in der Dunkelheit sehen, aber es war nur ein Mann, es kann nichts anderes gewesen sein. Doch ich habe niemanden klar erkannt, absolut nicht. Wer … was …«
    Er schüttelte angewidert den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Du weißt es nicht?«
    »Er war stark und kräftig«, sagte er zerknirscht. Er sah sie an, mit seinen grünen Finn-Augen, diesen Augen, die sie so gut kannte, seit Jahren liebte. »Ich hatte nicht bemerkt, dass du gegangen warst. Also bin ich hinaus, um dafür zu sorgen, dass du ohne Probleme von hier wegkommst. Und … da war der Nebel. Ich konnte nichts sehen. Ich bin herumgestolpert und suchte nach dir, dann hörte ich deine Schritte und deinen Schrei und versuchte, dich zu finden. Und dann …« Er zuckte mit den Schultern. »Da warst du, und da war er … sie … was auch immer. Nein, es muss ein Er gewesen sein. Nicht einmal eine schwergewichtige Wrestlingkämpferin hätte so viel Kraft gehabt. Es war, als wäre ich gegen eine Mauer gerannt.«
    »Stark – und schnell«, murmelte sie. »Und er ist verschwunden.«
    »Ja«, erklärte Finn kleinmütig und starrte auf den Parkplatz hinaus. Dann wandte er sich wieder ihr zu. »Dies mag ja Neuengland sein, aber dieser Nebel hier ist verdammt eigenartig.«
    Sie zuckte die Achseln, sie wollte ihm nicht sagen, dass sie genau dasselbe dachte.
    »Gehen wir rein und machen eine Meldung.«
    Sie runzelte die Stirn. Der Vorschlag gefiel ihr nicht. »Finn, was sollen wir denn sagen?«
    »Dass dich auf dem Parkplatz beinahe einer überfallen hätte!«
    »Aber … wir wissen ja nicht einmal, wie er aussah. Ich jedenfalls nicht.«
    »Das macht doch nichts. Aber sie müssen wissen, dass hier ein Irrer herumläuft und auf einsamen Parkplätzen Frauen auflauert!«
    »Aber …«
    »Aber was, Megan?«, fragte er ungeduldig. »Möchtest du, dass das noch einmal passiert?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Er war bereits auf dem Weg zurück ins Hotel. Der Tanzsaal war leer bis auf die letzten Kellner und Reinigungskräfte und noch ein paar Leute an der Bar, von denen die meisten ihre Verkleidung inzwischen abgelegt hatten. Finn ging voraus; sie folgte dicht hinter ihm. Sie fragte sich, wie sie es anstellen sollte zu erklären, dass sie niemanden gesehen hatte, obwohl sie beinahe etwas berührt hatte, und dass die Gestalt innerhalb von Sekunden verschwunden gewesen war. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, von woher der Kerl gekommen war, als Finn an ihr vorübergehastet war. Und danach hatte sie nur noch Finn gesehen …
    Ein quälender Verdacht keimte in ihr auf, doch sie wollte diesen Gedanken nicht akzeptieren, ihm keinen Raum geben, ja ihn nicht einmal anerkennen …
    Aber er war da, er bedrängte sie, und sie konnte ihn nicht abschütteln.
    Finn!
    War er es gewesen, der sie verfolgt und so entnervt hatte, der im Nebel mit dieser unheimlichen Stimme ihren Namen gerufen hatte, und das alles, um …
    Um sie dann zu retten? Damit sie erkannte, dass sie ihn brauchte. Hatte er sich deshalb den ganzen Abend lang so ritterlich verhalten – weil sein Plan bereits aufging?
    Nein. Sie glaubte es nicht eine Sekunde lang. Finn war nie heimtückisch gewesen. Er konnte eigensinnig sein, stur und zum Äußersten entschlossen; wenn er es unbedingt wollte, dann konnte er sich überall und in jeder Situation durchboxen, ja. Aber hinterhältig war er nicht.
    Und trotzdem …
    »Theo, da war einer draußen auf dem Parkplatz. Megan wäre fast überfallen worden.« Finn drehte sich wieder zu Megan um und stellte sie einem Mann vor, der an der Bar saß. Es war der mit der Mönchskutte und der Halbmaske, sah sie jetzt; die Maske lag neben ihm auf dem Tresen. »Du kennst ihn doch noch – Officer Theo Martin. Wir haben ihn gestern Abend bei dem Rabatz mit dem guten alten Marty kennengelernt.«
    »Ja, natürlich kenne ich Sie, und vielen Dank noch einmal für Ihre Hilfe«, sagte Megan und schüttelte seine Hand.
    »Kein Problem. Aber was ist das jetzt? Jemand hat Sie auf dem Parkplatz überfallen?«
    »Nicht

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