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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Einkaufszentrum. »Im zweiten Café.«
    »Da finden wir niemals einen Platz«, warnte Megan.
    Lucian lächelte. »Natürlich bekommen wir einen.«
    Finn blickte einen Moment zweifelnd, als wisse er nicht, was er tun solle. Dann straffte er die Schultern. »Passen Sie auf meine Frau auf, ja?«, meinte er lässig. »Ich würde für sie sterben … oder auch töten, wenn es denn sein müsste.« Damit machte er kehrt und ging die Straße hinunter.
    Lucian blickte ihm lange nach. »Er liebt Sie wirklich sehr.«
    Sie wusste darauf nichts zu sagen; Lucian war ihr vollkommen fremd. Auch sie spürte in seiner Gegenwart etwas Eigenartiges, wenn auch keine schreckliche Vorahnung von etwas Bösem, wie Morwenna es behauptete.
    Sie fühlte sich einfach nur … eigenartig. Und argwöhnisch, natürlich, aber das konnte man ganz gewiss als etwas Natürliches bezeichnen.
    »Sollen wir?«
    Sie gingen los.
    »Also … es ist etwas seltsam hier?«
    »Etwas … ja.«
    »Und das begann mit dem Albtraum?«
    Megan überlegte und zuckte dann die Achseln. Offenbar wusste er einfach alles. »Mit dem Albtraum … mit dem Gefühl, dass Finn mich zu töten versuchte. Ja, mit all diesen eigenartigen Zwischenfällen.« Sie warf ihm einen schrägen Blick zu. »Das Allerneueste wissen Sie vermutlich noch gar nicht. Es gibt hier einen alten Mann, der Geistergeschichten erzählt, und … na ja, ich hatte ein paar Mal Gelegenheit, mit ihm zu reden. Er warnte mich vor diesem Dämon. Bac-Dal. Und er sagt mir immer wieder, dass Bac-Dal mich will. Verrückt.« Sie fuhr mit der Hand durch die Luft. »Und gestern Abend wurde er offenbar überfahren, und der Täter beging Unfallflucht. Jetzt liegt er im Krankenhaus, sein Zustand ist kritisch.«
    »Jemand warnt Sie … hm.« Sie hatten das Café erreicht; er öffnete ihr die Tür. Der Raum war übervoll. Lucian DeVeau wandte sich an den geplagten Platzanweiser. Er zeigte auf einen besetzten Tisch im hinteren Teil des Raums, dessen Gäste offenbar eben bedient worden waren. Eine der Frauen blickte auf und entdeckte sie an der Tür. Sie lächelte und warf einen nervösen Blick in ihre Tasse.
    Lucian trat wieder zu Megan.
    »Wir werden gleich einen Tisch haben.«
    Sie zog erstaunt eine Braue nach oben, aber zu ihrer Überraschung trank die Gruppe ihren Kaffee, Tee oder was auch immer bemerkenswert schnell.
    »Mr DeVeau?«, sagte der Platzanweiser höflich.
    Sicherlich hatten noch andere Leute auf einen Tisch gewartet, aber niemand schien zu bemerken, dass sie einen bekamen, obwohl sie noch gar nicht an der Reihe waren. Tatsächlich lächelten nicht wenige Menschen ihnen zu, als sie vorbeigingen, um sich an einen Tisch für fünf Personen zu setzen.
    »Das war ziemlich bemerkenswert«, kommentierteMegan.
    Er zuckte mit den Schultern. »Der Geist besiegt die Materie«, sagte er nur. »Was möchten Sie?«
    »Normalen Kaffee. Heute wird es eine lange Nacht.«
    Er bestellte bei einer Kellnerin, die wie aus dem Nichts an ihrem Tisch erschienen war, und beugte sich dann zu Megan. »Dieser alte Mann hat Sie also immer wieder vor Bac-Dal gewarnt?«
    Megan versuchte, sich zurückzuhalten. Es war sehr seltsam. Er kam ihr überhaupt nicht böse vor. Ebenso wenig wie ein Fremder, was bedeutete, sie sollte umso argwöhnischer sein. Es funktionierte nicht. Sie ertappte sich dabei, ihm Begebenheiten zu erzählen, die sie nicht hätte erwähnen sollen.
    »Finn weiß das nicht einmal, aber … ich habe mich einmal morgens mit Andy getroffen, und da erzählte er mir diese Geschichte von Bac-Dal und diesem Cabal Thorne, der vor langer Zeit hierhergekommen war. Offenbar schafften es die Bewohner der Stadt – möglicherweise mit der Hilfe einer anderen religiösen Gruppe –, Thorne zu töten. Nach dem Hexendebakel wollten sie ihn nicht verhaften. Also brachten sie ihn um. Und dann … später, an einem Abend, an dem wir gespielt hatten … war Andy wieder da. Heute Morgen, als ich erfuhr, was ihm zugestoßen ist, war ich … wow, seltsam, da hatte ich dieses schreckliche Schuldgefühl. Als sei er meinetwegen im Krankenhaus. Weil er so eindringlich versuchte, mich zu warnen.«
    Lucian nickte. Der Kaffee wurde serviert. Er bedankte sich sehr freundlich bei der Kellnerin, sprach aber nicht mehr, bis sie wieder gegangen war.
    »Sie glauben nicht an einen Unfall.«
    Sie fixierte ihn.
    »Nein.«
    »Und Sie und Finn gingen ins Krankenhaus und wurden zu ihm ins Zimmer gelassen?«
    Darüber musste Megan lächeln. »Ich traf zufällig meine

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