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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Tante – Martha, bei der ich jetzt wohne. Sie lebt schon seit einer Ewigkeit in Salem. Sie kannte die diensthabende Stationsschwester, und so kamen wir hinein.«
    »Und was passierte dann?«
    Sie fühlte sich unbehaglich. So wie er sie ansah … Er wusste Bescheid. Mehr als Finn ahnte.
    »Er liegt angeblich in einem tiefen Koma. Aber ich könnte schwören, dass er zu sich kam und … und sprach.«
    »Was genau ist passiert?«
    »Er sagte mir wieder, dass Bac-Dal mich will. Und es war sehr seltsam, weil er dabei nicht wirklich mich ansah, es war mehr, als würde er durch mich hindurchsehen … und Finn schaute die ganze Zeit durch das Fenster zu uns herein – oh Gott!« Hastig unterbrach sie sich, erstaunt und bestürzt darüber, was sie soeben gesagt hatte.
    Lucian lächelte, sein Lächeln sah gefährlich aus. »Schon gut. Ihr beide seid hier in Schwierigkeiten. Und ihr braucht Hilfe.«
    »Mein Mann ist nicht … Finn ist nicht grausam oder ein Killer oder böse«, jammerte sie. Großartig. All dies erklärte sie einem Mann, den sie nicht kannte. Einem Mann, den Morwenna als »wirklich böse« bezeichnet hatte. »Natürlich glaubt keiner von uns an Dämonen oder an seltsame nächtliche Ereignisse«, versuchte sie möglichst unbeschwert hinzuzufügen. »Das ist alles nur die Kraft der Suggestion«, fuhr sie rasch fort.
    Lucian setzte wieder sein träges, mitleidiges Lächeln auf. »Ich glaube nicht, dass Sie von der Kraft der Suggestion geplagt werden. Wissen Sie, es gibt da draußen viel Seltsames, das nachts passiert. Und ich bin sicher, dass es Dämonen wirklich gibt, und Ihr Leben kann davon abhängen, dass Sie das auch glauben.«
    Obwohl es in Eddie Martins Geschäft nicht weniger hektisch zuging als bei Morwenna, machte es ihm überhaupt nichts aus, dass Jade DeVeau noch immer an seinem Schreibtisch saß und seine Manuskripte studierte. Als Finn in den Laden kam, bedeutete er ihm mit einem Kopfnicken, nach hinten zu gehen, um Jade zu finden. Finn hatte kein gutes Gefühl dabei, Megan längere Zeit mit Lucian DeVeau allein zu lassen, wenngleich er nicht wusste, wieso. Der Typ hatte selbst eine ausgesprochen schöne Frau, und die beiden schienen so gut zusammenzupassen, sie wirkten fast wie eine Einheit.
    Jade bemerkte ihn nicht gleich, so sehr war sie in ihre Lektüre vertieft. Es war ein gebundenes Buch, nicht uralt, aber sehr alt.
    »Jade?«
    Sie blickte überrascht auf. Ihre Augen verengten sich, als sie ihn ansah – beinahe argwöhnisch –, und er fragte sich, was sie herausgefunden hatte.
    »Hey«, sagte sie, doch ihr gezwungener Ton strafte ihr Verhalten Lügen.
    »Lucian bat mich, Sie abzuholen. Er sitzt mit Megan im Café.« Finn hielt inne. »Ich soll Sie hinbringen, wir treffen uns dort mit den beiden. Irgendwie hat er ein paar Damen dazu gebracht, ihren Kaffee praktisch in einem Zug auszutrinken. Wir haben einen Tisch, und wir müssen uns treffen.«
    »Natürlich.«
    Doch sie starrte ihn an, ohne das Buch zu schließen.
    »Was ist los?«
    »Ihr Name.«
    »Was?«
    »Ihr Name steht in diesem Buch.«
    »Was?«, wiederholte er und ging um den Schreibtisch herum zu ihr.
    »Dies ist ein Bericht der Ereignisse bei der Ermordung von Cabal Thorne … eine Art Tagebuch. Der Text ist sehr verwirrend, wohl übereilt geschrieben.« Sie blickte zu ihm auf und musterte ihn. »Ich lese ihn wieder und wieder, aber ich komme nicht wirklich darauf, ob Finnegan Douglas ein Mitglied der Bürgerwehr war oder …«
    »Oder?«
    »Der Satanisten«, sagte sie unverhohlen.

18
    Ich sage es Ihnen doch, das ist unmöglich!«, erklärte Finn vehement. Seine Hände umklammerten die Kaffeetasse mit dem extragroßen Cappuccino. »Hören Sie, ich weiß, dass meine Familie seit vielen, vielen Generationen in Louisiana ansässig ist. Ich besitze das Bürgerkriegstagebuch meines Ururgroßvaters. Er stellte eine Bürgerwehr-Einheit zusammen und wurde später als Captain in die Armee der Südstaaten eingezogen. Er fiel bei der Schlacht von Cold Harbor. Sie können nachschauen – sein Name wird in praktisch jedem Bürgerkriegsmuseum in den Südstaaten erwähnt! Er war ein glühender, patriotischer Rebel, ein echter Sohn von Dixieland.«
    Jade nickte. »Das glauben wir Ihnen gern, Finn. Aber der Bürgerkrieg begann 1861. Und die Ereignisse, um die es hier geht, fanden fast sechzig Jahre früher statt.«
    Finn lehnte sich zurück und starrte die anderen am Tisch an.
    Er hatte die Passage über einen gewissen Finnegan Douglas gelesen, der

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