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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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sein?«, fragte Gilbert neugierig.
    »Es war ein Wesen, das vor vielen hundert Jahren, lange vor dem Fünf-Königs-Krieg hier auf den Inselwelten sein Unwesen trieb. Es war angeblich unsterblich, unbesiegbar, und es beherrschte Zeit und Raum. Sein einziger Wille war, zu unterdrücken und zu zerstören. Es tyrannisierte viele Jahre lang die Bewohner von Thalantia.«
    »Woher kam es?«, fragte Antilius etwas skeptisch.
    »Das weiß wohl niemand so genau. Wie ihr wisst, gibt es nur wenig, das wir aus der Zeit der Könige und dem Zeitalter davor wissen, weil es praktisch keine Aufzeichnungen mehr gibt.«
    »Und was hat dies mit dem Zeittor zu tun?«, fragte wieder Gilbert gespannt.
    Haif ließ sich einen Augenblick Zeit, um die Spannung etwas zu heben. Dies schien er sichtlich zu genießen. »Die Bewohner der Inselwelten beschlossen, nach Jahren der Tyrannei den Transzendenten zu vernichten. Ein kleiner Mönchsorden schmiedete daraufhin einen Plan, der sogleich in die Tat umgesetzt wurde. Sie bauten ein Portal, das den Transzendenten wieder dorthin schicken sollte, wo er hergekommen war.«
    »Etwa das Zeittor, nach dem wir suchen?«, fragte Gilbert aufgeregt.
    »Nein, lass mich ausreden! Mit vereinten Kräften bauten die Inselbewohner das gewaltige Portal und zwar genau dort, wo heute die Ahnen-Länder liegen. Es gelang ihnen, dem Transzendenten eine Falle zu stellen, indem sie ihn in das Portal lockten und dort vernichteten. Doch es lief etwas schief. Der Transzendente wurde zwar getötet, doch seine übernatürliche Kraft und Bosheit wurden auf das Portal übertragen. Die Macht des Transzendenten kann nicht vernichtet werden, so dass es den Bewohnern nicht mehr gelang, auch das Portal zu zerstören, weil es diese Macht von nun an in sich trug.
    »Und dann?« Gilbert klebte an seinem Spiegel.
    »Es war ihnen jedoch möglich, das Portal mit Hilfe eines speziellen Schlüsselsteins zu versiegeln und in zwei Teile zu zerlegen. Ein Teil ist ein Kristall und das andere ist eine Art würfelförmiges Tor.«
    Antilius wurde blass in Anbetracht dessen, was Haif noch erzählen würde.
    »Die beiden Teile wurden an geheimen Orten vergraben. Doch viele Jahre später gelang es einem üblen Machthaber, das Tor zu finden. Er experimentierte damit und fand angeblich heraus, dass man es für Reisen durch die Zeit benutzen konnte. Ein Krieg um das Tor brach aus. Es war der Fünf-Königs-Krieg, vor etwa fünfhundert Jahren an dessen Ende sich die Inselbewohner in einem Akt des Friedens einig wurden, dass niemals wieder jemand das Tor in Besitz kriegen durfte.
    Die Mönche, die das Schicksals-Portal gebaut hatten, beteten zu ihrem Gott Valheel, dass er ihnen Weisheit geben würde, damit sie es diesmal richtig machen konnten. Valheel erschien einem der Mönche, als er im Gebet war, und sagte ihm, er solle das ausgegrabene Zeittor den Largonen überlassen. Sie sollten ab diesem Tage dafür verantwortlich sein, dass nie wieder ein Fremder auch nur in die Nähe des Tores kommen konnte.«
    »Und was war mit dem Schlüsselstein? Es ist doch der Schlüssel, den Brelius gefunden hat.«
    »Der Schlüssel, der sowohl das Portal als auch das Zeittor wieder öffnen konnte, befindet sich nach diesem Mythos nur in einem bestimmten Gebiet dieser Inselwelt, nämlich in den Ahnen-Ländern. Die Mönche brachten den Schlüssel dorthin. Valheel spaltete die Ahnen-Länder vom Rest der Inselwelt Truchten ab und schuf eine unüberwindbare Klippe um die Ahnen-Länder herum. So ist die Schlucht entstanden zwischen dieser Inselwelt und den Ahnen-Ländern, die heute als Barriere von Valheel bezeichnet wird. Die Bewohner der Länder waren zwar fortan vom Rest der Welt getrennt, aber dafür konnte sichergestellt werden, dass niemand mehr den Schlüssel mit dem Tor auf der anderen Seite der Schlucht benutzen konnte.«
    »Und was geschah mit dem zweiten Teil des Portals, dem Kristall?«, fragte Pais.
    »Er gilt bis heute als verschollen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Antilius leise.
    »Koros könnte noch gefährlicher werden, als wir befürchtet hatten.«
    »Koros?«, fragte Haif.
    Antilius erklärte dem Sortaner, was bisher geschehen war und welche Rolle Koros dabei spielte.
    »Du meine Güte! Stellt Euch mal vor, Koros könnte den Kristall, das als verschollen galt, gefunden haben und dann noch das Zeittor in die Finger kriegen. Dann könnte er beide Fragmente wieder vereinen und damit die im Kristall gespeicherte Macht der Transzendenz entfesseln. Und

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