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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Rasch näherte sich Pais und hielt die Armbrust wieder schussbereit.
    »Halt! Nicht schießen!«, flehte der Gorgen mit seiner zischenden Stimme.
    »Ja! Jetzt winselst du, du Tier!«, schimpfte Haif übermütig.
    Der einstige Anführer stöhnte vor Schmerz.
    »Wie heißt du?«, fragte Pais in einem herrschenden Ton.
    »Feuerwind.«
    »Was für ein dämlicher Name! Was wolltest du von dem Sortaner?«
    Feuerwind schwieg.
    Haif baute sich, soweit es ihm mit seinem kleinen rundlichen Körper überhaupt möglich war, vor dem Gorgen auf.
    »Na los! Antworte! Was wolltest du von mir?«
    »Tu doch nicht so scheinheilig, Zwerg! Du hast nach dem Tor gesucht.«
    »Ha! Was denn für ein Tor? Lügner! Du wolltest mich ausrauben!«
    Feuerwind wandte sich an Antilius. »Und ihr? Sucht ihr auch nach dem Tor?«
    »Du bist nicht in der Position, Fragen zu stellen. Übrigens, ich glaube, das gehört mir.« Antilius deutete auf den Kompass, den Feuerwind um den schwarzen Hals trug und nahm ihn ihm ab.
    »Nimm es ruhig. Dieses komische Ding hat mir sowieso nicht gefallen.«
    Pais hatte unterdessen keine Anstalten gemacht, seine Armbrust zu senken. »Du bist also auf der Suche nach einem Tor? Was soll das genau für ein Tor sein?«
    »Aber das wisst ihr doch ganz genau. Das Zeittor.« Eine kurze Pause machte Feuerwind klar, dass die Menschen und der Sortaner genau wussten, wovon er sprach.
    »Du suchst das Zeittor also«, begann Pais. »Wieso? Was will eine kleine Gruppe Wilde, die sich bei Blitz und Donner in ihre Höhlen verkriechen, damit anfangen?«
    »Das geht euch nichts an.«
    Pais zielte wieder mit seiner Lieblingsausrüstung.
    »Also gut! Also gut. Wir haben nach dem Zeittor gesucht. So lange schon galt es als verschollen, und da begegneten wir diesem dummen Sortaner und wollten herausfinden, ob er weiß, wo es sich befindet.«
    »Ich bin nicht dumm, du Echse!«
    Pais bedeutete Haif, still zu sein. »Sprich weiter!«
    »Wir haben versucht, den Sortaner auszuquetschen, als ihr dazwischen gekommen seid. Was wisst ihr über das Tor?«
    » Wir stellen hier die Fragen!«
    »Ich meine es doch nur gut mit euch. Wer sich in die Nähe des Zeittores wagt, der geht ein großes Risiko ein.«
    Pais war misstrauisch. »Ich glaube kaum, dass du aus eigenem Antrieb das Tor gesucht hast. Für wen arbeitest du?«
    Schweigen.
    »Antworte, oder ich durchlöchere auch noch deinen anderen Flügel!«
    Doch Feuerwind blieb ihm eine Antwort schuldig. Aber Antilius konnte sich schon denken, für wen er arbeitete.
    Nach einer Weile nahm Pais schließlich die Waffe herunter. »Geh! Hau ab!«
    Feuerwind war erstaunt. »Ihr schenkt mir die Freiheit?«
    »Ich sage es nicht noch einmal. Verschwinde!«
    »Er hat heute seinen mitfühlenden Tag«, sagte Gilbert spöttisch.
    »Danke. Aber ich warne euch! Wenn ihr das Tor findet und benutzen wollt, dann spielt ihr mit eurem Leben.«
    Pais richtete wieder die Armbrust auf Feuerwind. Diese Geste war unmissverständlich und der Gorgen eilte davon. Fliegen konnte er durch die Verletzung nicht mehr.
    »Halt! Warte! Wo sind meine restlichen Sachen?«, rief Antilius Feuerwind noch hinterher, doch der drehte sich nicht mehr um, sondern verschwand im Baumlabyrinth. »Verdammt! Wieso hast du ihn gehen lassen?«
    Pais legte die Armbrust beiseite und setzte sich, weil ihm seine Wade immer noch Schmerzen bereitete. »Gorgens können furchtbar stur sein. Aus ihm hätten allenfalls nur noch mehr Lügen herausbekommen.«
    »Glaubst du, er arbeitet für Koros?«
    Pais nickte.
    »Wieso sollte Koros nach dem Tor suchen lassen? Ich dachte, er wüsste bereits, wo es sich befindet.«
    »Er hat es nicht suchen lassen. Der Gorgen hat uns belogen. Aber er hat irgendetwas dort gemacht. Vielleicht hat er auch nur den schnellstmöglichen Weg ausgekundschaftet, um zum Tor zu kommen. Oder er hat auch nach Brelius gesucht, was ich am ehesten vermute. Aber das konnten wir ihm wieder aus dem Kopf schlagen. Mit dem verletzten Flügel kommt er nicht mehr so schnell voran. Und die anderen drei sind zu feige um zurückzukommen.«
    »Möglich. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl dabei, ihn laufen gelassen zu haben«, sagte Antilius missmutig. Er wandte sich wieder Haif zu. »Also, erklären Sie uns, warum Sie hier sind!«
    »Soll das ein Verhör werden?«
    »Nein, aber wir können ja eines daraus machen«, sagte Pais und deutete auf die Armbrust.
    »Schon gut. Ich sage es euch. Ihr habt mir schließlich das Leben gerettet. Ich suche nach dem Gleichen,

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