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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Genialität. Ich konnte sehen, wie Devon die Lippen bewegte, aber seine Worte nicht mehr verstehen. Hätte ich raten sollen, so hätte ich vermutet, dass er etwas wie »elender Dummkopf« von sich gab.
    Er griff erneut an, doch ich schloss die Augen. » Lyet ni Bierek! «, sagte ich nun und legte meine ganze Kraft in den Spruch. Das Resultat war erstaunlich. Das Licht war so grell, dass alle, die zusahen, sofort geblendet waren, was hoffentlich Lord Devon mit einschloss. Der Blitzknall war lediglich Licht und Lärm und besaß keine echte Kraft, die etwas zerstören konnte. Davor konnte ihn sein Schild, der ganz anders ausgerichtet war, auch nicht schützen. Tatsächlich schien ihn sein Schutzwall aber immer noch zu umgeben. Höchst unerfreulich , dachte ich.
    Ich schlug mit der Klinge nach ihm, konnte aber nicht mehr ausrichten, als ihn zur Seite zu drängen. Ich brauchte jetzt etwas Großes und Schweres und sah mich nach einer besseren Waffe um. Mein Blick fiel auf den Kamin an der Ostwand. Sofort schritt ich hinüber, doch irgendjemand hatte das Schüreisen entwendet. Also suchte ich in dem Brennholz neben dem Kamin weiter. Die Haupthalle besaß zwei riesige Kamine, und die eigens für sie geschnittenen Scheite waren jeweils länger als mein Arm. Ich suchte ein kräftiges, fast eine Handspanne dickes Scheit aus und hob es mit beiden Händen. Es schien mir gut geeignet.
    Dann kehrte ich zu Devon zurück. Er war bereits aufgestanden, aber offenbar noch geblendet. Freilich brauchte er nicht die Augen, um mich wahrzunehmen. Mithilfe seines Magierblicks zielte er auf mich und sagte etwas, das ich nicht verstand. Rings um mich loderten tödliche weiße Flammen empor, die mein Schild zum größten Teil jedoch abhalten konnte. So groß war die Hitze, dass meine Kleidung zu rauchen begann und teilweise sogar verkohlte. Ich achtete jedoch nicht darauf und marschierte auf ihn los. » Lyet ni Bierek «, sagte ich noch einmal. Ein gewaltiger Knall warf ihn zu Boden.
    Der Blitz hatte auch mich selbst halb geblendet, aber ich benötigte das Augenlicht ebenso wenig wie er. In einem großen Bogen schwang ich das Scheit und drosch es ihm ins Gesicht. Die Wucht trieb ihn mehr als einen Schritt vor mir her, bis er vor der Wand gegen einen Stuhl prallte. Noch einmal schlug ich zu, sehr erfreut darüber, dass er noch bei Bewusstsein war. Unablässig prasselten die Hiebe meines Holzscheits auf ihn nieder. Er versuchte, das Schwert zu heben, doch ich fegte den Arm zur Seite. Ich war sogar der Ansicht, der Knochen wäre gebrochen, was mir ein Lächeln entlockte, während ich ihn prügelte – wie die Puppen, mit denen die Wächter übten –, bis er das Bewusstsein verlor.
    Endlich brach er zusammen und blieb reglos liegen. Als er ohnmächtig wurde, erlosch auch sein Schild. Ich musste grinsen. Noch einmal holte ich mit der primitiven Keule weit aus. Dann berührte mich jemand am Arm. Beinahe hätte ich ihn geschlagen, doch noch rechtzeitig bemerkte ich, dass es Marc war. Er rief etwas, das ich nicht verstehen konnte. Ich entfernte den vor Schall schützenden Zauber aus meinen Ohren. »… klagen sie dich wegen Mordes an, wenn du ihn jetzt tötest!«, rief er gerade.
    Benommen sah ich ihn an. »Ja? Und?«
    »Dann hängen sie dich!«, schrie er.
    Ich dachte darüber nach. »Wenn ich ihn nicht töte, lässt er Penny anklagen, und dann wird sie gehängt.«
    Marc war einen Moment ratlos. »Du hast recht. Töte ihn!« In diesem Augenblick erschien Dorian, der nach meinem vorherigen Spruch immer noch blinzelte.
    »Lasst mich es tun.« Er deutete mit dem Schwert auf Devon.
    Wir stritten und überlegten noch, wer von uns ihn erledigen sollte, als James Lancaster zu uns kam. »Leg das Feuerholz weg, Mordecai! Dorian, steck das Schwert ein!« Sein Tonfall duldete keine Widerrede. Ich betrachtete das Holzstück, das ich in den Händen hielt. Es brannte, nachdem Devon seinen Feuerzauber gegen mich eingesetzt hatte. Ich trat zum Kamin und warf es hinein.
    In dem großen Saal kamen die Leute allmählich wieder zu sich. Einige Männer trampelten ein Feuer aus, das dort entstanden war, wo Devon mich zu rösten versucht hatte. Ein großer Wandteppich stand in Flammen, doch das Feuer würde sich wohl nicht weiter ausbreiten. Ich kehrte zum Herzog zurück, der sich gerade mit seinem Sohn stritt und Marc schließlich sogar niederbrüllte. »Ich hänge niemanden auf! Nicht dich, nicht Penelope, nicht einmal dieses verdammte Schandbild eines Lords hier! Seid

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