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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Verteidigungslinie einzurichten.
    Der Herzog und Thornbear waren von uns abgeschnitten und mittlerweile von einem Dutzend Gegnern umringt. Die Mörder waren noch verwirrt, während Thornbear wie ein wütender Stier kämpfte, den Stuhl hin und her schwenkte und ihnen die Schädel zertrümmerte. Dennoch hätten die beiden Verteidiger beinahe das Nachsehen gehabt, wäre Dorian seinem Vater nicht beigesprungen. Gemeinsam mit Sir Kelton griff er an und hackte sich durch die Reihen der Feinde, um seinen Vater zu erreichen.
    So hatte ich Dorian noch nie kämpfen sehen, und ich hoffe auch, ihn niemals wieder so zu sehen. Er war ein Dämon mit einem Schwert in jeder Hand und schlachtete die Gegner im Handumdrehen ab. Ich fragte mich, wie er an die zweite Klinge gekommen sein mochte. Erst später erfuhr ich, dass er Devons Schwert aufgehoben hatte. Auf diese Weise stürmte Dorian mitten durch die Angreifer, und wo er vorbeikam, wichen sie zurück, ließen die Waffen fallen und klagten schreiend über die Verletzungen, die er ihnen zugefügt hatte. Wie eine Sichel, die durch reifes Korn fährt, mähte er sie um.
    Sobald er den Herzog und seinen Vater erreicht hatte, hielt er inne und warf Lord Thornbear ein Schwert hinüber, der es geschickt auffing. Dann kämpften sie zu beiden Seiten des Herzogs und arbeiteten sich stetig zu Sir Kelton und dessen Männern zurück.
    Währenddessen war ich bei den Wächtern geblieben, die immer noch ihre Verteidigung einzurichten suchten. Marc befand sich rechts neben mir und schwang mit tödlicher Geschicklichkeit ein Schwert. Ich versuchte seinem Beispiel zu folgen, war aber lange nicht so geschickt wie er. Hätte ich meinen magischen Schild nicht gehabt, ich wäre mehrmals gefallen. Wir bemühten uns, sie zurückzutreiben, doch es waren zu viele. Im Kampf Mann gegen Mann waren die Wächter des Herzogs die besseren Kämpfer, aber die Mörder waren uns mehrfach überlegen. So drängten sie uns Schritt für Schritt zurück, bis sie mehr als die Hälfte des großen Saals besetzt hatten und wir weiter denn je von den beiden Thornbears und dem Herzog entfernt waren, die ums nackte Überleben kämpften.
    Schon fielen die ersten Wächter, und uns blieben weniger als dreißig Mann, also kaum genug, um quer durch den Raum eine Linie zu bilden. Noch ein paar Ausfälle, und die Feinde hätten uns überrannt. »Dorian!«, rief ich. »Lauf!« Er erwiderte kurz meinen Blick, und ich hoffte, er habe es verstanden. Jedenfalls sagte er etwas zu seinem Vater und zum Herzog, worauf sie den Männern vor ihnen den Rücken zukehrten und jene angriffen, die zwischen ihnen und unserer Linie standen.
    » Lyet ni Bierek «, rief ich und richtete das Zentrum des Ausbruchs auf einen Punkt hinter ihnen. Der Lärm raubte ihnen vermutlich das Gehör, doch wenigstens waren sie vor dem Blitz geschützt, während die Männer hinter und vor ihnen geblendet wurden. Der Lärm störte sogar unsere eigenen Angreifer, und wir konnten ein paar Schritte wettmachen, als einige von ihnen fielen.
    Lord Thornbear und sein Sohn hackten sich weiter durch die betäubten Gegner hindurch, während der Herzog mit einem langen Dolch, den er gefunden hatte, diejenigen bekämpfte, die er erreichen konnte. Fast schien es, als könnten sie unversehrt zu uns stoßen. Fünf Schritte, dann zehn, und nun waren sie schon beinahe bei uns. In diesem Augenblick griffen jedoch zwei Feinde gleichzeitig Lord Thornbear an. Eine Klinge konnte er abwehren und der zweiten beinahe ausweichen, doch das Alter forderte seinen Tribut. Er war zu langsam, und das Schwert bohrte sich direkt unter dem Brustbein in seinen Bauch.
    Dorian schüttelte noch den Schock ab, da schnitt der ältere Thornbear eine schmerzvolle Grimasse, packte den Mann, der ihn tödlich getroffen hatte, zog ihn eng an sich und rammte ihm das eigene Schwert in den Leib, damit der Angreifer zusammen mit ihm unterging. Als sein Vater fiel, stieß Dorian einen Schrei aus, wie ich ihn noch nie gehört hatte, doch es war nicht mehr zu ändern. Lord Thornbear war tot.
    Dorian tötete den zweiten Meuchelmörder und hätte sich wohl gleich wieder ins Getümmel gestürzt, wenn ihm der Herzog nicht eine Hand auf die Schulter gelegt und ihn aufgehalten hätte. Sie sprangen über den letzten Gefallenen hinweg und erreichten unsere Linie. Ich sah das Gesicht meines Freundes, als er vorbeikam, bespritzt mit Blut und nass vor Tränen, die ihm aus den Augen rannen. Gern hätte ich mit ihm gesprochen, aber mir

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