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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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nahm er nur den Brief und stand auf. »Spart Euch den Tanz für mich auf, Lady Rose.« Er drängte sich rasch durch die Menge und verschwand mit raschen Schritten, um sich draußen sogar im Dauerlauf zu bewegen. Rose blickte ihm nach, ehe sie aufstand und Penny suchte.
    Ich las gerade wieder, als sich die Tür öffnete. »Du könntest ruhig anklopfen«, beklagte ich mich, als Dorian schwer atmend hereinkam. Anscheinend war er die Treppe heraufgerannt.
    Er ignorierte meine Vorhaltungen. »Hier«, sagte er. »Lies das und beeil dich. Rose scheint es für äußerst dringend zu halten.« Er war nicht in der Stimmung, sich auf Tändeleien einzulassen. So nahm ich den Brief entgegen, der – zweifellos in Pennys Handschrift – meinen Namen trug.
    Ich öffnete und überflog ihn, dann las ich ihn noch einmal langsamer, um sicherzugehen, dass ich nichts übersehen hatte.
    Lieber Mordecai,
    voller Angst schreibe ich dies auf, aber nicht wegen der Dinge, die ich tun muss, sondern vielmehr, weil es unmöglich ist, alle Gedanken und Gefühle in etwas so Beschränktes wie einen schlichten Brief einfließen zu lassen. Du sollst wissen, dass Du immer mein Freund warst, und dafür bin ich dankbar. Du sollst auch wissen, dass Du an den Ereignissen, die sich nun aus meinen Handlungen ergeben, keine Schuld trägst. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder für sein eigenes Handeln verantwortlich ist, weil man sich sonst als Opfer in die Hände des Schicksals begeben würde, und ich will kein Opfer sein.
    Marcus hat mir Dein Verhältnis zu Devon Tremont ausführlich erklärt. Daher sollst Du wissen, dass ich nicht deinetwegen handle. Wie Du weißt, habe ich gute Gründe, dieses unvergleichliche Scheusal zu hassen. Ginge es nach mir, dann hätte er nie geboren werden dürfen. Die Tatsache, dass seine Beseitigung Dir und den Lancasters helfen wird, ist mir ein großer Trost, aber es ist nicht der Grund für meine Taten. Bitte mach Dir keine Vorwürfe. Ich habe mich frei entschieden.
    Die Gründe behalte ich für mich, weil sie Dich nur noch mehr verletzen würden, und das hast Du nicht verdient, denn Du bist immer eine sanfte Seele gewesen. Ich will nur so viel sagen, dass sich das Schicksal gegen mich verschworen hat. Ich habe etwas getan, das sich nicht rückgängig machen lässt, und nun bleiben mir nicht mehr viele Möglichkeiten. Statt als Gefangene des Schicksals zu existieren, beschließe ich zu handeln und wende damit hoffentlich großen Schaden von allen anderen ab. Ich glaube, für Devon Tremont gibt es keine Erlösung, so wenig wie für mich. Aber wenigstens werden meine Taten etwas Gutes nach sich ziehen, während er nichts als Gemeinheit verbreitet hat.
    Schließlich – und jetzt kommt der schwierigste Teil, weil ich fürchte, Dir wehzutun – möchte ich meine Gefühle für Dich beschreiben. Meine Liebe zu Dir ist nichts Neues, keine plötzliche Laune. In unseren Kinderspielen warst Du immer mein edler Ritter in der glänzenden Rüstung, auch wenn Du dies wohl nicht bemerkt hast. Dein freundliches Herz und Deine albernen Einfälle haben in den endlosen Sommertagen unserer Kindheit mein Herz erobert. Ich liebe Dich, und ich werde Dich immer lieben, solange ich überhaupt noch lebe. Ganz gleich, was man nach diesem Tag über mich erzählen wird, vergiss das nicht. Es gibt aber auch andere, die Dich lieben, und das darfst Du ebenso wenig vergessen. Wenn ich fort bin, soll Dich die Verzweiflung nicht zu dummen Entscheidungen verleiten, denn Du bist vielen Menschen, unter denen ich der unwichtigste bin, sehr wichtig.
    Für immer
    Deine Penny
    »Verdammt!«, fluchte ich. »Dorian, woher hast du diesen Brief?«
    »Rose hat ihn von einer Bedienung bekommen«, antwortete er.
    Ich war schon dabei, mich anzukleiden. Für Wams und gute Hose hätte ich aber viel zu lange gebraucht, also stieg ich in die schlichten Hosen und streifte das Hemd über, in dem ich gekommen war. Nach kurzem Nachdenken warf ich mir noch den Übermantel meiner Mutter über die Schultern und gürtete das Schwert, das mir mein Vater gegeben hatte. Dorian riss überrascht die Augen auf. »Du kannst doch beim Ball kein Schwert tragen.«
    »Verdammt will ich sein, wenn ich darauf verzichte, und du solltest dein Schwert ebenfalls holen. Wir werden es vielleicht brauchen.« Ich zog die Stiefel an. Das Fieber war abgeklungen, und ich fühlte mich viel besser, auch wenn mir etwas schwindlig war. Bevor ich zur Tür hinausstürmte, hielt ich noch einmal inne. Ein paar

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