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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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bewegt, es sei denn, um Atem zu schöpfen. Ich spürte, wie sie sich der Situation bewusst wurde und wie ihr Herz nun schneller schlug. Die Erregung erwachte auch in mir, sodass ich beinahe die Verbindung verloren hätte. Aber ich stellte mich rasch darauf ein … ich wollte sie noch nicht verlieren. Die Veränderungen, die in ihr geschahen, konnte ich genau verfolgen, und sie wusste ebenso, was in mir vorging. Die Regungen, die ich schon vorher bemerkt hatte, wurden allmählich zu stark, um sie noch zu unterdrücken, doch sie schreckte nicht zurück.
    Bei alledem waren die Schmerzen in meinem Körper mindestens so stark wie die angenehmeren Gefühle. Vorsichtig drehte sie mich auf den Rücken und legte sich auf mich. Die Dummheit dessen, was wir taten, ließ mich einen Augenblick zögern, doch dann spürte ich ihren klaren und entschlossenen Gedanken. Ich brauche es, Mort. Ich muss die Angst auslöschen, die er in mir hinterlassen hat. Zwar waren es keine Worte, aber das war die Absicht, die sie mir vermittelte.
    Ich verwarf all meine Zweifel, und was darauf folgte, war schmerzhaft und wundervoll zugleich. Ironischerweise hatte ich sogar stärkere Schmerzen als sie, was Anlass zu einem schönen Scherz gegeben hätte, so wir es denn jemals jemandem hätten erzählen wollen. Ich bin sicher, dass wir beide die Stunde, die nun folgte, nie mehr vergessen werden. Wir blieben die ganze Zeit über in Gedanken verbunden, bis ich zu müde war und der Schlaf mich übermannte.

Die verschiedenen Herrscher der Menschen, die Könige und die Adligen, pflegten seit jeher unerquickliche Beziehungen zu Zauberern und Magiern. Eine Person, die solche Macht besitzt, können sie nicht so leicht ignorieren. Derart mächtige Menschen sind aber ein zweischneidiges Schwert, das ebenso die Hand des Lords zerschneiden kann, der es führt, wie es dessen Feinde zu vernichten vermag. Weise Herrscher sind sich dieser Gefahr stets bewusst, denn sie mögen nicht leichtfertig auf die Vorteile verzichten, die ihnen ein Zauberer bietet. Dennoch müssen sie immer misstrauisch gegenüber denjenigen sein, die mit einem einzigen Wort töten können.
    Marcus der Ketzer,
    Über das Wesen von Glaube und Magie
    Die Sonne spähte durch die Wolken, als Timothy im Garten hinter der Küche Unkraut jätete. Es war nur eine kleine Parzelle, gewiss nicht groß genug, um alle Menschen zu speisen, die jeden Tag in der Burg aßen. Die meisten Lebensmittel wurden ohnehin mit Karren herbeigeschafft. Auf diesem kleinen Stück Land zog der Koch Kräuter, Gewürze und kleinere Zutaten, die am besten ganz frisch verarbeitet wurden. Diesen Auftrag bekam Timothy recht häufig, damit das Unkraut gar nicht erst hochwuchs, doch die Ernte erledigte der Koch selbst, wann immer er etwas brauchte.
    Die meisten anderen Jungs, die auf der Burg von Lancaster und in der Umgebung lebten, mochten das Jäten nicht, aber Timothy machte es nichts aus. Er war Waise und hatte unter den Nachbarskindern nur wenige Freunde gefunden. Deshalb hatte er trotz der Aufgaben, die man ihm übertrug, häufig Zeit. Der Garten war voller sprießender Pflanzen und frischer Erde, ganz zu schweigen von den Insekten und anderen kleinen Geschöpfen wie etwa den Fröschen. Er mochte die Frösche. Da Eile nicht nottat, beklagte sich der Koch auch nicht, wenn der Junge mehrere Stunden für die Aufgabe brauchte, solange er nur die Pflanzen nicht beschädigte. So jätete Timothy, redete mit den Fröschen, jätete wieder ein wenig und beobachtete einen Grashüpfer. Kleine Jungen ließen sich schnell ablenken, und Timothy war keine Ausnahme.
    Er hob den Kopf, als ein Schatten über ihn fiel. Vater Tonnsdale stand da und lächelte ihn an. »Da bist du ja! Ich hab dich überall gesucht, Timmy!«
    »Ich war doch die ganze Zeit hier, Vater! Der Koch mag es, wenn ich das Unkraut jäte, und es macht ihm auch nichts aus, wenn es eine Weile dauert.« Dann strahlte er Vater Tonnsdale an.
    Der alte Priester zauste ihm freundlich die Haare. »Schon gut, Junge. Du sollst auch nur etwas für mich aus der Stadt holen.«
    »Gewiss, Vater. Ich kann die Arbeit hier später beenden.« Timothy klopfte sich den Staub ab.
    Vater Tonnsdale beschrieb ihm ein Haus in der Stadt, wo das wartete, was Timmy abholen sollte. Es sei ein kleines, aber schweres Päckchen, das möglicherweise Krüge enthalte. Der Junge sollte sofort losgehen und es später in die Kapelle bringen.
    »Was ist denn da drin?«, fragte Timmy neugierig.
    Der alte Mann

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