Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
Vom Netzwerk:
zwinkerte verschwörerisch. »Das ist ein Geheimnis. Eine Überraschung für Mordecai, sobald es ihm wieder besser geht. Etwas wie ein Erbstück. Er wird sich freuen, wenn er es bekommt. Aber vergiss nicht, red mit niemandem darüber, bis du es mir gebracht hast. Wir können es ihm morgen zusammen zeigen, wenn es ihm wieder besser geht.«
    Aufgeregt rannte Timothy los, erfüllt von der unerschöpflichen Energie der Jugend. Er mochte Mordecai und hatte sich Sorgen gemacht, sein neuer Freund werde womöglich gar nicht mehr von dem Sturz genesen. Da er nun etwas für ihn tun konnte, fühlte er sich sofort besser.
    Am Morgen nach dem Jagdausflug wartete Devon vor den Gemächern des Herzogs. Man hatte ihn bereits in der Morgendämmerung gerufen. Binnen einer Viertelstunde war er zur Stelle gewesen und hatte seitdem mindestens eine Stunde gewartet. Der gute Herzog brachte seine Missbilligung schon dadurch zum Ausdruck, dass er Devon lange hinhielt, was dieser auch ganz genau begriff.
    Schließlich steckte ein Diener den Kopf zur Tür herein. »Der Herzog empfängt Euch jetzt.« Devon holte tief Luft und folgte ihm. Es war klar, dass es eine unangenehme Begegnung werden würde. Drinnen saß der Herzog an einem kleinen Tisch. Er hatte gerade sein Frühstück beendet. Andere Sitzgelegenheiten gab es nicht, obwohl Devon sicher war, am Vortag sogar mehrere gesehen zu haben. Ein weiterer dezenter Hinweis. Also musste er stehen.
    »Ihr habt mich rufen lassen, Durchlaucht?«, begann er, da James keine Anstalten machte, das Gespräch aufzunehmen.
    »Ich will mit dir über die Ereignisse des gestrigen Tages sprechen.« James war kein Mann, der lange um den heißen Brei herumredete, und jetzt wirkte er angespannt. Außerdem standen zwei bewaffnete Wächter in dem Zimmer bereit, was einer unverhohlenen Beleidigung äußerst nahekam. Der Herzog trug sich doch hoffentlich nicht mit der Absicht, Devon zu verhaften?
    »Ah, damit habe ich schon gerechnet, Durchlaucht. Der junge Dorian schien ganz außer sich, als wir uns gestern begegnet sind.« Das war eine Untertreibung, aber Devon wollte dem Herzog nicht die Worte in den Mund legen.
    »Wenn du damit meinst, dass er hier hereingestürmt kam und deine sofortige Verhaftung, Aburteilung und Hinrichtung verlangt hat, ja, dann war er sicherlich ganz außer sich.« Die Miene des Herzogs ließ keinen Zweifel daran, was er von der Angelegenheit hielt.
    »Mir war gar nicht klar, dass er mir ernsthaft irgendeine Schuld zuweisen wollte. Ich hatte gehofft, er werde sich wieder abregen, nachdem er meine Erklärung gehört hatte.« Devon dachte natürlich nichts dergleichen, aber er wollte auch nicht die kleinste Andeutung machen, sich irgendwie falsch verhalten zu haben. Aus langer Erfahrung wusste er, dass die Schweißhunde immer nur noch mehr Blut verlangten, nachdem sie die ersten Tropfen gewittert hatten.
    »Seiner Darstellung nach hätte er dir beinahe den Kopf abgeschlagen, ehe du dich überhaupt bemüht hast, Mordecai beizuspringen. Was ihm vorher zugestoßen ist und was du bis dahin getan hast, um ihm zu helfen, bleibt unklar. Das klingt nicht nach einem Mann, der bereit ist zu vergessen und zu vergeben.« Der Herzog sah Devon scharf an.
    »Ganz ehrlich, Durchlaucht, ich hatte mit dem Unfall nichts zu tun und musste einfach nur angestrengt nachdenken, wie ich ihm helfen konnte, sobald ich ihn erreicht hatte. Er war gegen einen Baum geprallt und atmete nicht mehr. Dorian nahm ganz ohne Grund an, es sei meine Schuld. Wäre ich nicht bereit, auf seine Heißblütigkeit Rücksicht zu nehmen, so würde ich ihn vielleicht sogar wegen dieser Beleidigung zum Duell fordern.« In diesem Augenblick war er der Inbegriff selbstgerechter Empörung.
    »Du wärst ein Narr, dies zu tun, denn er würde schon in der ersten Minute dein Gedärm auf dem Boden verteilen.« James hielt einen Augenblick inne. »Wenn du nicht dazu beigetragen hast, den Unfall zu verursachen, was hast du dann getan, um Mordecais Leben zu retten?«
    »Wenn ich ganz offen sein darf, Durchlaucht, so muss ich zu meiner Schande gestehen, dass mir der junge Dorian zugesetzt hat, bis ich weder ein noch aus wusste. Er war drauf und dran, mir den Kopf abzuschlagen, und ich war ernstlich im Hintertreffen. Deshalb tat ich so, als wüsste ich einen Weg, Mordecai wieder zum Atmen zu bringen. Der Gnade der Götter ist es zu verdanken, dass er sich genau in diesem Augenblick erholt hat, denn sonst wäre ich jetzt nicht hier.« Nun strahlte Devon

Weitere Kostenlose Bücher