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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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verströmte er einen zarten goldenen Schimmer, ein Zeichen für die Verbindung mit der Göttin selbst. Ich bedankte mich von Herzen, und bald darauf ging er wieder. Eine Weile starrte ich noch den silbernen Stern an, bis Penny sich neben mich setzte. »Macht es dich traurig, wenn du daran denkst?«
    »Ein bisschen schon«, antwortete ich. »Meinen Großeltern bin ich nie begegnet. Über sie ist mir sogar noch weniger bekannt als über meine Eltern. Vor ein paar Tagen habe ich allerdings überhaupt noch nichts gewusst. Irgendwie kommt mir alles unwirklich vor. Innerlich fühle ich mich immer noch wie Mordecai Eldridge und empfinde Schuld, weil ich für diese Menschen, die gestorben sind, nicht viel empfinden kann.« Penny verstand es, gut zuzuhören. Wir redeten eine Weile, bis es abermals an der Tür klopfte.
    Ehe Penny die Tür erreichte, öffnete Dorian sie von außen. »Seine Durchlaucht, Herzog James von Lancaster.« Gleich darauf schritt der Hausherr ohne weitere Vorwarnung herein. Er schien bei bester Gesundheit, bewegte sich schnell, und sein Gesicht war leicht gerötet, als hätte er sich vor kurzer Zeit noch angestrengt. Ich wusste nicht, dass er kurz zuvor Devon Tremont zur Rede gestellt hatte, aber ich wäre gewiss froh gewesen, wenn er mir in aller Ausführlichkeit davon berichtet hätte.
    Wie es aussah, war er voller Tatendrang. »Mordecai!«, begann er recht laut. »Ich bin froh, dich wach und gestärkt vorzufinden.« Statt sich den Stuhl zurechtzurücken, setzte er sich einfach auf die Bettkante.
    »Die Nachrichten über mein Ableben waren voreilig, Durchlaucht«, antwortete ich lächelnd.
    »Wie ich schon sagte, nenn mich bitte James, wenn wir allein sind«, erinnerte er mich. »Eigentlich wollte ich deine Einführungszeremonie für morgen ansetzen und dir heute Abend den Treueid abnehmen, aber wie es scheint, müssen wir dies doch noch um ein paar Tage verschieben. Immerhin kommst du wohl rasch wieder zu Kräften.«
    »Das verdanke ich Penny, die sich wie ein rettender Engel für mich eingesetzt hat«, entgegnete ich lächelnd.
    »Ja, auch mit Penny habe ich einige Dinge zu besprechen.« Grimmig sah er sie an.
    »Ich kann dir gar nicht genug danken, dass du dich um meinen Neffen gekümmert hast«, sagte er. »Wie ich höre, bist du aber meine Gattin angegangen und hast darauf beharrt, dass Rose dir helfen solle, ihn zu finden.«
    »Ja, Durchlaucht.« Sie schlug die Augen nieder.
    »Weiter kam mir zu Ohren, dass du manchmal die Gabe der Prophetie besäßest. Egal. Gestern hast du dich jedenfalls durchgesetzt und mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, du würdest, wenn ich dich aus dem Zimmer wiese … warte, wie hattest du dich ausgedrückt?« Er suchte nach den richtigen Worten.
    »Dann hättet Ihr einen Stummelfinger, Durchlaucht«, half sie ihm aus.
    »Ja, genau. Und soweit ich weiß, hast du es durchaus ernst gemeint, meine Liebe.« Er lächelte wie ein Hund, der sich gerade die richtige Stelle für den Biss aussucht.
    »Ja, Durchlaucht, und ich meine es immer noch ernst«, erwiderte sie höflich.
    »Dir ist natürlich klar, dass eine so freche Respektlosigkeit deinem Herrn gegenüber höchst unerfreuliche Konsequenzen haben kann. Ich könnte dich in den Hof bringen und für deine Aufsässigkeit auspeitschen lassen.« Er sprach nicht mit besonderem Nachdruck, doch ich wollte schon aufbegehren und aus dem Bett steigen.
    »Das könnt Ihr nicht tun!«, widersprach ich, doch er tat meinen Einwand mit einer Handbewegung ab.
    »Ja, Durchlaucht, das trifft zu«, erwiderte sie.
    »Obendrein hast du gestern ohne Erlaubnis deinen Arbeitsplatz verlassen und bist seitdem auch nicht wieder dort erschienen«, fuhr er fort. »Du hast die vergangene Nacht allein in diesem Raum mit meinem Neffen verbracht.«
    »Ja, Durchlaucht. Ich wollte an seiner Seite wachen, bis er tot wäre oder bis ich sicher sein konnte, dass er weiterlebe.« Die Antwort klang sogar ein wenig trotzig.
    »Andere hätten sich ebenso gut um ihn kümmern können. Es entsprach wohl kaum der Schicklichkeit, dass eine junge Frau die ganze Nacht hier verbringt. Aber das ist dir anscheinend egal, Penelope. Oder?«
    »Genau, Sir«, erwiderte sie. »Ich will lieber verdammt sein, als ihn der Obhut anderer zu überlassen.« Stolz erwiderte sie seinen Blick.
    »Liebst du meinen Neffen, Penelope?«
    »Ja, Durchlaucht.« Sie wollte es nicht zurückhalten.
    »Dann lässt du mir keine andere Möglichkeit. Penelope Cooper, ich entlasse dich aus meinen

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