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Das Eulenhaus

Das Eulenhaus

Titel: Das Eulenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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richtige Wort.«
    Grange fragte etwas angestoßen: »Darf ich das so verstehen, Lady Angkatell, dass Sie selbst etwas genauere Kenntnis in der Angelegenheit haben?«
    »Natürlich. Gudgeon hat die Pistole nicht in der Halle gefunden. Er hat sie beim Eierherausnehmen gefunden.«
    »Eier?« Inspektor Grange starrte sie an.
    »Aus dem Korb.« Lady Angkatell schien zu denken, dass damit alles klar sei.
    Sir Henry sagte sanft: »Du musst uns schon ein bisschen mehr erzählen, meine Liebe. Inspektor Grange und ich tappen noch im Dunkeln.«
    »Ach so.« Lady Angkatell gab sich alle Mühe, deutlich zu werden. »Die Pistole, ja? Die war im Korb unter den Eiern.«
    »In was für einen Korb unter was für Eiern, Lady Angkatell?«
    »In dem Korb, mit dem ich zu den Wirtschaftsgebäuden hinuntergegangen war. Da war die Pistole drin, und ich habe die Eier dann auf die Pistole gelegt und das Ganze vergessen. Und als wir dann John Christow tot am Schwimmbecken gefunden haben, also, das war so ein Schock, da hätte ich den Korb fast fallen lassen, aber Gudgeon hat ihn gerade noch rechtzeitig geschnappt, also, für die Eier rechtzeitig, meine ich. Wenn der hingefallen wäre, wären die ja alle zerbrochen. Er hat ihn ins Haus gebracht. Und ich habe ihn später gebeten, das Datum auf die Eier zu schreiben – das mache ich nämlich immer, sonst isst man ja aus Versehen die frischeren Eier vor den älteren… Jedenfalls hat er gesagt, dass alles erledigt wurde – und wenn ich jetzt so daran denke, also, er hat das so sehr betont. Und das meine ich mit vornehm. Er findet die Pistole und bringt sie zurück hierher – ich nehme an, weil die Polizei im Haus ist. Dienstboten haben doch immer Angst vor der Polizei, finde ich. Das war so nett und loyal – aber auch ziemlich dumm, denn natürlich möchten Sie, Herr Inspektor, ja die Wahrheit hören, nicht wahr?« Lady Angkatell schenkte dem Inspektor wieder ein strahlendes Lächeln.
    »Die Wahrheit würde ich ganz gern erfahren«, antwortete Grange ziemlich grimmig.
    Lady Angkatell seufzte auf. »Was für ein Aufhebens, nicht wahr?«, sagte sie dann. »Ich meine, immer Leute zur Strecke bringen müssen. Ich vermute ja, wer immer auf John Christow geschossen hat, hat ihn nicht wirklich erschießen wollen – also ich meine, nicht ernsthaft. Wenn es Gerda war, bin ich sogar ganz sicher, sie wollte das nicht. Das heißt, eigentlich wundere ich mich ja, dass sie nicht danebengeschossen hat – das würde man bei Gerda eigentlich erwarten. Und sie ist doch auch wirklich ein schrecklich nettes liebes Geschöpf. Und wenn Sie sie jetzt ins Gefängnis stecken und aufhängen, was soll denn um Himmels willen aus den Kindern werden? Wenn sie John tatsächlich erschossen hat, tut ihr das ganz bestimmt inzwischen furchtbar leid. Es ist doch schon schlimm genug für Kinder, wenn ihr Vater ermordet wird – aber es wird unendlich viel schlimmer, wenn ihre Mutter dafür auch noch gehängt wird. Ich glaube manchmal, ihr Polizisten macht euch darüber gar keine Gedanken.«
    »Wir beabsichtigen derzeit nicht, irgendjemanden zu verhaften, Lady Angkatell.«
    »Na, das ist aber wenigstens vernünftig. Ich habe übrigens gleich gedacht, Inspektor Grange, dass Sie ein sehr vernünftiger Mensch sind.« Wieder lächelte sie charmant, ja fast betörend.
    Inspektor Grange zwinkerte kurz, konnte aber nicht anders, als resolut auf das Thema zurückzukommen. »Wie Sie gerade selbst sagten, Lady Angkatell, möchte ich die Wahrheit erfahren. Sie haben die Pistole von hier weggenommen – ach, welche war es eigentlich?«
    Lady Angkatell nickte in Richtung des Regals neben dem Kaminsims. »Die zweite von hinten. Die Mauser Kaliber fünfundzwanzig.«
    Etwas an ihrer technisch korrekten Art, darüber zu reden, reizte Granges Nerven. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet, dass Lady Angkatell – die er bisher für sich mit dem Etikett »zerstreut« und »leicht plemplem« versehen hatte – eine Feuerwaffe so technisch präzise benennen würde. »Also, Sie entnahmen die Pistole hier und legten Sie in Ihren Korb. Warum?«
    »Ich wusste, dass Sie mich danach fragen würden«, sagte Lady Angkatell, und es klang erstaunlicherweise beinah triumphierend. »Das muss natürlich einen Grund gehabt haben. Findest du nicht auch, Henry?« Sie drehte sich zu ihrem Mann. »Findest du nicht auch, dass ich einen Grund gehabt haben muss, an dem Morgen eine Pistole mitzunehmen?«
    »Davon würde ich ganz bestimmt ausgehen, meine Liebe«,

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