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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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Knie sinken und neigte den Kopf; denn so nahmen die Barden traditionsgemäß einen Auftrag entgegen. Cwell lächelte und fuhr fort: „Die Stunde ist gekommen, in der deine Tage als Akolythin gezählt sind. Du wirst nun einen Auftrag erhalten. Sofern du ihn würdig erfüllst, wirst du in die Reihen der kaiserlichen Barden aufgenommen.“ Jayel wartete gespannt. Was würde ihr Auftrag sein? Sicherlich etwas Wichtiges. Ob sie dem Kommandanten an der nördlichen Grenze Bescheid geben sollte, dass die Truppen im Süden zusammen gezogen wurden?
    „Nun höre deinen Auftrag,“ sagte Cwell, und Jayel hielt den Atem an. „Reise unverzüglich nach Aquien an den königlichen Hof und verlange eine Audienz bei König Zash. Berichte ihm von den Geschehnissen in Farseth und überbringe ihm meine Bitte, uns in dem Konflikt zu unterstützen. Kehre dann zu mir zurück und berichte!“ Jayel musste sich Mühe geben, um in ihrer hockenden Position zu verbleiben und nicht zur Seite zu kippen. Sie konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Sobald die Stimme der Kaiserin verklang, erhob sich im Zimmer ein gedämpftes Murmeln. Jayel vernahm deutlich, dass Ölof keineswegs von der Idee begeistert war, und sie selbst war auch eher entsetzt als erfreut. Die Aufgabe erschien ihr gewaltig und beinahe undurchführbar. Aquien – das war ein Land, das für die meisten Bewohner von Celane wie ein Märchenland war: Städte unter Wasser, ein Volk, das im Meer lebte ... kaum einer mochte solche Geschichten wirklich glauben. Nun, Jayel hatte gelernt, dass sie wahr waren. Doch damit wusste sie noch lange nicht, wie sie einem Volk, das so fremdartig war, begegnen sollte. Konnte sie ihm überhaupt begegnen? Voller Panik fragte sie sich, wie sie denn unter Wasser atmen sollte, bis ihr einfiel, dass Meister Ptylas sie sicher darüber aufklären konnte – sofern sie ihn noch einmal sehen durfte vor ihrer Abreise. Auf jeden Fall waren schon andere Barden nach Aquien gereist und lebendig wiedergekommen.
    Jayel wusste, dass sie auf die Worte der Kaiserin reagieren musste. Sie waren ausgesprochen und damit gültig, doch Jayel konnte den Auftrag immer noch ablehnen – auch wenn das bedeuten würde, aus dem Kreis der Barden ausgeschlossen zu werden, ehe sie überhaupt aufgenommen worden war.
    Noch zögerte das junge Mädchen. Sie war so unsicher und fühlte sich der Aufgabe ganz und gar nicht gewachsen. Im Hintergrund hörte sie Daphnus leise murren. Das hätte sie sich eigentlich denken könne, dass der Magier sie für unfähig hielt, die schwierige Aufgabe zu bewältigen. Jayel straffte ihre Schultern und hob entschlossen den Kopf, sah der Großkaiserin fest in die Augen und sprach die rituellen Worte, die man sie gelehrt hatte: „Die Göttin Lyria wird mich leiten und mir helfen, eure Worte zu überbringen!“
    Ölof und Daphnus verstummten, Cwell sowie Han und Querius lächelten. Nun war der Auftrag erteilt und angenommen, und Jayel würde ihn ausführen, ohne dass jemand dagegen Einwände erheben konnte. Cwell bedeutete der jungen Bardin, sich zu erheben und winkte den anderen, das Zimmer zu verlassen: „Ich würde jetzt gerne kurz mit Jayel alleine sprechen. Verlasst uns bitte für kurze Zeit!“ Ölof wollte protestieren, wurde jedoch von Querius aus der Tür geschoben. Daphnus folgte mit finsterer Miene an der Seite Hans.
    Als sich die Tür hinter den Vieren schloss, wandte sich Cwell wieder lächelnd zu Jayel um und forderte sie auf, am Tisch Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich ihr gegenüber an die Tafel und sagte: „Ich weiß, dass ich dich mit dem Auftrag etwas überrumpelt habe, Jayel. Aber ich habe großes Vertrauen in dich. Nicht nur, weil ich dich als verständige junge Dame kennengelernt habe...“ Jayel errötete und senkte den Blick. „...Sondern auch, weil ich weiß, dass du einer der besten Akolythen deines Jahrganges bist. Bis auf die Geschichtsprüfung hast du alle Prüfungen sehr gut bestanden, und unter den gegebenen Umständen können wir auf diese Prüfung wirklich verzichten.“ Die Großkaiserin legte Jayel die Hand auf den Unterarm und sah sie ernst an. „Ich weiß, dass du dich vielleicht etwas überfordert fühlst. Aber du musst auf dich und auf die Göttin vertrauen, Jayel. Celane braucht dich!“
    Jayel schluckte. Genau davor hatte sie Angst gehabt, davor, so viel Verantwortung auf ihren Schultern zu tragen. „Ich ... ich werde mich bemühen, alles richtig zu machen“, stotterte Jayel.
    Cwell nickte: „Gut

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