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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Vielleicht verströmte er einfach zu viel davon, wenn er beunruhigt oder verärgert war – mehr, als das Zauberstück bewältigen konnte.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, erklärte Dancer rasch. »Es hängt damit zusammen, dass man auf den Clan-Märkten so viele magische Gegenstände anfasst. Die Magie wird dabei manchmal irgendwie abgerieben. Es ist nicht von Dauer.«
    Han blinzelte seinen Freund an. Er war beeindruckt. Dancer hatte ein Talent dafür entwickelt, das Gesetz zu erheitern, wie man in Ragmarket zu sagen pflegte.
    Dancer packte Raggers Zügel und versuchte, das Pferd ein Stück weiter voranzuziehen. »Und so gern wir auch bleiben würden, um Fluchbringer-Fragen zu beantworten, müssen wir jetzt weiter, wenn wir nicht irgendwo im Wald schlafen wollen.«
    Fiona reagierte nicht auf Dancer. Mit zusammengekniffenen Augen und geneigtem Kopf starrte sie weiter Han an. Sie sog die Luft tief ein und richtete sich sogar noch ein bisschen mehr auf. »Nimm den Hut ab«, befahl sie.
    »Wir sind der Königin gegenüber verpflichtet, Fluchbringer, nicht Euch«, sagte Dancer und knurrte dann: »Komm schon, Hunts Alone.«
    Han hielt seinen Blick weiter auf Fiona geheftet, während er das Amulett umfasste. Seine Haut prickelte, als sich in ihm Magie und Auflehnung vermischten und wie Branntwein durch ihn hindurchflossen. Langsam und bedächtig griff er mit der freien Hand nach seinem Hut und nahm ihn ab, sodass seine Haare zum Vorschein kamen. Der Wind, der durch den Marisa-Pines-Pass wehte, wirbelte sie durcheinander und löste sie von der Stirn.
    »Ich habe eine Nachricht für Lord Bayar«, sagte Han. »Geht mir aus dem Weg, oder Eure gesamte Familie wird untergehen.«
    Fiona starrte ihn einfach nur an. Einen Moment lang sah es aus, als hätte es ihr die Sprache verschlagen. Schließlich krächzte sie: »Alister. Du bist Cuffs Alister. Aber … du bist ein Magier. Das ist unmöglich.«
    »Überraschung!«, rief Han. Er stellte sich in den Steigbügeln auf, packte das Amulett mit der einen Hand und streckte die andere weit von sich. Seine Finger krümmten sich wie aus eigenem Willen zu einem Fluch, und Worte der Magie strömten ungebeten aus seinem Mund.
    Die Straße bog und wölbte sich, als sich eine Dornenhecke aus der Erde erhob und zu einer stacheligen Mauer anschwoll, die Han und Dancer von den anderen Magiern trennte. In wenigen Augenblicken hatte sie die Brusthöhe der Pferde erreicht.
    Verblüfft riss Han die Hand von seinem Amulett weg und wischte sie sich an den Clan-Leggins ab, als könnte er sie so von den Spuren der Magie reinigen. Ihm wurde schwindelig, aber dann klärte sich sein Kopf wieder. Er sah zu Dancer hinüber, der Han auf eine Weise anfunkelte, als könnte er nicht glauben, was er gerade gesehen und gehört hatte.
    Fiona fand schließlich die Sprache wieder. »Er ist es!«, schrie sie. »Das ist Cuffs Alister, der versucht hat, den Hohemagier zu töten! Packt ihn!«
    Niemand rührte sich. Die Dornenmauer wuchs weiter und trieb spitze Zweige gen Himmel. Die Blaujacken gafften den Händler einfach nur an, der Dornenhecken aus dem Nichts erstehen lassen konnte.
    Dancer schwang seinen Arm in einem weiten Bogen, und Flammen schossen in Spiralen in alle Richtungen. Die Hecke begann zu qualmen und fing schließlich Feuer. Ragger stellte sich auf die Hinterbeine und versuchte, Han abzuwerfen. Die Wachen stürzten sich auf den Boden, zogen die Köpfe ein und stöhnten vor Angst.
    Han presste Ragger die Fersen in die Seiten, und das erschreckte Pferd preschte durch das Tor davon, dicht gefolgt von Dancer, der sich mit wehenden Haaren flach auf den Rücken seines Pferdes drückte. Andere Reisende ein Stück weiter vorn auf dem Weg sprangen zur Seite und verschwanden in den Gräben links und rechts von der Straße. Han konnte hören, wie hinter ihm Befehle gerufen und Trompeten geblasen wurden.
    Armbrüste erklangen, als die Soldaten blind über das Wachhaus hinwegschossen. Han drückte seinen Kopf gegen Raggers Hals, um eine möglichst geringe Zielscheibe abzugeben.
    »Ergreift ihn lebendig , Idioten!«, schrie Fiona. »Mein Vater will ihn lebend haben!« Danach flogen keine weiteren Armbrustbolzen mehr, was ein Segen war, denn die Straße zwischen der Grenze und Delphi war breit und neigte sich sanft. Wenn ihre Verfolger erst Hans Barriere überwunden hatten, konnten er und Dancer sogar ziemlich leicht getroffen werden.
    Han warf einen Blick zurück und sah gerade, wie Fiona ein gezacktes Loch in die

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