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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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lodernde Hecke blies. Die beiden Magier brachen durch, gefolgt von einem Tripel aus nicht sehr begeistert wirkenden berittenen Wachen. Die Blaujacken verspürten offensichtlich keinen Wunsch, sich gegen jemanden zu erheben, der Flammen und Dornen herbeizaubern konnte.
    »Da kommen sie«, rief Han und trieb Ragger noch schneller an.
    »Vermute, sie haben sich entschieden, sich dir in den Weg zu stellen«, rief Dancer zurück.
    Han wusste, dass Dancer später noch so einiges zu sagen haben würde. Sofern es ein Später gab.
    Die Magier holten bereits auf und verringerten den Abstand zwischen ihnen. Sie würden sie auf dieser breiten Straße, auf der ihre langbeinigen Flatland-Pferde in Sachen Geschwindigkeit im Vorteil waren, irgendwann einholen. Es gab keine Möglichkeit für ihn und Dancer, gegen zwei besser ausgebildete Magier zu gewinnen. Ganz zu schweigen von einem ganzen Tripel von Blaujacken.
    Was ist nur in dich gefahren, Alister? , fragte Han sich. Was für Fehler er auch haben mochte, Dummheit gehörte nicht dazu. Es mochte verführerisch sein, sich mit Fiona Bayar anzulegen, aber er hätte nie zugelassen, dass Dancer in einen erbitterten Zweikampf hineingezogen wurde, den er vermutlich verlieren würde.
    Han erinnerte sich, wie es sich angefühlt hatte, als die Magie wie ein starkes alkoholisches Getränk durch ihn hindurchgeflossen war. Und wie ein starkes alkoholisches Getränk hatte sie dazu geführt, dass er den Kopf verloren hatte. Er hatte nicht mehr gewusst, was er tat. Er packte die Zügel fester und widerstand dem Drang, das Amulett wieder in die Hand zu nehmen.
    »Wir müssen von der Straße runter«, rief er und wirbelte Staub auf. »Können wir irgendwo abbiegen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, rief Dancer zurück. Er sah nach vorn und blinzelte gegen die untergehende Sonne an. »Es ist eine ganze Weile her.« Sie donnerten eine halbe Meile weiter, dann rief Dancer: »Ein Stück weiter vorn gibt es wirklich eine Stelle, an der wir sie vielleicht abhängen können.«
    Die Straße nach Delphi führte durch ein Tal und folgte dabei einem klaren Forellenbach, der sich in die gen Süden hin abfallenden Spirit Mountains gegraben hatte. Dancer blickte nach links; er suchte nach irgendeinem bestimmten Hinweis. Han kam neben ihn geritten und versuchte, das halsbrecherische Tempo beizubehalten.
    »Hier irgendwo fließt der Kanwa nach Westen weiter, während die Straße nach Süden abzweigt«, sagte Dancer. »Wenn wir uns nach Westen richten und dem Bach folgen, verlieren sie unsere Spur. Die Schlucht ist schmal, steil und steinig. Sie ist für Ponys geeignet, aber nicht für die Pferde der Flatlander. Halte nach einem Stein Ausschau, der die Form eines schlafenden Bären hat.«
    Die Abzweigung konnte gar nicht früh genug kommen. Als die Geräusche von ihren Verfolgern zunahmen und Han sich umdrehte, sah er, dass die beiden Magier jetzt nur noch drei oder vier Ponylängen hinter ihnen waren. Fiona, die bemerkte, dass Han sie ansah, stellte sich in den Steigbügeln auf und ließ die Zügel fallen. Sie griff nach ihrem Hals und streckte die andere Hand aus.
    Eine Flamme schoss auf Dancer zu. Wäre Fiona nicht auf dem Rücken eines Pferdes gewesen, hätte sie vielleicht getroffen. So aber versengte sie lediglich die Schulter seines Ponys Wicked. Das Pony schrie und drehte nach links ab, krachte gegen Ragger und hätte sie fast alle von der Straße gestoßen.
    Han gab sich alle Mühe dafür zu sorgen, dass sein Pony nicht stürzte, während Dancer Wickeds Kopf zurückzerrte, damit das Tier wieder geradeaus lief.
    Die Botschaft war klar: Fiona Bayar wollte Han lebendig haben, aber Dancer war Jagdfutter.
    Han riss seine Klinge frei, denn er rechnete damit, dass ihre Verfolger sich jeden Moment auf sie stürzten. Als er sich allerdings umsah, stellte er überrascht fest, dass Fiona und Wil zurückgefallen waren und darum kämpften, ihre sich aufbäumenden und bockigen Pferde unter Kontrolle zu bringen. Die Blaujacken kamen hinter ihnen hergeritten und konnten nur mit Mühe einen Zusammenstoß mit den beiden Magiern vermeiden. Es schien, als wären ihre blaublütigen Reittiere nicht für Reiter geeignet, die mit Flammen auf andere zielten.
    »Da ist es!« Dancer deutete ein Stück nach vorn, wo ein massiver Granitfelsen von links in die Straße ragte. Der Felsen erinnerte tatsächlich an einen schlafenden Bären, dessen Kopf auf zwei gewaltigen Tatzen lag. Als hätte Wicked erkannt, dass diese Stelle Zuflucht

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