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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Raisa. »Zu Beginn des Semesters. Auf einem Pferd in der Nähe der Ställe auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Das war ich auch«, gestand er. »Und ich hatte auch gedacht, dass du das gewesen bist.« Er blinzelte sie jetzt an. »Deine Haare sind anders«, stellte er fest und fingerte an seinen herum.
    Raisa zog irgendeinen Band aus dem Regal. »Ich hatte keine Ahnung, dass du ein Magier bist«, sagte sie und blätterte in dem Buch … Es handelte irgendwie von Hafer und Gerste.
    »Das war ich auch nicht. Damals, meine ich.«
    »Man wird als Magier geboren«, sagte Raisa. »Ich habe noch nie gehört, dass irgendjemand erst später zum Magier wurde.« Sie stopfte das Buch wieder ins Regal zurück.
    Er zuckte die Schultern angesichts dieses Rätsels. »Seltsam, nicht? Bitte. Setz dich doch.« Er deutete auf den einzigen Stuhl. »Möchtest du Tee? Er wärmt dich vielleicht etwas auf.« Er schien sich große Mühe zu geben, ein zuvorkommender Gastgeber zu sein.
    »Tee klingt gut«, antwortete Raisa. Und dann, ehe sie es verhindern konnte, fragte sie: »Wie kommt es, dass du ausgerechnet hier gelandet bist?«
    Seine Wangen färbten sich rot. »Ich gehe hier zur Schule, wie ich schon sagte«, erwiderte er ein bisschen verteidigend.
    »Und wie kannst du dir das leisten?«, platzte Raisa erneut heraus. Es tat ihr sofort leid, als sie bemerkte, dass die Frage möglicherweise hochmütig und neugierig war.
    Er starrte sie einen Moment lang an, als würde er darüber nachdenken, was er antworten sollte. »Ich habe meine Armreifen verkauft«, sagte er dann. »Sie haben mir gutes Geld gebracht.« Er hielt ihr seine Handgelenke hin, damit sie sie ansehen konnte. Die Silberreifen waren weg, und die Haut darunter wirkte noch dünn und empfindlich.
    Sie war überrascht. Die Reifen waren sein Markenzeichen gewesen. Es war ihr so vorgekommen, als hätte er an ihnen gehangen.
    Er muss wirklich wild auf Bildung sein, dachte sie.
    Er kramte in einer Kiste in einer Ecke und fand einen Becher, löffelte etwas Tee aus einer kleinen Büchse hinein, erhitzte Wasser in einem Krug zwischen seinen Händen und goss es dann in den Becher. Er reichte ihn Raisa.
    »Du hast bereits eine Menge Magie gelernt«, sagte Raisa und nippte an dem Tee. Es war ein rauchiger Hochlandtee, und sie verspürte einen Stich von Heimweh. »Ich bin beeindruckt. Du scheinst schnell zu lernen.«
    Cuffs schob das Kompliment mit einem Schulterzucken beiseite. »Ich arbeite viel. Das ist alles, was ich hier tun kann. Und ich habe einen … einen Lehrer. Der mir hilft.« Er verstummte plötzlich und leckte sich die Lippen.
    Raisa suchte nach einer Frage, die ihn dazu bringen würde, noch mehr von sich zu erzählen. »Hör zu, Cuffs, ich habe mich gefragt, ob …«
    »So heiße ich nicht mehr«, unterbrach er sie. »Seit – du weißt schon – diese Reifen weg sind. Mein richtiger Name ist Hanson Alister. Han.«
    Eine Erinnerung stieg in Raisa auf – der Vorfall in Redner Jemsons Arbeitszimmer. Cuffs Alister hatte ihre Taille fest mit einem Arm umklammert und ihr das Messer an die Kehle gesetzt, während sein Herz wild gegen ihren Rücken hämmerte.
    Redner Jemson hatte gesagt: Hanson. Das ist ein Fehler. Das weißt du. Du bist besser als das hier. Lass das Mädchen gehen.
    Jemson hatte an Hanson Alister geglaubt. War sein Vertrauen falsch gewesen?
    Raisa blickte auf und stellte fest, dass Cuffs oder Han sie erwartungsvoll ansah – er wartete auf die Frage, zu der sie angesetzt hatte.
    Er muss mich für einen echten Wirrkopf halten.
    »Stellt die Schule die Amulette zur Verfügung, oder müsst ihr sie euch selbst besorgen?«, fragte sie also.
    »Wir bringen unsere eigenen mit«, erklärte er. »Ich habe meins von einem Händler gekauft, bevor ich hierher in den Süden gekommen bin.« Das klang wie auswendig gelernt. Und er machte keine Anstalten, ihr sein Amulett noch einmal zu zeigen.
    Durch ihren Vater kannte Raisa sich mit magischen Stücken etwas aus. Sie war fasziniert von ihnen, von dieser Vermählung von Magie, Metall und Edelstein, die sich zu einem zaubernden Gegenstand zusammenfügten. Abgesehen davon waren die meisten schon an sich großartige Kunstwerke.
    »Kann ich es noch einmal sehen?«, fragte sie.
    »Na ja, wenn du möchtest«, sagte er, als wäre er nicht wirklich wild darauf, es ihr noch mal zu zeigen, fände aber auch keinen triftigen Grund, es nicht zu tun. Er fischte in seinem Kragen herum, zog das Amulett heraus und ließ es vor ihr baumeln. Es

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