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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Nahrungsmittel für die Fens zu kaufen, ebenso wie für Ragmarket und Southbridge. Die Beziehung zu den Fens hat sich also wieder verbessert, wenngleich du dir vorstellen kannst, dass sie immer noch angespannt ist.
    Hier in der Hauptstadt ist es zur Zeit schwierig. Da Prinzessin Raisa weiterhin abwesend ist und Spekulationen über ihren Verbleib angestellt werden, steht Ihre Majestät unter einem enormen Druck von Seiten des Magierrats und anderer Mitglieder des Adels.
    Die Beziehung zwischen Ihrer Majestät und dem Hohemagier hat gelitten. Der Hohemagier behauptet, dass die Prinzessin dadurch, dass sie die Fells gegen den ausdrücklichen Wunsch der Königin verlassen hat, ihren Anspruch auf den Grauwolf-Thron verwirkt habe. Er stellt ferner Spekulationen darüber an, dass Prinzessin Raisa tot sein oder unter der Herrschaft einer ausländischen Macht stehen könnte. Lord Bayar argumentiert, dass Unklarheit bezüglich der Thronfolge die Fells gefährde. Er spricht sich dafür aus, Prinzessin Mellony zur Erbprinzessin zu ernennen, solange und sofern Prinzessin Raisa nicht zu den Fells zurückkehrt, um ihr Geburtsrecht geltend zu machen.
    Raisa sah entsetzt zu Amon hoch. »Mellony soll Erbprinzessin werden? Aber wieso sollten sie …?«
    Amon klopfte mit dem Zeigefinger auf den Brief und verlagerte sein Gewicht, sodass seine Hüfte gegen ihre drückte. »Lies weiter«, sagte er.
    Es mag sein, dass das lediglich eine Drohung ist, dazu gedacht, der wahren Erbin zu Ohren zu kommen und sie dazu zu bringen, zum Hof zurückzukehren. Natürlich hat der Hohemagier – wie alle mit ihm in dieser Hinsicht übereinstimmenden Mitglieder des Magierrats – keinerlei Geheimnis aus dieser Einstellung gemacht. Die Clans ihrerseits sind einhellig gegen jede Veränderung in der Thronfolge. Averill Demonai, königlicher Gemahl und Vater beider Prinzessinnen, hat ihre Position deutlich gemacht. Die Adligen sind bezüglich der Thronfolgefrage gespalten. Am Hof herrscht greifbare Spannung.
    Die öffentliche Debatte hat zu unerwarteten Folgen geführt. Als sich die Nachricht verbreitete, dass Prinzessin Raisa als Erbin beiseite geschoben werden könnte, sind überall in Ragmarket und Southbridge Aufstände ausgebrochen. Die Prinzessin genießt aufgrund ihrer Dornenrosen-Stiftung große Unterstützung von den gemeinen Leuten in der Hauptstadt, die sie als ihre Mitstreiterin ansehen. Der Hohemagier sieht sich in diesen Tagen weitverbreitetem Argwohn und Verachtung gegenüber. Er kann ohne bewaffnete Eskorte nicht mehr auf die Straße gehen.
    Ha!, dachte Raisa. Das geschieht ihm recht. Allerdings machte sie sich keine Illusionen darüber, inwieweit die Bewohner von Elendsvierteln gegen Gavan Bayar siegen könnten.
    Trotz der Abwesenheit der Prinzessin fließen weiterhin Spenden in die Dornenrosen-Stiftung.
    Raisa sah wieder auf. »Wer schickt wohl Geld zum Tempel von Southbridge? Was denkst du?«
    Amon zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Könnten gewöhnliche Bürger sein oder Adelige, oder vielleicht dein Vater.«
    Das ergab einen Sinn. Averill war einer der wenigen Leute abgesehen von Redner Jemson, der wusste, wie ihre Stiftung damals ins Leben gerufen worden war.
    Sie wandte sich wieder dem Brief zu.
    Die Clans haben gedroht, den Handel zu den sechs Reichen zu unterbinden, wenn die Prinzessin übergangen werden sollte. Sie sind vielleicht nicht in der Lage, den Handel übers Meer zu kontrollieren, aber der Verlust der Handelsrouten nach Arden, Tamron und den anderen Reichen würde den Fluss der Steuern, mit denen die königliche Schatzkammer unterstützt wird, ganz erheblich verringern. Sie haben auch bereits die Versorgung der Magier im Königinnenreich mit Amuletten und anderen magischen Gegenständen eingeschränkt. Der Magierrat beklagt sich bitter darüber und weist darauf hin, dass die Clans mit diesem Verhalten die Sicherheit des Reichs gefährdeten. Die Beziehung zwischen dem Magierrat und den Clans ist an einem Tiefpunkt angelangt.
    Bisher hat Ihre Majestät sich geweigert, irgendwelche Änderungen in der Thronfolge vorzunehmen. Sie verbringt mehr Zeit bei den Rednern im Tempel, die eine Quelle der Kraft für sie zu sein scheinen. Man könnte also sagen, dass es eine Pattsituation gibt und die Lage so stabil wie nur möglich ist. Es scheint aber trotzdem klar zu sein, dass es Personen im Königinnenreich gibt, deren Interessen durch Prinzessin Raisas Tod oder ihr dauerhaftes Fernbleiben gestärkt würden. Es scheint,

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