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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Macht erfordern würde, besonders dann, wenn er Widerstand leistet, was wahrscheinlich ist. Es wäre weniger erschöpfend, wenngleich auch etwas unsicherer, sein Wohnheim anzuzünden, während er schläft.«
    Da waren sie immer noch, diese ständigen Versuche, ihn zu Handlungen gegen die Bayars aufzuwiegeln, bevor diese wieder auf ihn losgingen. Han versuchte, aus den Sitzungen mit Crow so viel mitzunehmen wie möglich, ohne zuzulassen, dass er von ihm gelenkt wurde. Er würde den Bayars früh genug in die Quere kommen, und sein vordringliches Ziel befand sich in den Fells. Es war jetzt leichter, sie zu ignorieren, seit sie aus seinem Wohnheim ausgezogen waren.
    Wie auch immer, Han hatte noch ein paar Fragen, auf die er Antworten suchte. »Manchmal kann ich kaum aufwachen, wenn ich aus Aediion zurückkomme. Und wenn es mir dann gelingt, bin ich immer noch erschöpft. Ist das normal, dass es mir so viel abverlangt?«
    Crow musterte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. »Wie oft passiert das?«
    Han zuckte mit den Schultern. »Beinahe jedes Mal.«
    Crow rieb sich über das Kinn. »Es ist möglich, dass die Bayars irgendeine Form von Amulettmagie in das Amulett eingelassen haben, bevor du es bekommen hast.«
    »Aber es passiert nur, nachdem ich in Aediion war«, beharrte Han.
    »Die andere Möglichkeit ist, dass die Magie, mit der wir üben, sehr viel fordernder ist als alles, was du im Unterricht tust«, sagte Crow. »Auf jeden Fall heißt die Antwort, dass du so viel Magie aufbauen musst, wie du nur kannst, ehe du herkommst. Damit wehrst du dich nicht nur gegen irgendetwas, das die Bayars vielleicht getan haben, sondern du wirst auch noch in die Lage versetzt werden, die Aufgaben hier zu erledigen, ohne dich vollständig zu verausgaben.«
    So lautete die Antwort von Crow immer – mehr Macht aufbauen. Es war leicht für ihn, das zu sagen.
    »Es gibt Wege, die Magie von anderen zu nehmen, ohne dass sie es merken«, fuhr Crow fort. »Ich kann dir zeigen, wie das geht.« Er sah Han in die Augen, als wollte er dessen Reaktion herausfinden.
    »Ich muss keine Macht von anderen stehlen. Ich bin kein Dieb mehr.«
    Crow zuckte mit den Schultern. »Wir alle sind auf die eine oder andere Weise Diebe.«
    Han’s bevorstehende Unterrichtsstunde im Kreise von Abelards Armee bedrückte ihn ebenfalls. »Erinnerst du dich, dass ich davon gesprochen hatte, dass Dekanin Abelard eine kleine Gruppe von Studenten betreut?«, fragte er.
    Crow nickte. »Ja, ich erinnere mich. Die Bayar-Zwillinge sind auch dabei, hast du gesagt.«
    Han nickte. »Jetzt will Abelard, dass ich ihnen beibringe, wie man nach Aediion reist. Sie hält es für nützlich bei einem möglichen Krieg gegen die Spirit Clans.«
    »Da hat sie natürlich recht«, sagte Crow. »Aber es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand von ihnen mit den Amuletten, die sie haben, erfolgreich sein wird. Was gut ist. Wir wollen schließlich nicht, dass sie in eine unserer Sitzungen stolpern.«
    »Ich will das eigentlich gar nicht erst versuchen«, gestand Han. »Besonders nicht mit den Bayars. Ihre Zauberstücke sind vielleicht mächtiger, als wir denken. Aber ich muss es tun. Abelard hat damit gedroht, dass ich von der Schule fliege, wenn ich es nicht tue.«
    »Hmm«, machte Crow und runzelte die Stirn. »Es gibt eine Möglichkeit, wie du sie mitnehmen kannst, statt sie von allein herkommen zu lassen. Wir werden das nächste Mal darüber sprechen.«
    Staubiges, graues Licht umfing ihn, als Han die Augen öffnete. Er blinzelte verwirrt und orientierungslos. Eigentlich musste er sich wieder in der Bibliothek befinden. Han setzte sich auf und schwankte leicht und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, um aufrecht zu bleiben. Er musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass sein Amulett vollständig leer war.
    Er rieb sich mit den Händen über die Augen und sah sich um. Erstaunt stellte er fest, dass er sich zwar tatsächlich in der Bibliothek befand – umgeben von den bis zur Decke reichenden Bücherregalen –, aber in einem unbekannten Raum. Die Luft war abgestanden, als wäre hier seit sehr langer Zeit nicht mehr gelüftet worden.
    Han kämpfte sich auf die Beine, ging zum Fenster und wischte den Staub von der schmutzigen Scheibe. Draußen war es hell, und er begriff, dass er sich hoch oben in der Bayar-Bibliothek befand – höher, als er jemals zuvor gewesen war. Sein Blick wanderte über den Kolleghof von Mystwerk House bis nach Norden. Wie war er hierhergekommen?
    Er

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