Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
Vom Netzwerk:
das fast identisch mit seinem Amulett war. SKHAW ?
    Han trat zum Fenster und starrte nach draußen. Die Laternenanzünder entfachten gerade die Lampen an den Gebäuden der Akademie. Was bedeutete, dass er das Essen verpasst hatte. Er fühlte sich schwach, hungrig, und er wusste, dass er seine Macht vollständig aufgebraucht hatte.
    Aber … das ergab keinen Sinn. Er hatte sich mit Crow nach dem Abendessen getroffen. Die Laternen hätten schon vor langer Zeit angezündet worden sein müssen. War das Amulett so voller negativer Energie, dass er davon krank wurde?
    Fluchend packte er seine Bücher und Papiere zusammen und stopfte sie in seine Tasche. Die uralten Seiten legte er vorsichtig obenauf. Er verzichtete auf den längeren Weg über die Dächer und riskierte es, die Hintertreppe zum Erdgeschoss der Bibliothek zu nehmen – wo er prompt in die Arme des Versierten lief. »Die Bibliothek ist geschlossen, Alister. Ich dachte, es wären bereits alle gegangen.«
    »Tut mir leid«, sagte Han. »Ich bin eingeschlafen.« Er blieb am Tisch des Versierten stehen. »Welcher Tag ist heute?«
    Der Versierte grinste. »Du solltest nicht so viel arbeiten. Es ist Sonntag.«
    Sonntag. Er hatte sich mit Crow am Samstagabend getroffen. Also hatte er einen ganzen Tag verloren. Und eine Karte erhalten, auf der Gray Lady eingezeichnet war. Und einige Beschwörungsformeln bekommen.
    Und plötzlich begriff er, was da vor sich ging. Er war wirklich ein Narr gewesen.
    Han eilte am Versierten vorbei und stieß mit der Schulter die große Doppeltür auf.
    Er überquerte den Mystwerk-Hof und sprang die Stufen zum Wohnheim hinauf, immer zwei auf einmal nehmend, in der Hoffnung, dass Dancer da war. Aber Hampton House war verlassen. Waren sie alle noch nicht vom Essen zurück?
    Er blieb vor seinem Zimmer stehen und bückte sich, um das Stöckchen aufzuheben, das vom Türriegel gefallen war. Jemand hatte in seiner Abwesenheit die Tür geöffnet.
    Er tastete nach seinem Messer, das er immer noch versteckt unter seinem Umhang mit sich führte. Sein leeres Amulett würde ihm jetzt nicht viel nützen. Vorsichtig und behutsam öffnete er die Tür. Er musterte den Raum. Nichts hatte sich verändert. Niemand war da.
    Er glitt hinein, schloss die Tür und verriegelte sie wieder. Dann sah er sich genauer um. Auch auf den zweiten Bilck wirkte alles unberührt. Doch dann bemerkte er, dass einige Gegenstände verrückt worden waren. Die Papiere auf seinem Schreibtisch lagen ein kleines Stück neben der Stelle, wo sie vorher gelegen hatten. Er zog die Schublade seines Schranks auf. Die Linsen, die er sorgfältig auf ihrem Rand verteilt hatte, waren in die Schublade gefallen. Der Puder, den er auf den Riegel seiner Truhe gepustet hatte, war verwischt.
    Im Laufe der letzten paar Wochen hatte Han darauf verzichtet, magische Barrieren zu errichten, um seine ganze Kraft für die Sitzungen mit Crow aufzusparen. Diese kleinen Spielereien hatte er erst vor zwei Tagen eingerichtet, nachdem er in sein Zimmer zurückgekehrt war und festgestellt hatte, dass das Fenster – das eigentlich hätte geschlossen sein müssen – offen stand.
    Er rieb sich das Kinn. Würde Micah so etwas tun, nach dem, was seinen Vettern passiert war? Nicht, so lange er nicht irgendeinen Gegenzauber oder Talisman gefunden hatte.
    Es war möglich, dass Dancer hereingekommen war, um nach irgendetwas zu suchen.
    Es klopfte, und ihm blieb fast das Herz stehen. »Hunts Alone!«, rief Dancer durch die Tür.
    Han riss sie auf und sah Dancer im offiziellen Mystwerk-Gewand vor sich stehen. »Wo bist du gewesen?«, fragte Dancer. »Heute Abend war das Dekanats-Essen. Abelard war gar nicht glücklich, als sie gemerkt hat, dass du nicht kommst. Sie sagte, ich soll dich daran erinnern, dass du nächsten Mittwoch um sieben in ihrem Büro bist, sonst gibt’s was. Sie sagte, du wüsstest schon, weshalb.«
    Han wusste es nur zu gut. Es ging um die Unterrichtsstunde, in der sie nach Aediion gehen wollten.
    Han fluchte und setzte sich auf sein Bett. Er fühlte sich bedrängt und stützte sein Gesicht in die Hände.
    Dancer legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung? Bist du krank?«
    Han schüttelte den Kopf. »Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wo ich den ganzen Tag gewesen bin.« Er erklärte ihm, was geschehen war.
    Dancer schüttelte den Kopf mit einer Miene, die ausdrückte: Ich habe es dir doch gleich gesagt. Laut sagte er: »Du musst wirklich wahnsinnig sein, wenn du immer wieder

Weitere Kostenlose Bücher