Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima

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dorthin zurückgehst. Egal ob Crow dir beigebracht hat, Mist in Gold zu verwandeln; das ist es nicht wert, dafür den Verstand zu verlieren. Ich traue ihm nicht. Ich glaube, er hat irgendwas vor.«
    »Ich muss nächste Woche wieder nach Aediion, erinnerst du dich? Abelard besteht darauf, dass ich ihren Schützlingen beibringe, wie man das macht, sonst fliege ich von der Schule.«
    Dancer fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Bin ich froh, dass ich nur ein Kupferkopf bin, den sie gar nicht wahrnimmt.«
    »Crow glaubt nicht, dass sie es mit den Amuletten schaffen, die sie besitzen. Aber er hat mir gezeigt, wie ich sie mitnehmen kann.« Han saß einen langen Moment in düsterem Schweigen da. »Willst du meine Theorie hören?«
    Dancer setzte sich auf Hans Stuhl und legte seine Hände auf die Armlehnen. »Bitte.«
    »Ein paarmal ist Crow in meinen Kopf … geschlüpft, um mir einen Zauberspruch oder eine Technik zu zeigen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.«
    »Er ist in deinen Kopf geschlüpft ?« Dancer wölbte seine Brauen. »Willst du damit sagen, du warst von ihm besessen ?«
    So ausgedrückt klang es sogar noch schlimmer.
    Han nickte. Er starrte auf seine Hände hinunter. »Jetzt glaube ich, dass er es immer genau dann macht, wenn ich das Tor schließe und zurückkehre. Ich glaube, er kommt mit mir rüber. Und dann … übernimmt er.« Er sah zu Dancer hoch. »Einmal fand ich mich im achten Stock der Bayar-Bibliothek wieder, ohne zu wissen, wie ich dahin gekommen bin. Und heute steckten Dokumente in meinem Umhang, die ich noch nie gesehen habe.«
    »Was für Dokumente?«
    »Alte Papiere und Karten. Ganz offensichtlich aus der Bibliothek.« Han zog die Blätter aus seiner Tasche und breitete sie auf dem Bett aus.
    Dancer sah sie an und schüttelte den Kopf. »Geh nicht zurück. Das ist die einzige Lösung.«
    »Ich gehe aber zurück«, beharrte Han. »Ich lasse mich nicht von Crow aus Aediion fernhalten. Es ist nicht – es ist nicht sein Revier. Aber ich muss eine Möglichkeit finden, ihn aus meinem Kopf rauszuhalten.«
    »Was du brauchst, ist ein Talisman«, sagte Dancer und streckte die Beine aus. Er trug Clan-Leggins und Clan-Stiefel unter seinem Magiergewand. »Einen, der dich vor Geistmagie schützt.«
    Han erinnerte sich an das, was Mordra gesagt hatte – dass die Clans Talismane entwickelt hatten, um sich davor zu schützen, in Besitz genommen zu werden, was die Wirksamkeit dieser Technik begrenzt hat.
    »Weißt du, wie ich eins bekommen kann?«, fragte Han und fühlte sich ein bisschen besser.
    Dancer schüttelte den Kopf. »Vielleicht zu Hause. Hier müsste ich mich erst schlau machen und es dann herstellen. Ich werde morgen mit Firesmith darüber sprechen.«
    Hans Hoffnung verblasste ein wenig. »Kannst du das wirklich tun?«
    Dancer zuckte mit den Schultern. »Ich habe es bisher noch nie gemacht. Und es gibt keine Möglichkeit, es im Voraus auszuprobieren.« Er legte den Kopf etwas nach hinten. »Deshalb solltest du von dort wegbleiben.«
    »Wie ich schon sagte, ich habe nicht gerade eine Wahl.«
    Dancer seufzte und sprang auf. »Dann mache ich mich am besten sofort an die Arbeit.«
    Han hielt eine Hand hoch. »Da ist noch etwas, Dancer. Warst du heute in meinem Zimmer?«
    Sein Freund schüttelte den Kopf. »Nein. Bis jetzt nicht. Wieso?«
    »Jemand war hier. Ich dachte, du wärst das vielleicht gewesen, um irgendwas zu holen.«
    Dancer verdrehte die Augen. »Vielleicht warst du selbst hier drin, ohne es zu wissen.«
    »Hast du irgendwen hier rumhängen gesehen? Die Bayars vielleicht?«
    Dancer schüttelte erneut den Kopf. »Sie waren beim Dekanats-Essen. Da habe ich sie heute das erste Mal gesehen. Ich war bei Cat, bis ich mich fertig machen musste.«
    »Du warst bei Cat?«, fragte Han überrascht. Seit wann verbrachten die beiden freiwillig Zeit miteinander?
    Dancer nickte. »Sie sagt, sie denkt daran, die Akademie zu verlassen.« Er warf Han einen Blick von der Seite zu. Nicht ganz vorwurfsvoll, aber nahe dran.
    Han starrte ihn an. »Warum?«
    »Wieso fragst du sie nicht selbst?«, fragte Dancer spitz.
    »Dann gehen wir jetzt gleich zu ihr.« Han bekam ein schlechtes Gewissen.
    »Geh du allein«, schlug Dancer vor. »Ich muss mich um deinen Talisman kümmern.«
    Aber als Han zur Tempelschule ging, war Cat nicht da.

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
Nachricht von zu Hause
    N ach einem schwachen, drei Monate währenden Gastspiel in Odenford wanderte der Winter wieder gen Norden und ließ