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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Eroberung passiert?«
    Sie leckte sich die Lippen. »Die Bindung ist dazu gedacht, genau das zu verhindern.«
    »Was meinst du damit, ist dazu gedacht ?«, fragte Han. Seine Stimme hatte einen eigenartigen Tonfall.
    Rebecca wandte den Blick ab. »Durch die Bindung wird der Hohemagier kontrolliert.« Sie nickte, als würde sie sich damit selbst rückversichern. »Die Redner führen eine Zeremonie durch, die den Hohemagier sowohl an den Willen der Königin bindet als auch an das Wohl des Königinnenreichs.«
    Han klopfte auf den Buchdeckel. »Hier steht, dass der Hohemagier der Königin als Berater in magischen Angelegenheiten dient und sie im Magierrat repräsentiert, sowie Magie einsetzt, um die Armee, das Reich und den Thron zu schützen.«
    Rebecca nickte; ihre Schultern sackten ein bisschen nach unten, und ihre Haare verbargen ihr Gesicht wie ein Vorhang. »Das stimmt.«
    »Aber er hat keine Entscheidungsbefugnis. Die Königin entscheidet, oder?«
    Sie nickte. »Die Königin herrscht allein. Einer Königin der Fells ist es verboten, einen Magier zu heiraten, und der Mann, den sie heiratet, trägt nur den Titel Konsorte.«
    »Aber es gab einmal Magierkönige«, beharrte Han. »Richtig?«
    »Richtig. Aber seit der Großen Zerstörung nicht mehr. Nachdem sie die Welt fast zerstört hatten, kam man zu dem Schluss, dass es eine schlechte Idee war.« Rebecca griff nach Hans Buch, als wäre sie darauf erpicht, das Thema zu wechseln. »Ich hatte keine Ahnung, dass du so interessiert an Politik bist. Gehen wir jetzt noch einmal die Regeln durch, die mit der königlichen Nachfolge zu tun haben, und sehen wir uns die Verdienste einiger besonderer Königinnen an.«
    »Wie kannst du dir nur all diese Namen merken?«, fragte Han.
    »Meine Familie ist schon seit Generationen am Hof«, antwortete Rebecca. »Einiges davon muss einfach in einen einsickern. Du hast doch bestimmt schon diese Lieder gehört, in denen die Grauwolf-Königinnen der Reihe nach aufgelistet werden, oder?«
    Er kannte tatsächlich ein paar Trinklieder, die die Namen der Königinnen aufzählten, aber sie waren nicht dazu geeignet, dass er sie gegenüber einer Blaublütigen wiederholte. »Ich muss sie aber nicht auswendig vorsagen, oder?«, fragte er. »Ich würde das am liebsten überspringen. Um die Wahrheit zu sagen, die Königinnen interessieren mich einen Scheiß.«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »In Ordnung, ich dachte nur …«
    »Die Königinnen, die Adelsschicht, der ganze Haufen – das sind nur Blutsauger, die sich von anderen Leuten ernähren. Sie kümmern sich nicht im Geringsten um das, was auf den Straßen passiert.«
    »Das weißt du doch gar nicht«, rief Rebecca, und auf ihren blassen Wangen waren plötzlich rote Flecken. »Du weißt gar nichts über Königin Marianna und was sie …«
    »Du bist diejenige, die nichts weiß«, unterbrach Han sie. »Verzeih mir bitte, aber ich weiß , wie die Leute außerhalb des Schlossgeländes behandelt werden.«
    »Und was bringt dich dazu zu glauben, dass ich das nicht weiß?«, fragte Rebecca mit lauter werdender Stimme. »Ich war in Southbridge im Wachhaus, schon vergessen? Ich habe gesehen, dass du geschlagen worden bist. Ich habe gesehen, was mit deinen Freunden passiert ist. Aber du darfst nicht glauben, dass die Königin damit …«
    Han pflügte ihre Worte regelrecht nieder. »Die Königin hat mit allem zu tun gehabt, das mir im vergangenen Jahr an Schlechtem passiert ist.«
    Rebecca saß wie erstarrt da. Ihre grauen Augen hefteten sich auf sein Gesicht. Ausnahmsweise einmal war sie sprachlos.
    Wieso erzählst du ihr das alles, Alister?, dachte Han. Halt einfach den Mund. Es ist nicht gerade das, was man tut, nachdem man Blumen verschenkt hat. Aber er öffnete den Mund, und seine Geschichte strömte aus ihm heraus.
    »Ich und meine Mam und meine kleine Schwester haben über einem Stall in Ragmarket gelebt. Meine Mam hat in der Wäscherei der Königin gearbeitet, bis sie entlassen wurde, weil sie eines ihrer Kleider ruiniert hat. Ich hatte das Stehlen schon aufgegeben, also hatten wir kein Geld, gar nichts. So hat alles angefangen.«
    Rebecca beugte sich vor. Sie verschränkte die Finger ineinander. »Ich wusste nicht, dass deine Mutter für die Königin gearbeitet hat. Vielleicht … vielleicht gibt es eine Möglichkeit, wie sie ihre alte Arbeit wiederkriegen kann. Ich … kenne ein paar Leute, und …«
    Han schüttelte den Kopf. »Versuch nicht, es zu reparieren. Es ist

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