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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Feuer, oder?«, fragte Blevins und beäugte Dancers Arbeitstisch. »Das ist nicht erlaubt.«
    »Keine Flammen«, beteuerte Dancer.
    »Hmmf.« Blevins betrachtete ihn misstrauisch. »Nun, jemand ist da und möchte dich sehen, Alister. Will mir aber keinen Namen nennen. Ein Kupferkopf.« Er warf Dancer einen Blick zu, als wäre der schuld daran.
    Dancer und Han sahen einander an. Nicht viele Clan-Leute fanden den Weg nach Odenford. »Warum habt Ihr ihn nicht hochgeschickt?«, fragte Han.
    »Es ist ein Mädchen, deshalb«, sagte Blevins. »Sieht verängstigt aus, wenn ihr mich fragt.«
    »Was aber niemand tut«, sagte Dancer.
    »Und dieses Mädchen hat nach mir gefragt?«, fragte Han.
    »Sie hat zuerst einen anderen Namen genannt. Als ich erklärte, dass es hier keinen Hunts Alone gibt, hat sie Alister gesagt. Ihr müsst runterkommen, um das Mädel unten im Gemeinschaftsraum zu sehen.« Blevins beugte sich näher zu ihm. »Ich würde aufpassen, wenn ich du wäre. Wenn du irgendwas Falsches getan hast, würd ich durch die Hintertür verschwinden und abhauen. Hab gehört, wenn man sich mit ihnen anlegt, sind sie schnell dabei, einem den …«
    »Ich pass schon auf mich auf«, unterbrach ihn Han. »Danke.«
    »Ich komme mit«, sagte Dancer.
    Sie schoben sich an Blevins vorbei und gingen klappernd nach unten, sodass der Hauswart hinter ihnen her zockelte.
    Han war Dancer auf der Treppe ein Stück voraus, und so sah er sie zuerst. Er erstarrte mitten auf der letzten Treppe und hielt sich am Geländer fest, um sich abzustützen, während er nach unten in den Gemeinschaftsraum starrte.
    Es war Bird.

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG
Alte Freunde
    B ird ging unruhig im Gemeinschaftsraum auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sie sah sich die Bücher auf dem Tisch an und blinzelte zu den Gemälden an den Wänden hoch, bei denen es sich hauptsächlich um Banner von Magierhäusern und Porträts der Mystwerk-Master der vergangenen Jahre handelte.
    Han konnte an der Art ihrer Haltung erkennen, dass sie nervös war, aber sich Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Dancer trat hinter Han und warf einen Blick über dessen Schulter. »Bird?«, flüsterte er.
    Jetzt drehte sie sich um und sah ihn an. Ihre Kupferhaut war von der Sonne noch etwas bronzefarbener geworden, und ihre Locken waren kürzer, als Han in Erinnerung hatte. Sie trug die Reisekleidung der Demonai – Clan-Leggins und ein Hemd aus Hirschleder und weiche, ausgetretene Stiefel. Ihr Bogen und der Köcher mit Pfeilen hingen über ihrer Schulter. Sie war geschmeidiger und hatte mehr Muskeln als je zuvor.
    Hans Blick wurde von dem glitzernden Demonai-Amulett angezogen, das um ihren Hals hing.
    »Hallo, Digging Bird«, sagte Han. »Was für eine Überraschung.« Er machte keine Anstalten, auch noch die restlichen Stufen hinunterzugehen. Es gefiel ihm, höher zu stehen als sie.
    Bird neigte den Kopf etwas steif. »Hunts Alone«, sagte sie. »Und Fire Dancer. Mein Name ist jetzt Night Bird.«
    Ihr Demonai-Name. Hat sie ihn ausgesucht, weil er zu Reid Nightwalker passt?, fragte Han sich mit einem Stich der Eifersucht. Oder hat Reid ihn für sie ausgewählt?
    »Kusine«, sagte Dancer und strich an Han vorbei. »Wie schön, dich zu sehen. Sei willkommen an unserem Feuer.« Es war der rituelle Gruß gegenüber einem Gast.
    Dancer ging auf Bird zu und breitete lächelnd die Arme aus. Sie wirkte, als wäre sie hin und her gerissen zwischen der Möglichkeit, auf ihn zuzulaufen und sich zurückzuhalten.
    »Es ist in Ordnung«, beruhigt Dancer sie. »Das Amulett nimmt sie auf. Du wirst es nicht einmal spüren.«
    Sie umarmten einander. Bird ließ ihren Kopf auf Dancers Schulter sinken und schloss die Augen.
    Nun, ich vermute, Dancer hat ihr die Art und Weise vergeben, wie sie ihn behandelt hat, dachte Han. Und wenn ich auf eine Entschuldigung warte, warte ich wahrscheinlich für immer.
    »Du hast eine harte Reise auf dich genommen, um hierherzukommen, Kusine. Ich erhitze uns den Kessel für etwas Hochlandtee. Bist du hungrig? Hast du schon gefrühstückt?« Der Wortschwall war ungewöhnlich für Dancer, und er verriet Han, dass er ebenfalls nervös war.
    »Ich würde gern Tee trinken«, antwortete Bird, während ihr Blick zu Han flackerte, der immer noch auf der Treppe stand.
    Dancer füllte den Kessel mit Wasser und stellte ihn auf den Herd, um ihn zu erhitzen. Dann gab er etwas Tee in einen Keramiktopf. Die hektische Aktivität, die er an den Tag legte, ließ

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