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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Han und dachte, sie könnte sich selbst aussuchen, worauf sich das bezog. »Aber die Welt ist voll von Magiern, und wenn sie einen mit der Prinzessin verheiraten wollen, löst ihr das Problem nicht dadurch, dass ihr Micah Bayar tötet. Wenn ihr schon jemanden töten wollt, denke ich, müsstet ihr höher zielen.« Er sah ihr herausfordernd geradewegs in die Augen.
    Bird presste die Lippen aufeinander, sagte aber nichts.
    »Habt ihr einen Beweis?«, fuhr Han fort. »Oder ist das alles nur eine Theorie von Reid Demonai?«
    »Nightwalker hat ein Netzwerk von Informanten im Vale. Sie sagen, dass es schon bald eine Verkündigung geben wird. Lord Demonai und Elena Cennestre sind ebenfalls besorgt«, fügte Bird ein bisschen verteidigend hinzu. »Sie glauben, dass es an der Zeit ist, die Prinzessin nach Hause zu holen, sofern dies auf sichere Weise möglich ist.«
    Han fühlte sich jetzt eigenartig isoliert. Er war wie eine Fliege an der Wand, die auf sich selbst und auf Bird hinunterblickte.
    »Na, dann viel Glück bei all dem.«
    Bird sah auf ihre Hände hinunter, dann schob sie den Ärmel zurück und kratzte an einem Stück Wundschorf am Unterarm. Sie ist nervös, begriff Han. Sie weiß nicht, wie sie mir sagen soll, weshalb sie eigentlich gekommen ist.
    »Also«, sagte Han, »bist du hergekommen, um mir diese Nachricht zu überbringen?«
    »Die Demonai ersuchen dich, eure Vereinbarung zu ehren«, sagte Bird steif und sah stur geradeaus. »Sie rufen dich zurück in die Fells, um die Erbprinzessin zu beschützen und ihnen im Kampf gegen den Magierrat beizustehen.«
    Das verschlug Han die Sprache, und eine ganze Weile brachte er kein Wort heraus. Sein Gesicht fühlte sich erstarrt an, die Lippen waren taub. »Was?«, flüsterte er. »Jetzt? Aber ich habe gerade erst angefangen …«
    »Du wirst jetzt gebraucht«, unterbrach ihn Bird. »Wir dürfen nicht zulassen, dass der Magierrat eine Marionette auf den Grauwolf-Thron setzt. Wir werden notfalls Krieg führen, um das zu verhindern. Wir brauchen deine Hilfe.«
    Han schüttelte den Kopf. »Nein. Unsere Vereinbarung lautete, dass die Clans mir als Gegenleistung für meine Hilfe die Ausbildung in Odenford bezahlen würden.«
    »Das haben wir auch getan«, antwortete Bird, sah ihn aber immer noch nicht an. »Wir haben unseren Teil des Handels gehalten. Wir hätten es lieber gesehen, wenn deine Ausbildung noch länger hätte dauern können, aber wir können den Magierrat und das, was er tut, nicht beeinflussen.«
    Selber schuld, dachte Han. Man sollte nie mit einem Händler handeln.
    Er brauchte einen Moment, ehe er seine Sprache wiederfand. »Also, nur dass ich auch alles richtig verstanden habe: Ihr wollt mich gegen Lord Bayar und den Magierrat ins Feld schicken, dessen Mitglieder zum größten Teil den Rang von Mastern haben – mit nur zwei Semestern Ausbildung?«
    »Du wirst nicht allein sein«, erklärte Bird. »Die Demonai werden mit dir zusammenarbeiten, um …«
    »Halt«, fuhr Han dazwischen. »Du hast gesagt, du bist meinetwegen hier. Nicht wegen Dancer.«
    Bird nickte; sie sah ihn immer noch nicht an. »Nein, nicht wegen Dancer.«
    »Nicht, dass ich ihn da unbedingt mit reinziehen will, aber wieso nur einer von uns?«
    Bird spielte mit dem Griff ihres Messers. Das Heft war aus Knochen und mit der typischen Schnitzerei der Demonai verziert, dem Auge ohne Lid. »Weil die Demonai wollen, dass Fire Dancer noch in der Schule bleibt, um mit seinen Studien fortzufahren. Wir wissen, dass du wegen deiner kurzen Ausbildung im Nachteil bist. Daher hoffen wir, dass Fire Dancer dir später, in der Zukunft, besser helfen kann.«
    »Sofern ich dann noch am Leben bin«, knurrte Han.
    »Es ist verständlich, dass du Angst hast, Hunts Alone«, sagte Bird. »Nightwalker sagt …«
    »Beim Blute des Dämons«, rief Han verärgert. »Komm mir nicht mit Reid Demonai. Ich habe meine eigenen Gründe, den Hohemagier zu verfolgen. Aber wenn ich das tue, hätte ich gern bessere Chancen. So, wie ihr das vorhabt, würde ich nicht mal einen Gang-Krieg anzetteln – ich habe einen rücksichtslosen Gegner, kenne das Spiel nicht, bin zahlenmäßig unterlegen und habe nur sehr wenige Waffen. Ich will gewinnen, und ich möchte überleben. Ich glaube nicht, dass das zu viel verlangt ist.«
    »Es tut mir leid, Hunts Alone«, sagte Bird, die die Fransen an ihrer Tasche verflocht und wieder auseinanderzog. »Das ist die Nachricht, die ich dir zu überbringen hatte. Gibt es eine Antwort?«
    Han erinnerte

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