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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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geregelt ist«, antwortete Han. Dancer hatte recht: Han musste sich mehr um seine Freunde kümmern.
    »Wie war’s bei Abelard?«, fragte Dancer.
    »Darüber wollte ich mit dir sprechen. Ich hatte gestern die Möglichkeit, deinen Talisman auszuprobieren.«
    Dancer neigte den Kopf. »Und?«
    Han erzählte ihm, was in Aediion passiert war.
    »Also glaubst du nicht, dass Crow irgendwelche eigene Macht besitzt?«, fragte Dancer.
    Han schüttelte den Kopf. »Er schmarotzt nur von mir. Oder von irgendeinem anderen Amulettschwinger, der gerade in Reichweite ist. Er hat mir ja sogar gesagt, dass er weiß, wie er anderen Magie entziehen kann. Ich hätte es wissen müssen.«
    Dancer zog die Brauen zusammen. »Was ist er dann? Wie ist er dahin gekommen?«
    »Nun, fest steht, dass ich ihn mir nicht nur einbilde, denn er hat die anderen zu Tode erschreckt.« Han kaute auf seiner Unterlippe. »Ich frage mich, ob es wohl in der Bayar-Bibliothek irgendwas Brauchbares dazu geben könnte.«
    »Ich rate dir, die Finger davon zu lassen.« Dancer setzte sich und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Sag, dass du nicht mehr zurückgehst.«
    »Ich gehe nicht mehr zurück«, sagte Han.
    Dancer nahm einen Silberbarren und bewegte ihn so lange in seiner Faust, bis flüssiges Silber zwischen seinen Fingern hindurchsickerte und er es formen konnte.
    »Pass auf, dass Blevins dich nicht dabei erwischt, wie du hier oben arbeitest«, sagte Han. »Wenn es noch keine Regel dagegen gibt, wird er eine erfinden.«
    »Das sagst du jetzt, aber warte, bis du siehst, was ich für dich gemacht habe.« Dancer faltete ein Stück Leder auseinander. Darin befand sich eine geschickte Nachbildung des Einsamen-Jäger-Amuletts, das Elena Cennestre für Han angefertigt hatte – dasjenige, das er Dancer geliehen hatte.
    Dancer legte die beiden Amulette nebeneinander auf das Ledertuch. Es war fast unmöglich, sie voneinander zu unterscheiden.
    »Das ist beeindruckend«, stellte Han fest. »Ich wusste gar nicht, dass du so etwas kannst. Oder dass du die richtigen Materialien dafür hast.«
    »Es funktioniert nicht«, sagte Dancer und schob das Lob damit beiseite. »Ich bin gut als Steinmetz und Metallschmied, aber ich beherrsche noch nicht die Rolle der Magie bei alldem. Eigentlich hatte ich dir dein Amulett zurückgeben wollen, aber ich vermute, ich muss es noch eine Weile behalten.«
    »Das hat keine Eile. Behalt es ruhig.« Han strich mit dem Finger über die Nachahmung des Zauberstücks. Es zog keine Macht an sich. Aber es würde vermutlich jeden Magier täuschen, der es nicht berührte.
    »Wieso hast du keinen Flammentänzer gemacht?«, fragte Han. »So wie das Amulett, das du verloren hast?«
    Dancer zuckte mit den Schultern. »Es war keins da, das ich hätte kopieren können. Und ich dachte, dass die exakte Form etwas mit der magischen Funktion zu tun hätte. Ich hoffe, in diesem Sommer von Master Firesmith ein paar Antworten zu kriegen.«
    Sowohl Han als auch Dancer hatten vor, während des Sommers mit ihren Fakultäts-Mentoren zu arbeiten – Dancer mit Firesmith und Han mit Abelard. Ursprünglich hatte er auch geplant, mehr Zeit mit Crow zu verbringen. Das hatte sich jetzt allerdings geändert.
    »Eine wunderbare Arbeit, Dancer«, sagte Han. Er wog das raffinierte Stück in seiner Hand und drehte es so, dass sich das Licht darin verfing. Auch ohne Magie war es aufgrund der handwerklichen Kunst und der Materialien kostbar. Er wollte es ihm wiedergeben, aber Dancer schüttelte den Kopf.
    »Behalte es«, sagte er. »Ich habe es für dich gemacht. Ich dachte, es könnte mal der Moment kommen, da du dein Waterlow-Amulett verbergen willst.«
    Am nächsten Morgen erwachte Han zeitgleich mit dem langsamen Stampf-Stampf-Stampf, das ihm verriet, dass Blevins sich die Treppe zum vierten Stock hochmühte. Er rollte sich aus dem Bett und zog hastig seine Hose an. Cat war über Nacht bei Dancer geblieben, und Han wollte sichergehen, dass es in ihrem behelfsmäßigen Gemeinschaftsraum nichts gab, was darauf hinwies. Er warf ein Tuch über Dancers Metallschmiede-Werkzeuge, während Blevins Kopf über der obersten Treppenstufe auftauchte.
    »Ich weiß nicht, warum man noch eine vierte Etage auf die Gebäude packen muss, wirklich nicht«, keuchte er. »Sie könnten auch einfach neue bauen, wenn man mich fragt, was aber niemand tut.«
    »Braucht Ihr irgendetwas?«, fragte Han. Dancer trat zu ihm; er schloss seine Tür hinter sich.
    »Ihr benutzt doch hier oben kein offenes

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