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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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reiten nach Tamron Court, um Nachforschungen anzustellen. Immerhin möglich, dass sie in der Hauptstadt ist.«
    Han zögerte, dann gab er sich einen Ruck. »Ihr glaubt also, dass sie noch am Leben ist?«
    »Sie lebt«, sagte Byrne, als gäbe es daran nicht die geringsten Zweifel. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Aber ich muss sie finden. Wenn sie in Tamron ist, schwebt sie in großer Gefahr. Gerard Montaigne ist von Osten her einmarschiert. Er hat die Hauptstadt eingekesselt und verlangt ihre Kapitulation.«
    »Und da wollt Ihr mitten rein?« Han schüttelte den Kopf. »Ihr seid ganz schön verwegen, Korporal.« Er machte eine Pause. »Wenn Bayar Rebecca verschleppt hat und sie noch am Leben ist, wird er sie doch vermutlich zu den Fells zurückbringen oder nicht? Und wenn sie allein weggegangen ist, würde sie wohl ebenfalls nach Hause gehen.«
    Byrne nickte. »Wenn wir sie in Tamron nicht finden, gehe ich weiter nach Norden und suche dort nach Hinweisen. Wenn ich auf ihre Spur stoße, folge ich ihr. Ansonsten begebe ich mich in die Fens und überquere die Grenze zu den Fells beim Westtor. Wenn du irgendetwas hörst, schicke eine Nachricht dorthin.«
    »Das werde ich tun«, sagte Han. »Aber ich bin gekommen, um Euch mitzuteilen, dass ich ebenfalls in die Fells zurückkehre. Ich wollte nur nicht, dass Ihr denkt, ich hätte die Stadt fluchtartig verlassen.«
    »Welchen Weg wirst du nehmen?«, fragte Byrne.
    »Ich reite nach Fetterford und von dort weiter nach Osten, nach Delphi. Ich werde auf dieser Strecke nach Rebecca suchen, bis zum Marisa-Pines-Camp. Wenn Ihr irgendetwas findet oder etwas aus der Hauptstadt hört, schickt mir eine Nachricht dorthin.«
    Byrne zögerte einen Moment, dann streckte er Han die Hand entgegen. »Pass auf dich auf«, sagte er.
    Han nahm die angebotene Hand an. »Und Ihr auf Euch«, entgegnete er. »Wir sehen uns zu Hause.«
    Am Nachmittag schickte Abelard Han einen Boten, um ihn zu sich zu rufen. Als er ihr Büro betrat, stand sie am Fenster und starrte nach draußen. »Habt Ihr gewusst, dass die Bayars die Schule verlassen haben?«, fragte sie ohne lange Vorrede.
    »Ja, das habe ich gehört«, antwortete Han. »Sie sind in aller Eile aufgebrochen. Mit ihren Vettern. Und mit Wil Mathis.« Er erzählte ihr, was er in ihrem Wohnheim vorgefunden hatte.
    Abelard drehte sich um und sah ihn an; ihre Miene war undurchdringlich. »Setz dich.« Sie deutete auf einen Stuhl.
    Er setzte sich hin. »Der Vorfall in der Bibliothek von Wien House, also diese Leute, die da gestorben sind«, sagte Han. »Ich glaube, die Bayars hatten etwas damit zu tun.«
    »So, glaubst du das?« Abelard spielte mit einem kleinen, edelsteinbesetzten Dolch. Das Sonnenlicht spiegelte sich in ihm, und Funken huschten über die Wände. »Und wieso glaubst du das?«
    »Sie sind in der gleichen Nacht verschwunden wie eine Freundin von mir.«
    »Eine Freundin?« Abelard wölbte eine Augenbraue. »Und wer soll das sein?«
    »Ein Kadett von Wien House. Rebecca Morley. Sie hat einmal für die Bayars gearbeitet und ist zum gleichen Zeitpunkt verschwunden wie sie.«
    »Ich kenne sie nicht«, sagte Abelard und schob Rebecca aus dem Kopf. »Aber es ist wahrscheinlich, dass die Bayars etwas mit den Morden in der Bibliothek zu tun hatten, zumindest indirekt.« Sie machte eine Pause, und ihre graugrünen Augen musterten ihn abschätzend. »Bei den vier Toten handelte es sich allesamt um Attentäter, die im Dienste von Aerie House standen.«
    »Attentäter?« Han rieb sich den Kopf, als könnte er so seine Gedanken neu mischen und besser ordnen. »Wieso sollten sie hierherkommen? Und wer sollte sie getötet haben?«
    »Ich dachte, das könntest du mir vielleicht sagen.« Abelard fuhr mit dem Daumen über die scharfe Klinge ihrer Waffe.
    »Ich?« Han schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht ganz.«
    Abelard schenkte ihm einen Blick, als wollte sie sagen: Versuch nicht, mich zum Narren zu halten . »Sie haben für die Bayars gearbeitet«, betonte sie. »Sie sind durch Magie getötet worden.« Sie wölbte beide Augenbrauen.
    Plötzlich verstand Han. »Ihr glaubt, ich war das?«
    »Wen in Odenford könnten die Bayars wohl umbringen wollen?«, fragte Abelard. »Ein Angriff auf den Hohemagier kann nicht ewig ungesühnt bleiben.« Sie zuckte mit den Schultern. »Und wer würde wohl am ehesten einen solchen Angriff überleben?«
    Han beugte sich vor, die Hände auf den Knien, und versuchte, sie dazu zu bringen, ihm zu glauben.

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