Das Exil Der Königin: Roman
überrascht, dass Ihr damit zu tun haben wollt, Vater, angesichts der Einstellung der Kirche zur Magie.«
Vater Fossnaught fingerte an den Schlüsseln herum, die an seiner Taille hingen. »Ich habe Studien über Magier und ihre Gebräuche angestellt. Es sind böse, widerwärtige Kreaturen, ja, aber ich glaube, dass sie uns, wenn sie ordentlich gezügelt werden, von Nutzen sein können.«
»Wir stellen sie vor die Wahl«, erklärte Karn. »Entweder sie bereuen und setzen ihre Magie zum größeren Ruhm des heiligen Malthus ein – oder sie brennen.«
Hans Haut prickelte, als würden die Flammen bereits an ihm lecken.
»Das entspricht nicht der Ansicht des Principia «, sagte Montaigne.
Fossnaught zuckte zusammen. »Stimmt, es gibt viele verschiedene Meinungen, was die Frage angeht, ob Magier durch irgendwelche anderen Mittel als Flammen geläutert werden können. Ich halte Vater Broussards Ansicht für … etwas kurzsichtig.« Er machte eine Pause und sah mit verdrehten Augen gen Himmel. »Andererseits glaubt Seine Heiligkeit auch, dass Prinz Geoff als ältester überlebender Sohn unseres verstorbenen Königs in Ardenscourt gekrönt werden sollte. Der Principia setzt auf die Nachfolge entsprechend der Rangfolge der Geburt. Ich jedoch glaube, dass der Schöpfer in diesem Krieg seine Hand im Spiel hat. Solltet Ihr gewinnen – und ich glaube, dass Ihr das tut –, muss es der Wille des Schöpfers sein, dass Ihr zum König gekrönt werdet.«
Montaigne rieb sich das Kinn. Er nickte. Han konnte erkennen, dass dem jungen Prinzen dieser Gedankengang gefiel. »Wenn ich ein solches Risiko eingehe, dann nur, wenn ein Höchstmaß an Erfolgswahrscheinlichkeit besteht«, sagte er. »Ihr aber bringt mir zwei heruntergekommene Jungen. Wenn sie irgendwelche magischen Fähigkeiten hätten, hättet Ihr sie gar nicht erst ergreifen können.«
Karn räusperte sich. »Sie sehen vielleicht nicht so aus, das mag sein, aber wie Ihr schon richtig sagtet, werden wir kaum einen vollständig ausgebildeten Magier in unsere Hände kriegen. Diese hier werden leichter zu leiten sein. Ich weiß nicht, wie viel Training sie gehabt haben, aber alle ihre Amulette – und es sind sogar gleich drei – sind von Macht erfüllt.«
»Was wisst Ihr über diese Dinge?« Montaigne starrte Karn finster an, und Karn wich seinem Blick aus.
Dieser Prinz von Arden weiß nicht, dass sein Hauptmann die Gabe besitzt, dachte Han. Karn hat es vor ihm geheim gehalten. Mit gutem Grund, wie es scheint.
»Wenn wir eine Waffe benutzen, die wir nicht verstehen, kann sie nur zu leicht in unseren eigenen Gesichtern explodieren«, sprach Montaigne weiter. »Erinnert Ihr Euch daran, was mit dem Feuerpulver passiert ist?«
Karn erwiderte nichts darauf. Er war sich offenbar nur zu gut bewusst, zu welchem Zeitpunkt er sprechen durfte und zu welchem besser nicht. Han fragte sich, wie viel der Hauptmann wirklich über Magie und Magier wusste. Konnte es sein, dass er an einem Ort wie Arden, an dem Magie verboten war, irgendeine Art von Ausbildung gehabt hatte?
Montaigne kaute an seiner Unterlippe. »Wenn die Zauberstücke so mächtig sind, wieso nehmen wir dann nicht einfach die Amulette und beseitigen diese beiden hier?«, fragte er, als wären Han und Dancer lediglich magische Verpackungen, die weggeworfen werden konnten. Der Prinz von Arden ging entweder davon aus, dass sie die Flatland-Sprache nicht beherrschten, oder es kümmerte ihn nicht.
Fossnaught schüttelte den Kopf. »Magier und Amulette stehen in enger Verbindung zueinander, Euer Gnaden. Das eine nützt nichts ohne das andere.«
»Diese Magier müssen ihre Amulette dagegen gesichert haben, dass sie von irgendjemand anderem benutzt werden können«, fügte Karn hinzu. »Das Zauberstück des Blonden hat mir die Hand verbrannt, als ich versucht habe, es ihm abzunehmen.« Karn hielt seine Hand hoch, die jetzt verbunden war.
Han sah Dancer nicht an, aber er wusste, dass sie beide das Gleiche dachten – sie hatten keinen blassen Schimmer, wie sie ihre Amulette vor irgendwem sichern konnten.
Han wusste lediglich, dass der Verlust seines Amuletts ihm ein leeres, krankes Gefühl bescherte. Er fühlte sich ausgehöhlt und hungrig nach der Magie, die er verloren hatte. Wie hatte er sich nur in so kurzer Zeit daran gewöhnen können? Er wollte es unbedingt zurückhaben.
»Diese Zauberlinge werden sich bei der erstbesten Gelegenheit gegen uns wenden«, erklärte Montaigne. »Wir werden ihnen niemals trauen
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