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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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können.«
    Vater Fossnaught kramte in seiner Tasche und fischte zwei Paar silberner Handschellen und zwei Schlüssel heraus. »Das hier sind Zauberfesseln, alte magische Stücke. Ich habe sie von jemandem, der heimlich mit magischen Gegenständen handelt. Die Kupferköpfe haben sie während der Magierkriege hergestellt, um gefangene Magier kontrollieren zu können. Man legt sie den Magiern an und behält den Schlüssel für sich. Wenn sie einen Befehl missachten, kann der, der im Besitz des Schlüssels ist, ihnen furchtbare Schmerzen zufügen. Im Laufe der Zeit werden sie lernen zu gehorchen.«
    Der Priester machte eine Pause. Sein Blick glitt über Han und war so kalt wie die Hände eines Schlachters im Winter. Han bekam eine Gänsehaut. »Ich kann es Euch vorführen, Eure Majestät.«
    Versuch das nur, dachte Han und hoffte, dass sie ihn dazu würden losbinden müssen. Er hatte sein ganzes Leben lang magische Reifen an den Handgelenken getragen, bis Elena Cennestre vom Clan der Demonai sie ihm abgenommen hatte. Er hatte nicht vor, sich wieder irgendwelche neuen Fesseln anlegen zu lassen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
    Montaigne nahm eines der Handschellenpaare in die Hand und untersuchte es, als wäre es ein interessantes, aber gefährliches neues Spielzeug. Ohne aufzusehen, sagte er: »Das wird nicht nötig sein. Lasst uns jetzt allein, Vater. Kehrt zur Stadt zurück. Wir werden Euch mitteilen lassen, wie wir uns entschieden haben.«
    Vater Fossnaught holte rasch Luft, als wollte er Einwände vorbringen. Dann seufzte er und neigte den Kopf. »Also schön, Eure Majestät. Ich werde in meiner Unterkunft bei der Kathedrale sein und warte auf Eure Entscheidung. Benachrichtigt mich auf die übliche Weise.« Der Priester stopfte das eine Paar Handschellen in seine Tasche und streckte die Hand aus. »Euer Gnaden, wenn Ihr sie nicht braucht …«
    »Die hier bleiben bei mir«, sagte der Prinz von Arden knapp.
    Der Priester verbeugte sich und ging, nicht ohne mehrmals einen Blick zurückzuwerfen. Es passte ihm offensichtlich ganz und gar nicht, dass er sein Folterspielzeug zurücklassen musste. Ganz eindeutig wollte er einen Platz am Tisch haben.
    Montaigne starrte weiter auf die Handschellen. »Wie wollt Ihr diese beiden Magier gegen Geoffs Armeen einsetzen, Hauptmann Karn?«
    Karns schmutzigbraune Augen leuchteten vor Begeisterung auf. »Während der Magierkriege waren Magier in der Lage, Dutzende von Soldaten gleichzeitig in Brand zu stecken. Sie konnten Nebel herbeirufen, der den Feind dazu brachte, schnurstracks von einer Klippe herunterzumarschieren. Sie haben unter den feindlichen Soldaten Angst und Erschöpfung verbreitet, bis diese sich einfach umgedreht haben und weggelaufen sind. Sie haben mit Vögeln gesprochen und diese als Spione eingesetzt, und sie haben die Gefangenen mithilfe von magischen Kräften befragt. Sie haben Belagerungen aufgebrochen, indem sie einfach durch Mauern marschiert sind.«
    »Das ist schwer zu glauben«, kommentierte Montaigne trocken und reichte Karn die silbernen Fesseln.
    »In den Kirchenarchiven befinden sich schriftliche Berichte von zuverlässigen Augenzeugen«, beharrte Karn. »Vater Fossnaught hat sie studiert.«
    »Wenn das hier bekannt wird, könnte es sein, dass sich einige der frommeren Lehnsleute gegen uns wenden«, sagte der Prinz.
    »Aber Vater Fossnaught sagt …«, begann Karn.
    »Cedric Fossnaught ist ehrgeizig«, schnitt Montaigne ihm das Wort ab. »Und so wankelmütig wie ein Weib. Er hat der Kirche nicht vergeben, dass sie ihn übergangen hat, als er sich als Principia zur Verfügung stellte. Er glaubt, ein neuer König in Ardenscourt könnte ihn weiterbringen.«
    »Das ist doch gar nicht schlecht«, fand Karn. »Wir brauchen Kirchenleute, die auf unserer Seite sind.«
    »Das Risiko ist zu groß«, widersprach Montaigne.
    »Ich bitte um Vergebung, aber alles ist momentan ein Risiko, Eure Majestät«, sagte Karn und sprach die Worte so bedächtig aus, wie ein Feuerläufer über Kohlen schritt. »Wir verlieren. Duprais und Botetort sind immer noch auf Eurer Seite, aber Matelon schwankt. Geoff kontrolliert die Hauptstadt und den größeren Teil des Königreichs.«
    »Und wessen Fehler ist das wohl, Hauptmann?« Montaigne fingerte an einem kunstvollen Ring an seiner linken Hand herum. » Ihr seid mein Stratege, Ihr leitet meine Armeen, und deshalb seid Ihr für die gegenwärtige Situation verantwortlich.«
    Karn hob die Hände mit den Handflächen nach oben.

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