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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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ich habe auch nichts für dich.«
    Raisa hielt Askells Blick stand. »Danke, Sir«, sagte sie schließlich. »Jetzt bin ich beruhigt.« Sie salutierte mit an die Brust gelegter Faust, drehte sich um und stapfte aus dem Saal.
    Wenn es jemals zum Krieg zwischen Arden und den Fells kommen sollte, würde den Fells die Arroganz der Ardener entgegenkommen.

KAPITEL ELF
Mystwerk House
    H an und seine Freunde erreichten Odenford an einem Nachmittag im späten September, vier Wochen, nachdem der Unterricht begonnen hatte. Im strömenden Regen betraten sie die Akademie durch das östliche Tor, das sich auf der Seite von Wien House befand. Die Wachen dort erklärten ihnen, wie sie zu Mystwerk House auf der anderen Seite der Brücke gelangen würden.
    Die Straße wand sich zwischen den Gebäuden der Akademie hindurch und um sie herum. Han musterte seine Umgebung interessiert. Als die Glocken im Tempelturm vier Uhr schlugen, strömten Studenten in Kapuzenjacken aus den Türeingängen und hasteten die überdachten Galerien entlang, wobei sie immer wieder das Wasser aufspritzten, das sich in den Pfützen zwischen den Gebäuden gesammelt hatte. Sie alle schienen es eilig zu haben.
    Steinsäulen kennzeichneten die einzelnen Fachrichtungen – Factor House, Merchant House, Isenwerk House –, in denen ausgebildet wurde. Jede einzelne Schule bildete den Mittelpunkt eines begrünten Kolleghofs und bestand aus Gebäuden mit Unterrichtsräumen, Bibliotheken und Wohnheimen. Die Akademie erinnerte Han an den Tempel in Southbridge, nur sehr viel größer.
    Die Wohnheime waren ebenfalls beeindruckend – sie waren drei und vier Stockwerke hoch und bestanden aus Ziegeln und Steinen und hatten große Steinkamine und Torbögen.
    Odenford war wie eine kleine Stadt, in der allerdings die hässlichen Stadtteile fehlten. Selbst im Regen ging ein leuchtender Glanz von allem aus – da glitzerten die Steingebäude, als hätte man Juwelen auf den grünen Rasen gesetzt, und die Blumen an seinen Rändern erinnerten an den bestickten Saum von Kleidern. Hier war noch alles grün und saftig, obwohl zu Hause in den Bergen längst der Herbst eingesetzt hatte.
    »Die Brücke müsste sich in dieser Richtung befinden«, sagte Dancer, als sie an dem Gebäude vorbeikamen, auf dem Wien House stand. »Und die Ställe sind gleich da vorn, noch auf dieser Seite. Die Tempelschule und Mystwerk House befinden sich auf der anderen Flussseite. Ich habe gehört, dass es für diejenigen, die mit Magie begabt sind, nicht besonders klug ist, sich lange auf dieser Seite hier aufzuhalten.«
    »Wieso nicht?«, fragte Han, während Dancer Wicked zwischen zwei langen, niedrigen Gebäuden hindurchdrängte, wo es nach Hafer und Pferden roch. Als sie zu den Ställen kamen, wieherten die darin stehenden Pferde zur Begrüßung, und Ragger antwortete herausfordernd.
    »Die Kadetten von Wien House und die Studenten von Mystwerk bleiben jeweils unter sich«, sagte Dancer. Er wandte sich an Cat. »Ist es in Ordnung, wenn wir erst nach Mystwerk House gehen, nachdem wir die Pferde abgegeben haben, und danach zum Tempel?«
    Cat zuckte mit den Schultern und verdrehte die Augen, als wäre sie bereit, ewig zu warten. »Vielleicht kann ich ja auch bei euch wohnen«, sagte sie zu Han. »Auch wenn ich zur Tempelschule gehe.«
    »Wir können fragen«, antwortete Han. Er hatte keine Ahnung, wie die Regeln hier waren oder wie viele Studenten sich ein Zimmer teilten. Ein schrecklicher Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Vielleicht schliefen ja alle Neulinge zusammen in einem Raum. Vielleicht würde er zusammen mit den Bayars untergebracht sein. Wenn das so war, würde er niemals ein Auge zutun können.
    »Hunts Alone!«, rief Dancer warnend und riss Han aus seiner Versunkenheit. Er sah auf und stellte fest, dass ein Mädchen in einem Kapuzenumhang über den Hof gekommen war und jetzt direkt vor ihm stand. Sie hatte ihr Gesicht wegen des Regens zur Seite gedreht und ihn und die beiden anderen nicht gesehen. Er zügelte das Pferd mit einem kräftigen Ruck, Wasser spritzte auf und traf das Mädchen.
    Sie schüttelte sich das Wasser vom Umhang und starrte finster zu ihm hoch. »Pass doch auf, wo du hingehst, ja? Du hättest mich fast über den Haufen geritten.« Einen kurzen Moment lang erhaschte er einen Blick auf ihr im Schatten der Kapuze liegendes Gesicht, dann wirbelte sie hastig herum und marschierte – nein, rannte beinahe – davon, den Kopf gesenkt gegen den starken Wind und den Regen.
    Han

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