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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hält eine Weile«, flüsterte er zurück. »Bis ein dicker Geländewagen mit großer Geschwindigkeit dagegen fährt.«
    Der Gasman nickte grimmig. Was für eine Nacht! Sie hatten so viel geschafft – Max hätte es nicht besser machen können. Er hoffte, dass Max inzwischen Angel befreit hatte. Hoffentlich war nichts schiefgegangen. Wenn die Weißkittel Angel in die Finger gekriegt hatten … einen Augenblick lang sah er sie weiß und leblos auf einem Stahltisch liegen, während Weißkittel über ihren ungewöhnlichen Knochenbau debattierten. Er schluckte und verscheuchte das grässliche Bild. Dann spähte er wieder umher und lauschte angestrengt.
    »Zurück nach Hause?«, flüsterte Iggy.
    »Ja.« Der Gasman stand auf, stieß sich vom Boden ab, hielt sich dabei aber dicht an den Bäumen. Er folgte Iggys dunklem Schatten, als sie nach Westen flogen, nach Hause. Von oben konnte der Gasman nichts von ihren Fallen sehen – das war gut so. Sie wollten nicht, dass der Hubschrauber der Eraser die Plane mit dem Öl oder den Stolperdraht erkennen konnte, ehe es zu spät war.
    »Wir haben alle Wege hinein und hinaus gedeckt«, sagte er zu Iggy, sobald sie die richtige Flughöhe erreicht hatten. »Öllache, Nägel auf der Straße, Stolperdraht. Das sollte genügen.«
    Iggy nickte. »Mir stinkt nur, dass wir Big Boy nicht einsetzen konnten«, meinte er. »Aber ich will ihn nicht verschwenden. Dazu müssen wir sie erst sehen, richtig? Ich meine, du musst sie sehen.«
    »Vielleicht morgen«, sagte der Gasman ermutigend. »Morgen fliegen wir los und schauen nach, welchen Schaden wir angerichtet haben.«
    »Ja, machen wir«, sagte Iggy.
    Der Gasman sog die kühle Nachtluft tief ein. Max würde Augen machen, wenn sie sah, wie cool sie gewesen waren.
    31 Eine dunkelhaarige Frau mit besorgten Augen öffnete die Tür noch weiter. »Was ist denn, Ella? Was ist los?«
»Mom, das ist …« Ella brach ab.
    »Max«, sagte ich schnell. Warum hatte ich nicht einen falschen Namen genannt? Weil ich nicht daran gedacht hatte.
    »Meine Freundin Max. Sie ist das Mädchen, von dem ich dir erzählt habe, die mich vor José und Dwayne und den Typen gerettet hat. Ja, sie hat mich gerettet. Aber sie haben sie angeschossen.«
    Ich stand auf der Fußmatte und zögerte, weil ich nicht Regen und Blut auf ihren Fußboden tropfen wollte. »Äh …«
    Dann sah Ellas Mom mein blutiges Sweatshirt, und ihre Augen flogen zu meinem Gesicht. Meine Wange war zerkratzt, ein Auge blau. In diesem Augenblick veränderte sich die ganze Situation.
    »Ich hole schnell meine Sachen«, sagte sie. »Zieh die Schuhe aus und geh mit Ella ins Badezimmer.«
    Ich schlurfte mit den nassen Socken den Korridor hinunter. »Was für Sachen holt sie?«, flüsterte ich.
    Ella schaltete Licht an und schob mich in ein altmodisches Bad mit grünen Kacheln und einem Rostring um den Abfluss im Waschbecken.
    »Ihre Doktorsachen«, antwortete Ella. »Sie ist Tierärztin und kennt sich daher mit Verletzungen aus. Auch bei Menschen.«
    Eine Tierärztin! Ich lachte leise, als ich mich auf den Rand der Badewanne setzte. Eine Tierärztin. Sie würde Augen machen, wenn sie feststellte, wie passend das war.
    Ellas Mom kam mit einer Plastikschachtel mit Erste-Hilfe-Mitteln zurück. »Ella, hol doch Max Saft oder so. Sie braucht bestimmt Zucker und Flüssigkeit.«
    »Saft wäre super «, sagte ich begeistert.
    Ella nickte und lief hinaus.
    »Ich nehme an, du willst nicht, dass ich deine Eltern anrufe?«, sagte Ellas Mom ruhig und begann den Kragen meines Sweatshirts aufzuschneiden.
    »Äh, nein.« Hallo, Labor? Ich möchte gern mit einem Reagenzglas sprechen.
    »Und die Polizei auch nicht, richtig?«
    »Nicht nötig, dass die sich einmischen«, stimmte ich ihr zu und hielt die Luft an, als ihre behutsamen Finger die Wunde an meinem Oberarm fanden. »Ich glaube, die Kugel hat mich nur gestreift.«
    »Ja, ich glaube, du hast recht, aber die Wunde ist ziemlich tief. Und da drüben …« Ich saß wie erstarrt da und blickte stur geradeaus. Alle meine Sinne waren zum Zerreißen gespannt. Ich ging hier ein großes Risiko ein. Du hast ja keine Vorstellung, wie groß. Noch nie hatte ich jemanden außerhalb unseres Schwarms meine Flügel sehen lassen. Aber diese Situation konnte ich nicht selbst lösen. Das hasste ich.
    Ellas Mom runzelte die Stirn. Sie schnitt den Kragen ab und zog mir das Sweatshirt aus. Ich saß nur im Top da. Ich saß wie eine Statue da, und mir war eiskalt bis ins Mark, was nichts

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