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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Körper gegen seine eigenen Krankheiten kämpfen ließ.
    Die Untersuchung hatte keine Resultate ergeben, wenn man davon absah, welche Wut bei den Patienten ausgelöst wurde, die unter Depressionen litten. Er ging zur Tür, da wurde ihm etwas klar. Lucy hatte gewusst, dass die Kassette unter dem Bett versteckt war. Sie konnte das nicht bemerkt haben, als Phillip seinen Zusammenbruch erlitt. Er blieb stehen und sah noch einmal auf die Beschriftung. Was, wenn sie Phillip die Kassette gegeben hatte, weil sie glaubte, dass sie ihm bei seinen Depressionen half, während sie in Wahrheit erst das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht hatte?
    „Oh Gott, bitte nicht das“, flüsterte Emile und ging ins Schlafzimmer, wo er sich unter der Last von Schuld und Verzweiflung auf sein Bett fallen ließ.
    Um zehn Minuten nach eins in der Nacht stürmte Dan aus seinem Zimmer. Sully hörte ihn und stand auf. Irgendetwas war geschehen. Er wusste nur noch nicht, was es war. Er zog seine Jogginghose an und ging aus dem Schlafzimmer. Dan traf er in der Küche an, wo der sich gerade einen Snack zusammenstellte.
    „Was ist los?“ fragte Sully und rieb sich verschlafen die Augen.
    „Oh, tut mir Leid. Bist du von meinem Telefonat wach geworden?“
    „Nein, sondern davon, dass du wie verrückt durch den Flur gerannt bist.“
    Dan grinste. „Ich feiere etwas“, sagte er.
    „Du hast das letzte Glas Champagner getrunken, wir haben nichts mehr.“
    „Ein Wurstbrot tut es auch“, erwiderte er und bestrich ein paar Scheiben Brot mit Mayonnaise.
    „Erzähl endlich“, drängte Sully. „Was ist mitten in der Nacht ein Wurstbrot wert?“
    Dan schwenkte triumphierend das Messer. „Telefonlisten. Nicht von Karnoff zu Hause, sondern von einem Handy, das auf seinen Namen registriert ist. Er ist nicht so klug, wie er wohl glaubt.“
    Sully sah ihn verdutzt an. „Willst du sagen, dass die Nummern passen?“
    „Jede Einzelne von ihnen, sogar ein Anruf in Ginnys Apartment. Vermutlich einer von diesen Anrufen, bei denen wieder aufgelegt wurde.“
    Sully ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen.
    „Ich kann es nicht glauben.“
    „Das ging mir auch so, aber die Aufzeichnungen lügen nicht. Wir haben genug für einen Durchsuchungsbefehl. Ich werde Karnoffs Welt mit dem größten Vergnügen in Stücke reißen.“
    „Bekomme ich auch ein Brot?“
    Sie drehten sich um und sahen Ginny in der Tür. Sie trug Sullys T-Shirt und lächelte die beiden an.
    „Wir wollten dich nicht aufwecken“, sagte Sully und zog sie zu sich auf seinen Schoß. „Aber wenn du schon auf bist, kannst du auch gleich die gute Nachricht erfahren. Wir hatten Erfolg, Schatz. Karnoff hat von seinem Handy jedes der Opfer angerufen.“
    „Oh mein Gott! Wie kann er denn so dumm gewesen sein?“
    „Vielleicht ist er ein wenig abgehoben“, überlegte Dan. „Möglicherweise kennt er sich in der digitalen Welt nicht so gut aus wie bei seinen Heiltechniken. Wer weiß? Jedenfalls reise ich in ein paar Stunden ab, um so früh wie möglich in Connecticut zu sein. Ich will den Durchsuchungsbefehl persönlich übergeben.“
    „Ich möchte mitkommen.“
    Sully hielt sie fester umschlossen. „Auf gar keinen Fall.“
    „Wie soll er mir etwas tun?“ fragte sie. „Es wird vor Polizisten wimmeln, richtig? Und wenn er einen letzten Funken Menschlichkeit besitzt, wird er den Fluch von meinem Gehirn nehmen, bevor er am nächsten Baum aufgehängt wird.“
    „Ich halte das für keine gute Idee“, sagte Dan. „Vielleicht kann ich etwas arrangieren, damit Sie ihn später besuchen können.“
    „Ich will den Mann nicht erst sehen, wenn er im Gefängnis sitzt. Seine einzige Hoffnung auf Strafmilderung besteht darin, dem einzigen überlebenden Opfer zu helfen.“
    Sully und Dan wussten, dass sie ein gutes Argument vorgetragen hatte. Dennoch wollte keiner von ihnen ein Okay für eine Sache geben, die ganz verheerend nach hinten losgehen konnte.
    „Oder ist es dir lieber“, sagte sie schließlich, „wenn die Mutter deiner Kinder eines Tages von einer Brücke springt, nur weil im Radio der falsche Song läuft?“
    Sully wurde blass. „Weißt du eigentlich, dass du mit verdammt harten Bandagen kämpfst, Baby?“
    „Es ist mein Leben, Sully. Lass mir die Würde, es zu leben.“
    Nach nicht einmal einer Stunde hatten sie gepackt und das Haus verlassen.

18. KAPITEL
    D er FBI-Helikopter landete kurz nach zehn Uhr morgens am Rand von Bainbridge in Connecticut, nachdem es in

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