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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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was sie sah, war der Gärtner auf dem Nachbargrundstück, der sich an der Hecke zu schaffen machte. Wäre Emile doch bloß hier. Sie hätte ihm etwas sagen sollen, bevor er am Morgen abgereist war. Es gab nichts, was wichtiger sein konnte als die eigene Familie und als ihr eigener Sohn. Sie ließ sich in einen Sessel fallen und begann zu weinen. Alles war aus den Fugen geraten. So sollte es nicht sein. Sie hatte so hart daran gearbeitet, damit sie ein perfektes Familienleben führen konnten, und nun das! Was um alles in der Welt sollte sie machen?
    Carney Auger wachte auf dem Fußboden auf und hatte einen Moment lang Schwierigkeiten, sich zu erinnern, wo er sich befand. Ein lautes Schnarchen irgendwo über ihm machte ihm klar, dass er nicht allein war, ganz gleich, wo er sich auch befinden mochte. Er richtete sich auf und blickte zum Bett, direkt in das Gesicht seines Bruders Dale.
    „Teufel auch“, meckerte er. Damit war seine Hoffnung zunichte, dass es sich vielleicht um eine Frau hätte handeln können.
    Verärgert darüber verpasste er Dale einen Schlag ins Gesicht und bemühte sich, auf die Beine zu kommen.
    Dale Auger erwachte in Panik, die Hände geballt, die Augen rot unterlaufen.
    „Jemand hat mich geschlagen!“ brüllte er und weckte damit seinen anderen Bruder Freddie, der am anderen Ende des Zimmers auf der Couch lag.
    „Halt die Klappe“, murmelte Freddie und legte sich ein Kissen auf den Kopf.
    „Jemand hat mich geschlagen“, wiederholte Dale leiser und warf Carney einen wütenden Blick zu, als der ins Badezimmer ging.
    Nachdem Carney die Tür hinter sich geschlossen hatte, kehrte wieder Ruhe ein. Dale sah ein letztes Mal zur Badezimmertür, dann drehte er sich um und schlief sofort wieder ein.
    Carney hatte dagegen keine Lust zu schlafen. Er war unruhig, und sein Kopf dröhnte. Er brauchte einen Drink, und er musste bei einer Frau Erfolg haben.
    Als er sich unter der Dusche einzuseifen begann, sah er, dass sich kleine Stücke Gras und Blätter auf dem Boden der Wanne sammelten. Das musste ja eine irre Nummer gewesen sein, aber er konnte sich nicht daran erinnern, wo sie eigentlich gewesen waren.
    Das heiße Wasser tat gut, und als er sich bückte, um mit dem Rest Motelseife seine Füße zu waschen, kehrte die Erinnerung zurück, dass er nach vorn gefallen war. Langsam richtete er sich auf und versuchte, sich auf die verschwommenen Bilder zu konzentrieren, die ihm durch den Kopf gingen. Während der Wasserdampf ihn umgab, schloss er die Augen und sah ein Gesicht. Das Gesicht einer Frau. Er legte die Stirn in Falten. Wo hatte er sie gesehen? Er atmete tief durch und versuchte, sich zu entspannen. Plötzlich sah er ein anderes Gesicht, diesmal das eines Mannes – eines großen Mannes. Eine Waffe, jemand schrie.
    Carney riss die Augen auf. Er erinnerte sich, dass er mit dem Gesicht nach unten gelegen hatte. Er hatte wieder den Geschmack seines eigenen Blutes im Mund, da er sich beim Sturz auf die Zunge gebissen hatte. Aber wo zum Teufel …?
    Das Flussufer! Sie hatten die ganze Nacht dort verbracht und sich betrunken und dabei den von den Regenfällen angeschwollenen Fluss beobachtet. Sie hatten Wetten abgeschlossen, wie viel Bier Dale trinken konnte, ehe er kotzen musste. Irgendwer, vielleicht er selbst, vielleicht Freddie, hatte vorgeschlagen, dass sie sich in einer von Daddys Hütten frisch machen sollten, ehe sie zu ihren Frauen zurückkehrten.
    Er starrte an die Wand, ohne den Schimmel zwischen den Kacheln wahrzunehmen. Durch das Badezimmerfenster hörte er eine Autohupe, und im gleichen Moment konnte er sich wieder erinnern.
    Dieses Miststück! Dieses Weib hatte wie am Spieß geschrien, und dann war dieser Kerl aus dem Nichts aufgetaucht. Er hatte erklären wollen, dass er nur Spaß machte, aber niemand hörte auf ihn. Dieser halb nackte Hurensohn hatte sein Gesicht in den Dreck gedrückt und ihm gedroht, er würde ihm die Eier abschießen, wenn er sich auch nur einen Millimeter rührte.
    Carney ließ den Waschlappen fallen und drehte den Wasserhahn zu. Wütend griff er nach einem Handtuch und trocknete sich ab, dann stürmte er aus dem Badezimmer und ließ die Tür laut hinter sich zufliegen.
    Als Dale daraufhin aus dem Bett sprang und seine Fäuste kampfbereit hochhielt, grinste Carney höhnisch.
    „Du stinkst, kleiner Bruder. Geh dich waschen, ich muss was erledigen.“
    Freddie drehte sich um und blickte Carney verärgert an.
    „Falls du’s noch weißt, du bist pleite. Und von mir

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