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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Auto war, hupte sie kurz, aber ihre Freundin reagierte nicht.
    Verwundert wollte Marsha aussteigen, da sah sie, dass Allison noch immer telefonierte. Sie zögerte, denn sie vermutete eine private Sache, und wollte weiterfahren. Aber etwas an der Art, wie ihre Freundin hinter dem Lenkrad saß, beunruhigte Marsha. So steif, wie sie ihr vorkam, musste sie schlechte Nachrichten erhalten haben.
    Spontan stieg sie aus, ging zu Allisons Wagen und klopfte an das Seitenfenster.
    „Allison! Ich bin’s! Ist alles in Ordnung?“ Sie wollte die Tür öffnen, aber die war von innen verriegelt. „Allison! Allison, hörst du mich?“
    Sie sagte nichts, sie bewegte sich nicht. Marsha war außer sich vor Sorge, als Allison auf einmal den Kopf hob. Sie legte das Telefon auf den Beifahrersitz, legte einen Gang ein und gab Gas. Marsha konnte gerade noch einen Satz zur Seite machen, um nicht mitgeschleift zu werden. Fassungslos sah sie mit an, wie Allisons Wagen zwei Fahrspuren überquerte und dabei nur knapp zwei Kollisionen entging.
    „Allison, pass auf!“ schrie sie verzweifelt, aber ihr Ruf verhallte ungehört. Schockiert musste sie miterleben, wie Allison Turner geradewegs unter einen Tanklastwagen raste. Zahlreiche Fahrer versuchten mit einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver, nicht in den Unfall verwickelt zu werden, während andere, die ihren Wagen bereits zum Stehen gebracht hatten, fluchtartig davonliefen, da sie wussten, was geschehen würde. Unmittelbar vor dem Zusammenstoß hatte Marsha für einen kurzen Moment freie Sicht auf den Wagen gehabt. Sie hätte schwören können, dass Allison die Arme ausgestreckt hatte, als wolle sie den bevorstehenden Tod in die Arme schließen.
    Nur einen Sekundenbruchteil, nachdem sich Allisons Wagen in den Tanklastzug gebohrt hatte, vergingen beide in einem gewaltigen Feuerball, dessen Wucht Marsha nach hinten auf den Boden schleuderte.
    Als die ersten Krankenwagen die Unfallstelle erreichten, schrie sie noch immer voller Entsetzen.

2. KAPITEL
    E ine Woche später, Sacred Heart Convent, im Norden von New York
    Vor fünf Jahren hatte Georgia Dudley in ihrem Leben endlich Ruhe gefunden. Nach vier Jobs in zwei Jahren und lange währendem Kampf, ihren Platz in der Welt zu finden, war ihr in einem Traum die Erkenntnis gekommen, was sie tun musste. Ihre Familie hatte schockiert reagiert, ihr damaliger Freund war voller Trauer über ihre plötzliche Entscheidung. Doch für Georgia war es ein Moment der Würde gewesen.
    Sie wollte Nonne werden.
    Für eine Frau, die von frühester Jugend an Partys geliebt und kein fleischliches Vergnügen ausgelassen hatte, war es eine Entscheidung, die ihr niemand glauben konnte. Aber sie war durch das Feuer der Erlösung gegangen, das ihr Herz und ihre Seele gereinigt hatte, und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie wirklich glücklich. Als Schwester Mary Teresa lebte sie nun im Sacred Heart Convent im Norden von New York, und sie war in ihrem Element.
    Sie war noch immer hitzig, aber stets in Gedanken bei Gott, wenn sie mit Verve und Freude durch das Leben ging. Sie war bei allen Nonnen beliebt. Sogar die Mutter Oberin hatte ein Leuchten in den Augen, wenn Schwester Mary in der Nähe war.
    Jetzt, unmittelbar nach der Rückkehr von ihrem ersten Urlaub, war Schwester Mary Teresa voller Tatendrang und bereit, die Welt neu zu erfinden.
    Die Mutter Oberin blickte von ihrem Schreibtisch auf und bot den seltenen Anblick eines Lächelns, als sie die junge Nonne in das Hauptbüro eintreten sah.
    „Du bist also heimgekehrt“, sagte die Äbtissin. Schwester Mary lachte und breitete die Arme aus. „Ja … ja … und es ist ein Segen, wieder hier zu sein, das kann ich Ihnen versichern. Oh, Mutter Oberin, es war so wunderbar! Ich habe den Papst gesehen, ich habe seinen Ring geküsst! Oh, und dieses prachtvolle Rom! Es war wie in einem Film. Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass alles so … so …“
    Die Äbtissin lächelte. „Es ist das Altertümliche, das dich so berührt, nicht wahr?“
    Schwester Mary klatschte in die Hände. „Ja! Das ist es! Das Altertümliche. Man steht dort auf einer Straße und denkt darüber nach, wie viele Jahrhunderte diese Stadt schon erlebt hat und wie viele Millionen Menschen schon vor einem an genau derselben Stelle gestanden haben. Man kommt sich so klein und demütig vor.“
    „Genau so, wie es auch sein soll.“
    Schwester Mary lächelte. „Ja, ich weiß. Ich bin immer noch zu sehr von mir selbst eingenommen. Das ist

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