Das Experiment
davon begeistert, in der Öffentlichkeit zu stehen.
Ginny betrachtete das Trio und versuchte, das Gesicht mit einem Mann aus ihrer Vergangenheit in Verbindung zu bringen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Er sah zu durchschnittlich aus. Sie blickte zu Dan und Sully und zuckte mit den Schultern.
Ein Sprecher erklärte: „
Meine Damen und Herren, es ist jetzt offiziell. Dr. Emile Peter Karnoff ist soeben für seine Leistungen, durch Hypnose eine körperliche Heilung zu erzielen, mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden. Dr. Karnoff, im Namen der amerikanischen Öffentlichkeit möchte ich Ihnen als Erster zu dieser Leistung gratulieren.“
Emile betrat das Podium, lächelte seine Frau und seinen Sohn an, nickte den Reportern vor dem Podium zu und räusperte sich dann.
Ginny hielt den Atem an.
„Heute ist ein bedeutender Tag für mich und meine Familie …“
Die Luft wich aus ihren Lungen, als hätte ihr jemand einen Fausthieb verpasst.
„… die so viel geopfert hat, damit ich meiner Vision folgen konnte. Mir ist eine große Ehre zuteil geworden, die aber nicht annähernd so wunderbar ist …“
Ihre Augenlider wurden schwer … so schwer. Seine Stimme zog sie völlig in ihren Bann.
„… wie das Wissen, dass meine Entdeckungen noch immer Bestand haben werden, wenn ich schon längst nicht mehr unter Ihnen weile.“
Der Klang seiner Stimme umspülte sie, und einem anerzogenen Gehorsam folgend, ließ sie es geschehen. Sie unterwarf sich der Stimme, die so warm und wohlklingend war.
Im gleichen Moment stoppte Sully das Band. Je mehr sie mit ihrem Geist experimentierten, umso gefährlicher konnte es für sie werden. Es interessierte ihn nicht, was Ginny oder sonst jemand sagte – das würde er nicht noch einmal zulassen.
„Siehst du“, sagte er. „Sie ist weg.“
Ihre Augenlider waren geschlossen, ihr Körper schien eine Art Erwartungshaltung eingenommen zu haben. Sie schlief nicht, sondern wartete darauf, dass jemand etwas mit ihr machte.
Dan berührte ihren Arm. „Ginny?“
Sie atmete langsam ein.
Sully nickte Franklin zu, der sofort zur Tat schritt.
„Ginny, hör auf meine Stimme. Dort, wo du bist, kannst du mich klar und deutlich verstehen. Ist das richtig?“
Sie nickte.
„Ich zähle gleich von fünf rückwärts. Wenn ich ‚Jetzt‘ sage, wachst du auf, fühlst dich gut und ausgeruht und du wirst dich an alles erinnern, was wir gesagt haben. Bist du bereit?“
„Ja.“
Ihre Stimme hatte einen hohlen Klang. Franklin nahm ihre Hand.
„Ich bin bei dir, du fühlst meine Hand, du hörst meine Stimme. Ich werde gleich anfangen zu zählen, und wenn ich ‚Jetzt‘ sage, wachst du auf. Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins. Jetzt!“
Ginny atmete tief durch und sah sich lächelnd um.
„Es ist schon wieder passiert, oder? Er hat etwas damit zu tun, nicht wahr, Dan?“
Es fiel Dan schwer, das Offensichtliche abzustreiten, auch wenn er vorsichtig sein musste, da ein Mann zum Hauptverdächtigen geworden war, der im Rampenlicht stand und sich großer Beliebtheit erfreute.
„Die Möglichkeit besteht“, sagte er. „In einigen Stunden werde ich mehr wissen.“
„Worauf warten wir?“ wollte Ginny wissen. „Was fehlt uns noch, um ihn mit dem Tod der anderen in Verbindung zu bringen?“
Sully setzte sich auf die Armlehne des Sessels, in dem Ginny Platz genommen hatte, und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Zunächst einmal brauchen wir hieb- und stichfeste Beweise, dass er wirklich unser Mann ist. Zum Beispiel Telefonlisten, die belegen, dass er die Frauen angerufen hat, die in den Tod gegangen sind. Oder einen Beweis, dass er zum Zeitpunkt ihres Todes in der Stadt war.“
„Und wenn die Beweise nicht zu finden sind? Es ist doch offensichtlich, dass der Mann genial ist. Ich glaube nicht, dass er so dumm ist und eine Spur hinterlässt, die ihn verraten würde.“
Keiner von ihnen konnte etwas sagen. Es gab einfach nichts, was man auf Ginnys Worte hätte erwidern können.
„Ich gebe dir und deinen Leuten zwei Tage, um sein Leben zu durchforsten, und wenn dabei nichts Brauchbares herauskommt, gehe ich.“
Sully sprang auf. „Was soll das heißen, dass du gehst?“
Sie stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn hitzig an. „Ich bin es leid, das Opfer zu sein. Ich bin es leid, mich zu verstecken. So wie ich das sehe, komme ich aus meinem Versteck, dann erhalte ich einen Anruf, und dann liegt es an euch, dass ich am Leben bleibe. Wie klingt das?“
„Das ist
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