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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Kamrath
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so etwas wäre Carmen viel zu eifersüchtig«, erwiderte Ingo.
    »Schon gut, hätte aber sein können, man weiß ja nie so genau.«
    Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis wir aufbrachen, um uns die Stadt anzusehen.

    Weiter geschah an diesem Tag nichts Erwähnenswertes und auch die restliche Zeit des Urlaubs ging schneller vorüber als gedacht. Wir haben noch Etliches unternommen, worauf ich jetzt nicht genauer eingehe, denn das waren zumeist Sigh-Seeing Touren oder wir entspannten am Meer. Meistens war auch Tim dabei, denn er wollte nicht immer daheim rumsitzen und außerdem war er für mich in der Zwischenzeit ein richtig guter Freund geworden.

10. KAPITEL

    Einen Tag vor der Abreise, war ich irgendwie ziemlich traurig und Mike ging es anscheinend genau so, denn auch er hatte einen klagenden Blick und war auch nicht sehr gesprächig, was man sonst nicht über ihn sagen konnte.
    »Was ist denn los?«, fragte ich ihn.
    »Ach weißt du, ich will nicht, dass du schon gehst. Du fehlst mir jetzt schon.«
    »Du mir doch auch, aber was soll ich denn tun? Das Ticket ist gebucht, das Zimmer ist nur noch bis morgen reserviert und die Schule beginnt auch bald wieder.«
    »Ich weiß, aber wie wird es mit uns weiter gehen? Werden wir uns wieder sehen?«
    »Sicher werden wir uns wieder sehen! Ich liebe dich, und möchte jeden Tag mit dir verbringen, aber erst will ich die Schule beenden.«
    »Ja, aber danach, was ist dann?«
    »Ich weiß noch nicht, was danach kommt. Aber eigentlich wollte ich studieren. Zum Bund muss ich nicht. Die haben mich ausgemustert. Hat schon was Gutes, wenn man eine Lebensmittelallergie hat.«
    »Das stimmt allerdings, mich wollten sie leider nicht loswerden. Was sollen wir bloß machen?«
    Karl musste uns gehört haben, denn plötzlich klopfte er an der Tür und kam nach Mikes »Herein« ins Zimmer. Er hatte so ein Grinsen im Gesicht, das uns verriet, dass er etwas wusste und wir nicht.
    »Was hängt ihr denn so traurig herum, solltet ihr nicht fröhlicher sein?«
    »Papa hör auf dich über uns lustig zu machen. Sammy fliegt morgen zurück, und wir werden uns länger nicht sehen …«
    »Wirklich? Das wusste ich nicht!« Aber er hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht und uns war klar, dass es etwas mit uns zu tun hatte.
    »Karl, könntest du jetzt bitte sagen, warum du dieses doofe Grinsen nicht aus deinem Gesicht bekommst? Was weißt du, was wir nicht wissen?«, fragte ich beunruhigt.
    »Also, ich habe gerade mit München telefoniert. Da war eine sehr nette Frau am Telefon, ich glaube sie heißt Meier. Ich habe eine halbe Stunde mit ihr telefoniert.«
    »Moment, aber du meinst nicht meine Mutter, oder?«
    »Ich glaube sie ist deine Mutter. Wir haben über deinen Amerikaurlaub geredet und über euch.«
    Mir stockte der Atem. Hatte er etwa über unsere Liebe gesprochen? Was würde sie dazu sagen? Wusste sie jetzt, dass ich schwul bin? Was hatte er mit ihr geredet? Ich musste es wissen.
    »Aber du hast ihr nicht …?«
    »Nein, ich habe ihr nicht gesagt, dass ihr zusammen seid. Das musst du schon selbst machen.« Danach schwieg er wieder. Diese Stille machte uns beide unruhig.
    »Und, Papa, was hast du mit ihr beredet.«
    »Ich habe ihr gesagt, dass du dich mit Mike angefreundet hast und du gern noch etwas hierbleiben würdest. Erst war sie skeptisch, ob das denn auch alles so stimmt, und ich nicht ein Verrückter wäre, der dich entführt hat. Aber ich konnte sie beruhigen und erklärte ihr, warum ich angerufen habe, denn ich wollte euch überraschen.«
    Ich glaube, ich bin vor Freude im Dreieck gesprungen. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich habe mich auf Karl gestürzt und ihn fest umarmt. »Danke, Karl, das ist wirklich eine Überraschung.«
    »Toll Papa, das hast du für uns gemacht?«, jubelte Mike, als auch er sich seinem Vater an den Hals schmiss.
    »Schon gut, ich konnte euch doch nicht so leiden sehen. Aber wenn ihr mir noch länger die Luft abschnürt, dann werde ich so etwas nicht wieder machen können.«
    Wir ließen ihn los und er hatte ein Strahlen auf seinem Gesicht, aber auch wir standen dem in nichts nach. Nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten, ging Karl wieder, aber erinnerte uns noch, dass das Essen in einer halben Stunde fertig sei. Ich war so aufgeregt, ich konnte nicht still sitzen.
    »Ich musste die anderen anrufen und ihnen sagen, dass ich noch hier bliebe. Ich wollte gerade zum Telefon gehen, als Karl noch einmal zur Tür herein schaute.
    »Ach übrigens,

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