Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
jemandem davon erzählt und du sollst auch der einzige sein, der es weiß.«
Ich hielt Mike noch immer fest. Irgendwann ist er dann eingeschlafen. Ich versuchte eine angenehme Schlafposition zu finden, aber das war gar nicht so leicht, denn ich wollte Mike nicht loslassen.
In den nächsten zwei Wochen sind wir jeden Tag zu Tim gefahren. Nach eineinhalb Wochen durfte er dann heim. Mike und ich haben die Zeit, die uns noch blieb, bis ich zurück musste, noch ausgiebig zusammen verbracht, aber die zwei Wochen vergingen viel zu schnell. Diesmal gab es auch keine Verlängerung, da eine Woche später mein letztes Schuljahr begann und ich daheim noch ein paar Dinge vorbereiten musste.
14. KAPITEL
Schon war der letzte Tag da. Irgendwie war mir schlecht. Was würde jetzt wohl aus Mike und mir werden? Wann würden wir uns wieder sehen? Würde er mir treu bleiben? Oder würde er mit irgendeinem dahergelaufenen Jungen zusammenkommen? Was nur? Sollte ich Mike etwas von meinen Ängsten erzählen oder lieber nicht? Vielleicht lieber nicht, denn es würde ja doch nur unseren letzten gemeinsamen Abend zerstören. Wenn ihn aber auch dieselben Gedanken quälten, dann wäre es sicher gut, darüber zu reden. Schluss! Nein, ich sprach es nicht an, wenn er genau so empfand, dann sollte er den ersten Schritt gehen. Warum war ich eigentlich so feige? Wovor hatte ich denn Angst? Was könnte schon passieren? Nichts, oder … ?
»Na Süßer, mach deine Augen zu.«
»Mike, was ist denn los?«
»Frag nicht, mach einfach die Augen zu und dann komm mit. Ich habe eine Überraschung für dich!«
»Was ist es denn?«
»Solange du noch die Augen offen hast, wirst du es nicht erfahren.«
Also machte ich widerwillig die Augen zu, denn ich hasste es, nicht sehen zu könne, was geschah. Aber ich war doch zu neugierig auf das, was da auf mich zukam. Mike nahm einen Schal und band ihn um meinen Kopf, so dass ich nichts mehr sehen konnte. »So ist es brav«, flüsterte er. »Und jetzt komm mit.«
Er nahm mich an der Hand und führte mich zum Auto. Auf dem Weg dorthin wäre ich fast die Treppe heruntergefallen und habe mir mein Knie an irgendwas gestoßen, aber irgendwie bin ich doch unverletzt in das Auto gelangt. Nachdem Mike meine Tür zu gemacht hatte, stieg auch er ein und wir fuhren los. Ich hatte keine Ahnung, wohin die Fahrt ging und auf jede Frage die ich ihm stellte, bekam ich keine Antwort. Also hieß es abwarten.
Wohin fuhren wir nur? Was konnte das für eine Überraschung sein? Vielleicht gehen wir in ein Konzert? Oder doch nur ein Ablenkungsmanöver, während die anderen daheim eine Abschiedsparty vorbereiteten?
Was ich mir auch ausmalte, ich konnte mir absolut nicht vorstellen, was ich gleich zu erwarten haben würde.
»So wir sind da.«
»Aha, und wo?«
»Wirst du gleich sehen, aber zuvor müssen wir noch ein paar Schritte gehen.«
»Schon gut, es hat ja doch keinen Sinn zu widersprechen.«
»Sehr gut erkannt, mein Kleiner«, erwiderte Mike und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Wir gingen ein paar Schritte und dann öffnete Mike eine Tür und wir gingen in ein Haus. Er öffnete noch eine Tür und wir waren wieder im Freien und man hörte Grillen zirpen und der Geruch von brennenden Kiefernnadeln stieg mir in die Nase.
»Mike, wo sind wir hier?«
»Moment.«
Endlich nahm er mir die Binde ab und ich sah ein kleines Lagerfeuer, einen See, in dem sich der Mond spiegelte. Wir standen auf der Terrasse eines kleinen Fischerhauses und direkt vor mir stand ein liebevoll gedeckter Tisch, auf dem zwei Kerzenleuchter standen und der über und über mit Rosenblättern bedeckt war. Direkt von der Terrasse führt ein Steg zu einem kleinen Boot, das sich leicht auf dem Wasser bewegte. Der Steg war auf beiden Seiten mit Kerzen beleuchtet, die in der lauen Brise flackerten.
»Mach den Mund zu, und setzt dich!«
Ich setzte mich und im nächsten Moment kam ein Butler mit weißen Handschuhen und einer Flasche Wein. »Solle ich jetzt servieren, Monsieur?«
»Ja bitte.«
Daraufhin verschwand der Butler wieder, nur, um im nächsten Moment mit der Vorspeise wieder aufzutauchen. Als er sich dezent in eine Ecke zurückgezogen hatte, begannen wir zu essen. Nach dem Diner schickte Mike den Butler fort und kramte aufgeregt in seinen Hosentaschen.
»Kann ich dir irgendwie helfen?«
»Nein … ach da ist es ja.«
Mike holte ein kleines Paket aus seiner Tasche und hielt es mir hin. »Da, für dich, als Zeichen, dass ich dich liebe.«
Ich
Weitere Kostenlose Bücher