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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Kamrath
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sicher schon.« Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein bedrückter Blick ab.
    »Was ist los Mike? Hast du was?«
    »Ja, ich weiß nicht ganz. Ich glaube ich sollte nicht deine Eltern sagen, schließlich war erst das mit deinem Vater und so.«
    »Hey, schon okay, so lang du da bist, ist alles andere unwichtig. Und mein Vater kann mir mal den Buckel runter rutschen.«
    Ich spielte den Starken, denn ich war viel zu glücklich, als jetzt an meinen Vater zu denken. Sicher hätte ich mir mein Coming-Out anders vorgestellt, aber jetzt konnte man eh nichts mehr daran ändern. Ich würde mich nicht bei ihm melden, schließlich wollte er keinen Kontakt mehr und wenn er was von mir wollte, dann musste er sich schon selbst rühren.
    Ich war einfach nur glücklich, dass ich River im Arm hielt und natürlich auch Mike, wobei zweiter mir noch ein Stück lieber war. Trotzdem, seit ich fünf Jahre alt war, hatte ich mir einen Hund gewünscht, aber das war nicht möglich, da mein Vater unter einer Tierhaarallergie litt. Jetzt aber hatten sich gleich zwei Wünsche auf einmal erfüllt. Ein eigener Hund und meine bessere Hälfte kam mich besuchen.
    Wir gingen in die Küche, wo die anderen schon ein nettes Plätzchen für River hergerichtet hatten. Ich legte den schlafenden Wurm in sein Bettchen und dann verließen wir die Küche. Ich ließ die Tür einen Spalt geöffnet und gleich darauf waren wir im Wohnzimmer, in dem meine Eltern schon mit Sekt auf uns warteten. Wir tranken einen Schluck und dann begannen die anderen Familienmitglieder zu erzählen, wie Mike und Tim herkamen.
    Danny konnte mich nicht mehr so rumhängen sehen, und da hat er sich gedacht, es würde mich bestimmt freuen, wenn mich Mike besuchen kommt. Also hat er sich nachts, als ich schlief, aus meinem PDA die Telefonnummer von Mike herausgekramt und sich mit ihm in Verbindung gesetzt und ihm erzählt, was in den letzten Wochen alles passiert war. Dann haben sie abgemacht, dass die beiden über die Herbstferien kommen würden. Tickets wurden gebucht, Zeiten abgeglichen und alles mit meinen Eltern bis ins kleinste Teil abgesprochen. Mike und Tim waren um 9.30 Uhr am Flughafen ankommen, Manfred holte sie ab und dann fuhren sie kurz zum Frischmachen zu mir, und natürlich, um Danny zu holen, der schon eher Schulschluss hatte. Dann mussten sie sich beeilen, damit sie rechtzeitig aus dem Haus wären, bevor ich von der Schule heim kam. Schnell schrieb Ma noch den Zettel. Thommy wurde auch eingeweiht und dazu verdonnert mich zum Shoppen zu entführen, damit sie genug Zeit hatten, alles vorzubereiten. Am Nachmittag waren sie dann bei der Hundebesitzerin, die einen Wurf Welpen abzugeben hatte. Danny suchte den schönsten heraus und schon ging es wieder ab nach Hause. Mittlerweile war es kurz vor fünf, Thommy schickte eine SMS, die meinen Eltern verriet, dass wir in etwa eine halben Stunde daheim wären. Mike verschwand in meinem Zimmer und band sich noch die Schleife um. Tim ging mit dem Hund in den Keller, damit ich ihn nicht gleich hören würde, falls er bellen oder irgendwelche andere Laute von sich geben würde. Danny, Manfred und Ma nahmen im Wohnzimmer Platz und taten so, als wäre nichts Besonderes los.
    Und den Rest kennt ihr schon.
    Mittlerweile hatte ich mich wieder etwas beruhigt.

    24. KAPITEL

    »So, jetzt weißt du, wie sich alles zugetragen hat«, meinte Mutter, »aber ich hab noch eine schlechte Nachricht für dich. Auch wenn Mike da ist, musst du morgen Früh aufstehen, denn schließlich ist ja in zwei Wochen die Hochzeit, und da müssen wir noch einiges besprechen.«
    »Muss das sein?«
    »Ja, leider, aber es ist wirklich wichtig.«
    »Na gut, und nochmals vielen Dank für den Hund, das war die größte Freude, die ihr mir machen konntet.«
    Kaum hatte ich ausgesprochen, als sich auch schon ein Ellenbogen ›zärtlich‹ in meine Rippen bohrte.
    »Aua, wieso, sonst gibt es doch nichts, für was ich mich bedanken müsste.«
    Und schon landete ein Kissen mit voller Wucht in meinem Gesicht, was ich allerdings nicht auf mir sitzen lassen konnte und schmiss eines auf Mike. Das Kissen verfehlte aber sein Ziel, da er sich bückte und es landete am Hinterkopf meiner Mutter. Die drehte sich um hob den Arm und schon flog das nächste Kissen. Kurze Zeit später war eine wilde Kissenschlacht im Gange, und jeder bekriegte sich mit jedem.
    Noch immer außer Atem setzten wir uns einige Zeit später wieder auf die Couch und Mike sich auf meinen Schoß.
    »Na, was ist jetzt die

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