Das falsche Bett - Der richtige Mann
uns von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten.“
Erst jetzt sah sie ihn richtig an und erschrak. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie und wurde kreidebleich.
„Ich hatte einen Autounfall.“
„Nein!“ Ihr blieb fast das Herz stehen.
„Doch. Am Tag der Preisverleihung auf dem Weg zum Flughafen.“
War er deshalb nicht erschienen? Das war vier Tage her! „Du siehst ja furchtbar aus.“ Nicht einmal die Jeans und sein ‚Lucky‘-T-Shirt konnten von Rubens leichenblasser Gesichtsfarbe ablenken. „Warum hast du nicht versucht, mich zu erreichen?“, rief sie schockiert.
„Das habe ich ja, als ich am nächsten Tag wieder zu mir gekommen bin. Aber es meldete sich immer nur der Auftragsdienst.“
Oh nein! Ellie wurde es sterbenselend zumute. Ruben hatte einen schrecklichen Autounfall gehabt, und sie war nicht für ihn da gewesen! Er musste sich ja schrecklich einsam und verlassen gefühlt haben. Es brach ihr fast das Herz. Aber wie hätte sie denn ahnen sollen, was passiert war?
Auf dem Weg nach Wellington hatte Ruben beschlossen, mit allen Mitteln um diese Frau zu kämpfen.
„Freunde sollen ja angeblich füreinander da sein“, stieß er angriffslustig hervor. Er war genauso wütend auf sie, wie auf sich selbst. „Wieso hast du nicht angerufen, um zu fragen, wo ich bleibe?“
„Ich habe dir eine SMS geschickt.“ Aufgebracht funkelte sie ihn an.
„Eine einzige, armselige SMS. Mehr war ich dir nicht wert“, zischte er gekränkt. „Sonst wäre es dir nicht so leichtgefallen, jeden Kontakt zu mir abzubrechen.“ Er atmete tief durch und zuckte vor Schmerz zusammen. Jeder Atemzug tat weh.
„Es ist also alles meine Schuld?“
Ja! „Hättest du dir je etwas aus mir gemacht, hättest du dich besorgt gefragt, wo ich so lange bleibe.“
Ellie wurde blass. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Auf die Idee, dir könnte etwas passiert sein, bin ich gar nicht gekommen.“
„Natürlich nicht! Du warst ja überzeugt davon, von mir versetzt worden zu sein.“ Ruben hielt einen Moment lang inne. Gerade war ihm bewusst geworden, dass es ursprünglich ja auch so gewesen war. Daher erklärte er offen und ehrlich: „Du hattest recht. Ich wollte tatsächlich absagen.“
Er hatte ihren entsetzten Blick über sein Aussehen aufgefangen. Hatte gesehen, wie sie entsetzt die Augen geschlossen hatte, als er vor Schmerzen zusammengezuckt war. Aber er wollte nicht, dass sie sich aus Mitleid verpflichtet fühlte, sich um ihn zu kümmern. Oder dass sie ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie den Kontakt abgebrochen hatte.
Sie sollte ihn so lieben, wie er sie liebte! Aber sie hatte auch die Wahrheit verdient. Selbst wenn er dadurch riskierte, Ellie für immer zu verlieren.
„Auch ohne den Unfall wäre ich nicht aufgekreuzt“, gestand er heiser.
„Was soll das heißen?“ Instinktiv wich sie zurück.
„Ich hatte beschlossen, Schluss zu machen. Ich war gerade dabei, dir eine entsprechende SMS zu schicken, als der Unfall passierte.“
„Du hast am Steuer eine SMS geschrieben?“, rief sie entsetzt.
„Ich saß im Taxi.“
Sie sah ihn starr an, und der Schmerz in ihrem Blick traf Ruben körperlich, denn sein Herz gehörte ihr, natürlich spürte er ihren Schmerz!
„Und warum erzählst du mir das jetzt?“, erkundigte Ellie sich schließlich, als sie sich etwas von dem letzten Schock erholt hatte. Sie hatte keine Ahnung, was dieser Mann von ihr wollte oder warum er hier aufgetaucht war.
„Weil ich dir nichts vormachen will. Ich möchte nicht mit dir befreundet sein, Ellie. Ich will eine richtige Beziehung mit dir. Seit Wochen spukst du in meinem Kopf herum. Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren“, gab er mürrisch zu.
„Vielleicht solltest du dich mehr anstrengen“, schlug sie mitleidlos vor.
„Nein. Bitte, Ellie, ich kann nicht mehr ohne dich leben.“
„Du meinst, du kannst nicht ohne Sex leben. Nur darum geht es dir.“
„Das ist nicht wahr!“, brüllte er. „Wir haben wochenlang nicht miteinander geschlafen.“ Er atmete tief durch und zuckte erneut vor Schmerz zusammen. „Zwischen uns ist viel mehr als Sex.“
„Du hast dich herausgefordert gefühlt, weil ich nicht nach deiner Pfeife getanzt habe. Aber nach unserem Abenteuer in der Berghütte warst du mit dir und deiner Welt zufrieden und hattest kein Interesse mehr an mir“, entgegnete Ellie.
„Das stimmt nicht.“
„Dann sag mir, was du von mir willst.“ Ruben bedeutete ihr mehr als ihr Leben. Sie ertrug es nicht,
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