Das falsche Bett - Der richtige Mann
Fond des Taxis und überlegte, ob es ihm nicht noch schwerer fiele, mit Ellie Schluss zu machen, wenn er sie heute Abend noch einmal sehen würde.
Eigentlich wäre es klüger, direkt nach Australien zu fliegen und sich auf das arbeitsintensive Projekt der Mackenzies zu konzentrieren. Was konnte er Ellie denn überhaupt bieten? Brauchte sie ihn wirklich als Freund? Sie hatte doch einen großen Freundeskreis. Außerdem schien sie sich bereits darauf eingestellt zu haben, von ihm enttäuscht zu werden. Ob er sie bitten sollte, ihn nach Australien zu begleiten? Nein, das war auch keine Option, denn er würde sowieso rund um die Uhr arbeiten und hätte keine Zeit für sie. Außerdem liebte sie ihren Beruf. Es wäre nicht fair zu verlangen, ihn aufzugeben. Und Ellies Anwesenheit würde ihn nur ablenken.
Wenn sie nicht aufpasst, wird sie auch zum Workaholic, genau wie ich, dachte Ruben. Sie arbeitete ja bis zur Erschöpfung. Insgeheim träumte er davon, sie wieder in die Berghütte zu entführen und dafür zu sorgen, dass Ellie sich mal richtig ausschlief. Er stöhnte verzweifelt, denn eigentlich drehte der Traum sich darum, mit Ellie zu schlafen …
Vielleicht wäre es besser, ihr auch die Freundschaft aufzukündigen, dann wäre Ellie frei, sich auf einen anderen Mann einzulassen, der besser zu ihr passte. Vielleicht fand sie einen netten Kollegen oder verliebte sich in einen der Fans.
Schaudernd stellte Ruben sich vor, wie Ellie ihn anrief und ihm freudestrahlend von ihrem neuen Liebhaber erzählte. Das könnte er nicht ertragen. Nein, er musste einen klaren Schlussstrich ziehen. Natürlich würde sie verletzt sein, und das tat ihm auch entsetzlich leid, aber es ging einfach nicht anders. Und irgendwann würde sie schon darüber hinwegkommen. Ebenso wie er selbst! Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Entschlossen beugte Ruben sich vor und sprach mit dem Taxifahrer: „Ich habe es mir anders überlegt. Fahren Sie bitte zurück in die Stadt!“
Er wollte sich ein Hotelzimmer nehmen und sich direkt mit der Planung des Hotelbaus in Australien beschäftigen. Dort lag seine Zukunft.
Ruben zog sein Handy hervor. Er hatte beschlossen, Ellie nicht anzurufen, weil er befürchtete, sie könnte seiner Stimme anhören, wie sehr er unter dem Entschluss litt, sich aus ihrem Leben zu verabschieden. Nur eine SMS kam infrage. Blicklos starrte er auf das Handydisplay und überlegte sich eine Formulierung, die endgültig klang und mit der Ellie insgeheim wohl sowieso schon gerechnet hatte.
Er war so in Gedanken versunken, dass er überhaupt nicht bemerkte, wie auf der Kreuzung der Fahrer eines entgegenkommenden Wagens die rote Ampel übersah und direkt in das Taxi krachte. Ruben nahm nichts davon wahr. Er sah nur Ellies strahlende Augen vor sich.
Für die Preisverleihung musste ein neues Kleid her. Deshalb war Ellie noch schnell losgezogen und hatte ein sündhaft teures figurbetontes Seidenkleid in Marineblau erstanden, das sich sehr sinnlich auf der nackten Haut anfühlte.
Das Make-up war perfekt, die Föhnfrisur auch. Die sexy High Heels hatten so hohe Absätze, dass Ellie praktisch auf Zehenspitzen stand. Zum Glück ging der Preisverleihung ja ein gesetztes Dinner voraus. Lange stehen konnte sie in diesen Schuhen nämlich nicht.
Ellie freute sich schon auf Rubens begehrliches Glitzern in den Augen, wenn er sie in diesem erotischen Aufzug erblickte. Schnell schob sie den Gedanken weg, denn angeblich waren Ruben und sie jetzt ja nur noch Freunde. Also zählte sie auch nicht die Stunden bis zum Wiedersehen.
„Du siehst fantastisch aus.“ Bridie hatte sie schon an der Bar erwartet und lächelte Ellie aufgeregt zu.
„Danke, du aber auch. Möchtest du noch einen Drink?“ Nervös blickte Ellie sich um. Wo blieb Ruben denn? Hatte sein Flug Verspätung? Schnell warf sie einen Blick auf ihr Handy. Keine neuen Nachrichten. Hm …
Sie nahm die Getränke für sich und Bridie entgegen, die der Barkeeper ihr reichte, und gesellte sich zu den Kollegen, die sich inzwischen um Bridie gescharrt hatten.
Zwanzig Minuten später hielt sie es nicht mehr aus und schickte Ruben eine SMS.
Dinner fängt gleich an. Empfang weiß Bescheid, dass du später kommst. Ellie
Das Abendessen war die reinste Tortur für Ellie. Nervös und langsam auch beunruhigt warf sie immer wieder einen unauffälligen Blick aufs Handy. Keine Nachricht.
Diese Warterei macht mich langsam fertig, dachte Ellie.
Nach dem festlichen Essen folgte die
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