Das falsche Bett - Der richtige Mann
Flughafen. Ihr Rückflug nach Wellington war bereits gebucht. Ruben beschloss, die nächsten Tage in der Lodge zu verbringen, um in aller Ruhe über alles nachzudenken.
In der Abflughalle verabschiedeten sie sich mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Nicht gerade freundschaftlich! Vielleicht war es möglich, sich am Telefon freundschaftlich zu unterhalten und sich zum Liebesspiel zu treffen, sowie es sich mit ihrem hektischen Berufsleben vereinbaren ließ. Dann könnten sie ihre Affäre weiter aufrechterhalten.
Drei Tage später saß Ellie an ihrem Schreibtisch im Büro, um die nächste Tour vorzubereiten, musste jedoch die ganze Zeit an Ruben denken und konnte sich überhaupt nicht auf ihre Aufgabe konzentrieren.
„Du bist ja ganz schön aufgeregt“, stellte Bridie lächelnd fest. „Das würde mir auch so gehen, wenn ich für einen Preis nominiert wäre.“
Gut, dass Bridie nicht ahnte, wem Ellies Fahrigkeit zuzuschreiben war.
Morgen sehe ich ihn wieder, dachte Ellie verträumt. Der leidenschaftliche Abschiedskuss am Flughafen hatte ihr Hoffnung gemacht, dass Ruben nicht nur an ihrer Freundschaft interessiert war. Vielleicht empfindet er doch mehr für mich, überlegte sie und hoffte, dass er ihr nicht eines Tages das Herz brechen würde. So nahe wie in der Berghütte hatte sie sich noch nie einem Menschen gefühlt. Es war einfach himmlisch gewesen.
Zur gleichen Zeit brütete Ruben über seinem Kalender und plante die nächsten Besuche in Wellington, um die Nächte mit Ellie zu verbringen, als das Telefon klingelte. Der Teilnehmer hatte seine Rufnummer unterdrückt. Zögernd nahm Ruben das Gespräch an.
„Hallo, hier ist Anthony Mackenzie.“
Ruben horchte auf. Dem Mann gehörten zahlreiche Kaufhäuser in Australien.
„Meine Schwester und ich sind gerade in Neuseeland und würden Sie gern kennenlernen. Wir haben gehört, dass Sie Experte für diskreten Luxus sind.“
„Möchten Sie in einem meiner Hotels übernachten?“, erkundigte Ruben sich interessiert.
„Wir möchten, dass Sie ähnliche Hotels in Australien für uns bauen“, erklärte Anthony.
Einen Moment lang verschlug es Ruben die Sprache. Eigentlich sah sein Plan keine Expansion in andere Länder vor. Trotzdem wäre es leichtfertig gewesen, so einen Kontakt wie zu den Mackenzies abzulehnen. „Wann wollen wir uns treffen?“, fragte er daher.
Als Anthony den Nachmittag des nächsten Tages vorschlug, zögerte Ruben. Abends wollte er mit Ellie an der Preisverleihung teilnehmen. Doch der Flug nach Wellington dauerte ja nur eine Stunde. Das musste also rechtzeitig zu schaffen sein. Also sagte Ruben zu und rief gleich darauf Ellie an, um die aufregende Neuigkeit mit ihr zu teilen.
„Bist du schon sehr aufgeregt?“, fragte er lächelnd, als sie sich fröhlich meldete.
„Nein. Eigentlich bin ich ganz entspannt“, behauptete sie. „Ich muss ja nicht gewinnen. Dabei sein ist alles.“
Er glaubte ihr kein Wort. Es ging immer ums Gewinnen. „Hör mal, ich habe morgen Nachmittag noch einen Termin.“ Er freute sich schon auf den ereignisreichen Tag.
„Du kommst also nicht.“ Sofort zog sie den falschen Schluss. „Macht nichts, ich weiß ja, wie beschäftigt du bist. Kein Problem.“
Ruben wurde sofort hellhörig. Hatte sie etwa mit seiner Absage gerechnet? Ellie wurde wohl nicht zum ersten Mal versetzt, und sie verbarg ihre Enttäuschung hinter aufgesetzter Fröhlichkeit. Wahrscheinlich hatten ihre Eltern sie immer wieder enttäuscht. Aber das hat doch nichts mit mir zu tun, dachte Ruben verletzt. Mir kann sie doch trauen.
„Du hast da was falsch verstanden, Ellie“, erklärte er schnell. „Natürlich komme ich.“
„Es ist aber wirklich nicht nötig, wenn du …“
„Ich will aber bei dir sein. Vertrau mir einfach!“
„Okay“, sagte sie schließlich. „Worum geht es eigentlich bei dem Termin?“
Die Freude über das mögliche Projekt war Ruben durch Ellies verunsicherte Reaktion verleidet. „Um die Möglichkeit, in Australien Hotels zu bauen – nach meinen Entwürfen“, berichtete er knapp.
„Das klingt ja großartig, Ruben.“
„Es könnte ein interessantes Projekt werden“, antwortete er bescheiden.
„Bestimmt. Wirst du denn genug haben, wenn es abgeschlossen ist?“
„Wie meinst du das?“
„Was kommt, nachdem du Australien erobert hast?“
„Indonesien vielleicht?“ Ihren kritischen Unterton ignorierte er geflissentlich. „Oder Fidschi.“
„Oh Ruben.“ Sie stöhnte. „Wenn du so
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