Das falsche Bett - Der richtige Mann
in seinem Leben nur die zweite Geige zu spielen.
Er presste die Hände auf die Brust. „Bitte, Ellie“, bat er mit versagender Stimme. „Ich kann nicht schlafen, ich habe keinen Appetit, ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Das geht jetzt seit Wochen so. Ich kann und will nicht mehr gegen meine Gefühle ankämpfen. Alle meine Gedanken kreisen um dich. Ich will mit dir zusammen sein, Ellie.“ Verzweifelt fuhr er sich durchs Haar. „Aber ich hatte noch nie eine feste Beziehung. Und ich kann nicht …“ Er seufzte betrübt. „Du verdienst mehr, als ich dir geben kann.“
Verblüfft sah Ellie ihn an. „Wie kommst du darauf, dass du mir nicht geben kannst, was ich brauche?“
„Weil ich das noch nie konnte und wollte. Mein Leben ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Damit kann ich nicht umgehen.“ Langsam machte er einige Schritte auf sie zu, blieb dann wieder stehen. „Das Verhältnis meiner Eltern hat meine Beziehungen beeinflusst. Sie sind beide gescheitert. Dad wollte unbedingt sein Château bauen, ist aber über die Planung nie hinausgekommen, weil Mutter ihm wichtiger war.“
„Ist das so ein Drama?“
„Nein, sie waren ja sehr glücklich verheiratet. Wahrscheinlich hat es sie erst recht zusammengeschweißt, dass die Leute sich lustig über das ungleiche Paar gemacht haben. Aber es war frustrierend.“ Ruben sah aus dem Fenster. „Ich war sechs, als wir nach Neuseeland zogen, hatte einen französischen Akzent und einen sehr alten Vater, den ich liebte. Er kaufte diese Ruine und träumte davon, sie in ein Schloss zu verwandeln. Doch er starb, bevor er seinen Plan verwirklichen konnte.“
„Du hast seinen Traum wahr gemacht.“ Plötzlich ging Ellie ein Licht auf. „Aber du glaubst, dass dein Vater nichts erreicht hat, weil er zu viel Zeit in seine Ehe investiert hat.“
„Auch meine Mutter hat nichts erreicht“, erklärte Ruben. „Beruflicher Erfolg und eine glückliche Beziehung scheinen unvereinbar zu sein.“
„Vielleicht war es ihnen einfach wichtiger, mehr Zeit miteinander und mit dir zu verbringen“, gab Ellie zu bedenken. „Er wäre sicher sehr stolz auf dich, weil du seine Pläne in die Tat umgesetzt hast. Allerdings würde es ihn wohl weniger freuen, dass du dich so isoliert hast.“
Von der Warte hatte er sein Leben wohl noch gar nicht betrachtet. Schließlich sagte er leise: „Meine letzte Beziehung ist gescheitert, weil meine Ex mich vor die Wahl gestellt hat: entweder sie oder meine Arbeit. Ich habe mich für die Taupo Lodge entschieden.“ Verzweifelt schüttelte er den Kopf. „Was soll ich jetzt machen, Ellie? Ich möchte dir nicht wehtun. Und verlieren will ich dich schon gar nicht. Aber wie soll ich dir denn gerecht werden?“
„Du kannst mich nicht mit deiner Ex vergleichen, Ruben. Ich will dich unterstützen und ermutigen. Es würde mir nicht im Traum einfallen, dich von deiner Arbeit abzuhalten. Ich möchte aber auch, dass du Verständnis für meinen Job hast. Was spricht dagegen, dass wir unsere Träume gemeinsam verwirklichen?“
Ruben wandte sich zu ihr um. „Du bist die erste Frau, die für mich wichtiger ist als meine Arbeit. Plötzlich erscheint mir meine Arbeit völlig bedeutungslos.“ Er kam auf sie zu. „Du bist die einzige Frau, hinter der ich je her war. Und ich werde nicht locker lassen, bevor ich mein Ziel erreicht habe. Du bedeutest mir alles, Ellie. So wie du bist. Ohne dich kann ich nicht leben. Erst als ich versucht habe, ohne dich zu leben, ist mir bewusst geworden, wie sehr ich dich brauche.“
Die Tränen kullerten ihr nur so über die Wangen. „Du bist also hinter mir her, ja?“ Sie lächelte unter Tränen.
Behutsam tupfte er ihre Wangen trocken. „Ja. In einer Hinsicht bin ich meinen Eltern sehr ähnlich: Meine Liebe zu dir ist ebenso groß wie die meiner Eltern zueinander. Ich möchte nie wieder von dir getrennt sein, Ellie. Bitte lass mich nie wieder allein! Ich leide wie ein Hund, wenn du nicht bei mir bist. Es tut unendlich weh.“
Den Schmerz kannte sie nur zu gut. Er saß tief in ihrem Innern und meldete sich besonders heftig, wenn sie allein im Bett lag, wenn sie Ruben nicht frech zuzwinkern konnte, wenn sie sein sexy Lächeln nicht sehen konnte, wenn sie zusammen waren und sich auch ohne Worte verstanden. Sie fühlte sich wie ein Teil von ihm und war nur ein halber Mensch, wenn sie getrennt waren. Tagelang nichts von ihm zu hören, hatte ihr das Herz zerrissen.
Ruben umfasste ihre Hände. „Ich habe
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