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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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zuvor gehört hatte, gab er sich gemeinsam mit Alva der Lust hin. Sie klammerte sich an ihn, rief wieder und wieder seinen Namen, flüsterte ihn zum Schluss nur noch heiser, bis sie endlich weich in seinen Armen lag.
    Doch die friedliche Stimmung hielt nicht lange an. Sie wand sich aus seiner Umarmung und sprang vom Tisch. «Das habe ich immer schon mal tun wollen, ohne dass der Tisch unter mir zusammenbricht!»
    Sprachlos sah Julen ihr hinterher. Niemals hätte er erwartet, dass aus dem schüchternen Mädchen in wenigen Stunden eine so sinnliche Frau werden würde, deren erotischer Appetit den anderer Feen sogar noch zu übertreffen schien.
    Sie verschwand ins Schlafzimmer. «Ich bin gleich wieder da!»
    Julen nutzte die Gelegenheit, um sich mit einem großen Schluck von dem übriggebliebenen Blut zu stärken. Schnell schloss er den Kühlschrank wieder und versiegelte ihn mit einem hastigen Zauber, damit Alva nicht noch einmal die Gelegenheit bekam, sich dessen Inhalt genauer anzusehen. Später, wenn sie schlief, wollte er die Vorräte in den Keller bringen. Dort war es kühl genug, dass sie sich ein oder zwei Tage frisch halten würden.
    «Worauf wartest du, sollten wir nicht mit irgendeinem Training beginnen?»
    Schnell ging er ihr entgegen. Sie trug nun ein geblümtes Sommerkleid und sah darin zum Anbeißen aus. Als er seine Hand über ihren appetitlich gerundeten Hintern gleiten ließ, erfühlte er zu seinem großen Bedauern, dass sie nun doch Unterwäsche trug.
    Alva beobachtete, wie ein Lächeln seine Mundwinkel eroberte, sich ausbreitete, bis die zarten Fältchen in seinen Augenwinkeln tiefer wurden. Ehe sie begriff, was er plante, hatte er sie hochgehoben und durch die Luft gewirbelt. «Du bist die wunderbarste Frau, die mir jemals begegnet ist.»
    Ihr Herz öffnete sich noch weiter, als es das ohnehin schon getan hatte. Wenn er doch bloß das Gleiche für mich empfinden würde wie ich für ihn! Sie liebte ihn so sehr, dass es genügte, an ihn zu denken, um ihr die Tränen in die Augen zu treiben. Sobald sie allein war, griff eine kalte Hand nach Alvas liebesschwerem Herz. Die Vorstellung, ihn zu verlieren, war unerträglich.
    Aber sie wusste von Nienibit, deren Geschichten in den letzten Tagen häufiger an die Oberfläche ihres Bewusstseins gespült worden waren, dass ein Elf andere Interessen hatte, als sich an seinesgleichen zu binden. Sie würde sich mit dem zufriedengeben müssen, was sie bekommen konnte. Jemand wie Julen würde wahrscheinlich ohnehin niemals nur einer Frau treu sein können. Sie hatte ja gesehen, wie sich ihm die Weiber regelrecht an den Hals warfen.
    Tally, die es in der kurzen Zeit geschafft hatte, Alvas Geduld bis aufs Äußerste zu strapazieren, schien immerhin bisher keinen Erfolg mit ihren Avancen gehabt zu haben.
    Auch wenn etwas in ihr hoffnungsvoll wisperte, dass Julen tatsächlich der Mann ihrer Träume war, als den sie ihn von Anfang an im Geheimen angesehen hatte, wagte sie es nicht, an ein solches Wunder zu glauben. Du bist unvernünftig! , ermahnte sie ihre lästige innere Stimme.
    Plötzlich erstarrte Julen und lauschte. «Wir bekommen Besuch.»
    «Schon wieder? Was ist hier los?»
    Zwinkern half nicht, stellte sie fest. Es stand tatsächlich ein fremder Mann mitten im Raum. Egal, ob sie die Augen weit aufriss oder zukniff und dabei langsam bis zehn zählte. Der Typ wirkte erstaunlich entspannt und sah mindestens ebenso sexy aus wie ein junger Gott.
    «Was ist mit dir?», fragte Julen und klang so besorgt, dass sie sich fragte, ob es vielleicht an ihr lag, dass sie plötzlich aus dem Nichts auftauchende Personen immer noch ungewöhnlich fand.
    Dies war einer der Momente, in denen sie sich nicht vorstellen konnte, jemals wieder ohne Julen zu sein. Er hatte sie in eine Zauberwelt entführt, in der Alva noch die normalste Bewohnerin zu sein schien. «Nichts ist, alles in Ordnung.» Sie bemühte sich, den Fremden zu ignorieren, und ging zum Flügel hinüber, der vor den hohen Fenstern stand, die ausgezeichnet zu dem einstigen Fabrikgebäude passten, in dem sich das Loft seiner Freunde befand. «Ich dachte nur, dass es ein bisschen ungewöhnlich ist, auf welche Weise hier die Besucher ein- und ausgehen. Wer ist das nun wieder?»
    «Hallo Alva, ich bin Erik. Kieran schickt mich.»
    «Warum?»
    Er lachte und zeigte dabei eine Reihe strahlend weißer Zähne. «Vielleicht, weil ich mich ganz gut im Musikgeschäft auskenne. Aber wahrscheinlich eher, weil er es liebt, mich als

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