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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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herumgesprungen.
    Erik verdrehte die Augen. «Nun sag es ihnen schon!»
    «Haltet euch fest, das ist die Chance eures Lebens! Edward sitzt immer noch in Venezuela im Knast. Sie haben ein Pfund Kokain in seiner Villa gefunden.»
    «Ja, und?» Chris nahm sich ein belegtes Brötchen und biss hinein, Tom neben ihr wurde allerdings sehr blass. Nur in Stefans Augen glänzte ungläubige Hoffnung. «Sollte er nicht morgen Abend in Avebury spielen?»
    «So ist es, und ratet mal, wer stattdessen auftritt!»
    Die Fairytales sollten am folgenden Tag beim Avebury-Festival spielen, und es war kein Tag vergangen, an dem Tally ihnen dies nicht unter die Nase gerieben hatte. Seit es das Festival gab, hatte Stefan kein Jahr verpasst. Er wäre gern übers Wochenende zurückgeflogen, aber ihm fehlte das Geld. Alva hatte gedacht, dass es doch bestimmt eine Möglichkeit gäbe, ihn mitzunehmen, und hatte sich vorgenommen, Erik darauf anzusprechen, aber dann war der Nachmittag ziemlich hektisch geworden und sie war nicht dazu gekommen.
    Nun waren in der Abend-Maschine nach Heathrow Plätze für die gesamte Band gebucht, und sie freute sich schon auf Tallys Gesicht, wenn sie die Neuigkeiten erfuhr. Doch vielleicht wusste sie es längst, wütend genug hatte sie ausgesehen, als sie vorhin an ihr vorbeigestürmt war.
    Alle redeten durcheinander, nur Julen an ihrer Seite wirkte eigenartig besorgt. «Was ist?», fragte sie ihn. «Traust du uns das nicht zu?»
    Seine Hand auf ihrer Schulter beschwichtigte sie. «Avebury ist ein uraltes magisches Zentrum.» Er schob Alva in den Flur hinaus.
    «Tatsächlich?» Nienibit hatte, soweit sie sich erinnern konnte, nie von Avebury gesprochen.
    «Freiwillig werde ich keinen Fuß in diesen verflixten Ort setzen.»
    Empört sah sie ihn an. «Glaubst du etwa, ich lasse die anderen im Stich, weil dein unheimlicher Chef glaubt, mir könne etwas passieren?» Alva spürte, wie der Ärger in ihr aufstieg.
    «Es geht nicht darum, was Kieran glaubt. Wir haben einen Auftrag.»
    «Ach so! Dann bin ich also für dich nur ein Auftrag?» Ein Klumpen hatte sich in ihrem Hals gebildet und sie konnte nicht weitersprechen.
    «Das ist doch Unsinn.»
    Als Julen ihre Schulter berühren wollte, machte sie einen Schritt zurück. Sie wusste, dass sie ungerecht war. Er hatte viel mehr für sie getan, als nur seine Pflicht zu erfüllen. Trotzdem sprudelten die nächsten Worte einfach so aus ihr heraus, als hätten sie schon lange auf diese Gelegenheit gewartet. «Ich kann jetzt da rausgehen», sie zeigte auf den Bühnenausgang, «und mir fällt ein Ziegelstein auf den Kopf. Weißt du was, ich bin es leid, mich vor unheimlichen Träumen und einer Gefahr zu verstecken, von der ich überhaupt nichts wüsste, wenn du mir nichts davon erzählt hättest.»
    «Und was ist mit den Unfällen?»
    Sie zuckte mit der Schulter. «Ich hatte eben in letzter Zeit ein bisschen Pech, na und?» Beide wussten, dass sie selbst nicht glaubte, was sie da sagte. Unser erster Streit , dachte sie betrübt.
    «Ach nee, die Turteltäubchen haben Krach!» Seine Miene verzog sich zu einem verächtlichen Grinsen. Er machte wirklich keinen Hehl daraus, dass er ihre Freundschaft missbilligte.
    Julen, der ihm den Rücken zugewandt hatte, fuhr herum und gab einen Laut von sich, der sie an das Fauchen einer großen Raubkatze erinnerte. Tom wurde aschfahl, und Alva fragte sich, was er wohl in Julens Gesicht gesehen haben mochte, das ihn dazu bewog, abwehrend die Hände zu heben und auf dem Absatz kehrt zu machen.
    «Unwissenheit schützt niemanden. Wenn ich es dir nicht erzählt hätte, wer weiß, ob du nicht längst arglos in eine Falle getappt wärst.» Julen wirkte ungewöhnlich ernst.
    «Arglos?» Sie gab ein abfälliges Schnauben von sich. «Mag sein, aber es wäre die Folge meiner freien Entscheidung gewesen. Du verstehst das offenbar nicht, ich bin alt genug, um meine eigenen Fehler zu machen! Du bist schlimmer als meine Eltern», fügte sie noch hinzu, als sei das die größte Beleidigung, die ihr für ihn einfiel. «Ich fliege auf jeden Fall mit den anderen. Wenn du mitkommst, freue ich mich. Wenn nicht, dann lässt du es eben sein.» Sie drehte sich um und stürmte hinaus auf den Vorplatz, wo Chris schon auf sie wartete. Dabei fühlte sie sich längst nicht so erwachsen, wie sie ihm gerade vorzumachen versucht hatte.
    Ihre Freundin legte ihr den Arm um die Schultern und tat, was Freundinnen in solchen Augenblicken am besten konnten. Trost geben, ohne viel zu

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