Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten ist er diesmal geraten?»
    «Genau kann ich es dir nicht sagen. Er hat sich niemandem von uns anvertraut, aber ich glaube, er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen.» Und Alastair ergänzte: «Die Männer, mit denen ich ihn vorhin gesehen habe, kenne ich aus dem Amnesia . Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, der Chef des Clubs hat sie vor die Tür gesetzt, und das soll schon was heißen.»
    Das fand sie auch, denn inzwischen wusste sie, dass der Clubchef eine Menge merkwürdiger Gestalten in seinem Geschäft duldete. «Wenn er einen Gast rauswirft, dann ist der entweder von der Heilsarmee oder ... das Gegenteil.»
    Alastair brummte seine Zustimmung.
    Nun begriff Alva, warum Tom sich dermaßen aufgeregt hatte, als sie unbedingt in diesem Club hatte arbeiten wollen. Er hatte sich Sorgen um sie gemacht. Eine kleine Stimme aus ihrem Unterbewusstsein flüsterte ihr allerdings zu, dass er sie vielleicht aus ganz anderen Gründen dort nicht hatte sehen wollen. Womöglich hat er sich auch einfach nur Sorgen um sich selbst gemacht und darum, dass ich unseren Eltern etwas erzählen könnte.
    «Und was mache ich nun?»
    «Du kannst gar nichts tun», sagte Stefan. «Glaub mir, ich habe auch versucht, mit ihm zu reden. Nicht nur einmal. Aber er hört ja gar nicht zu. Das Schlimme ist, das Haus, das dein Herr Bruder einfach mal eben gekauft haben will, gehörte vorher reichlich zwielichtigen Leuten, von denen wenigstens einer jetzt im Knast sitzt.»
    Alastair ergänzte: «Ich fürchte, er ist in üble Geschäfte verwickelt. Und wenn ihm jetzt die Schläger auf den Fersen sind, dann möchte ich wirklich nicht in seiner Haut stecken.»
    Am liebsten hätte Alva sofort nach Tom gesucht und ihn zur Rede gestellt. Doch nach einigem Hin und Her ließ sie sich überzeugen, dass es klüger war, wenigstens bis zum nächsten Tag zu warten.
    «Wenn du jetzt mit ihm sprichst, kannst du dich darauf verlassen, dass er ausflippt. Und ich habe keine Lust, dass unser Gitarrist mitten im Konzert vollkommen zugedröhnt von der Bühne kippt.»
    «Oder gar nicht erst auftaucht.» Alastair war der gleichen Meinung. «Morgen fliegen wir wieder zurück, um die Tour fortzusetzen. Wenn wir alle ein bisschen auf ihn achten, dann haben sich die Probleme vielleicht am Ende von selbst gelöst.»
    Alva sah die Sache weniger optimistisch, aber sie sah auch ein, dass Stefan recht hatte, und versprach, sich zu gedulden.
    Nach dieser Enthüllung war ihr die Lust daran vergangen, sich den eindrucksvollen Steinkreis, der Avebury berühmt gemacht hatte, näher anzusehen. Dankenswerterweise hatten die Veranstalter darauf verzichtet, diesen Bereich ebenfalls zu nutzen. Von einem Wall, der das eigentliche Festivalgelände vom Rest des Dorfes trennte, konnte sie Menschen zwischen den hoch aufgerichteten Megalithen sehen, von denen einige die Steine ehrfurchtsvoll berührten oder zu beten schienen.
    Sie erinnerte sich daran, was Chris gesagt hatte: Es ist ein magischer Ort. Und auf einmal hatte sie das Gefühl, es sei besser für sie, überhaupt nicht dorthin zu gehen.
    Inzwischen war es Nachmittag geworden und auf drei Bühnen hatte das Programm begonnen. Ihre Begleiter verließen sie vor dem Eingang zum Backstagebereich, um sich die Bands anzuhören. Bald würden auch die Midnight Fairytales auftreten, aber Alva hatte keine Lust, Tally zuzuhören. Ruhe wäre eine feine Sache gewesen, doch damit durfte sie heute wohl nicht mehr rechnen.
    Inzwischen waren Wolken aufgezogen, die dem Sommertag etwas von der Hitze nahmen. «Ob es Regen geben wird?», fragte sie mit einem besorgten Blick zum Himmel, als sie den Pass und das Armbändchen vorzeigte, die ihr Zugang zu allen Bereichen hinter der Hauptbühne gewährten.
    Der Sicherheitsmann war groß und schwer wie ein Grizzly und hätte gut einen Donnergott abgeben können, um so verwunderlicher, dass er ihr mit heller Stimme versicherte, der Wetterbericht habe nichts dergleichen vorhergesagt.
    Sie antwortete mit einem strahlenden Lächeln und war schon fast an ihm vorbei, als sie ein zaghaftes Entschuldigung? hörte.
    «Ja?»
    Da stand er mit einem doppelt gefalteten Blatt Papier und einem Stift in der Hand. «Könnte ich bitte ein Autogramm haben?»
    Um sicher zu gehen, dass er wirklich sie gemeint hatte, sah sie sich um. Doch außer ihr stand niemand in der Nähe. Daran werde ich mich nie gewöhnen. Natürlich nahm sie ihm Stift und Zettel aus der Hand, bemühte sich um ein herzliches Lächeln und

Weitere Kostenlose Bücher