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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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verschmitzten Lächeln schob er sie hinaus und deutete auf die unauffällige Tür, durch die sie vorhin gekommen waren. «Wenn wir uns beeilen, können wir in der Garderobe auf sie warten. Ich wette, sie hat noch viele Vorhänge, bis die Leute sie von der Bühne gehen lassen.»
    Im Eiltempo liefen sie die Treppen hinab und Julen verstand es irgendwie, sie durch die vielen Menschen zu navigieren, die in den vorhin noch viel ruhigeren Gängen vor den Garderoben warteten und dabei aufgeregt durcheinander sprachen.
    Fast lautlos waren dagegen ihre Schritte, als sie durch eine unscheinbare Tür traten und sich in vollkommener Dunkelheit wiederfanden, bis er einen Vorhang beiseiteschob. Dann sah sie einen riesigen mit zahllosen Lämpchen beleuchteten Schminktisch, davor eine Ablage, die mit Tiegeln und Töpfen vollgestellt war, eine offene Puderdose, Schwämmchen und ein Glas, in dem Pinsel in den verschiedensten Größen steckten.
    «Was tun Sie hier?» Die Frau drehte sich um und Alva konnte ihr nicht verdenken, dass sie verärgert wirkte. Sie hatte auf einen Schwarz-Weiß-Monitor gesehen, als sie hereingekommen waren, und sich nach einer Melodie gewiegt, die trotz der ziemlich schlechten Lautsprecher in Alvas Ohren wunderbar klang. Sie wollte sich bereits entschuldigen, weil Julen keinerlei Anstalten dazu machte, da änderte sich das Gesicht der Fremden dramatisch.
    Sie hatte auf den ersten Blick unscheinbar und in der schwarzen Kleidung blass und müde gewirkt, doch ihr Lächeln lies das alles vergessen. Plötzlich stand eine sprungbereite Amazone vor ihnen, deren prüfender Blick eindeutig Julen galt. Sie war offensichtlich nicht begeistert, ihn zu sehen.
    «Du schon wieder!»
    Unwillkürlich rückte Alva ein bisschen näher an ihn heran und ihr Herzschlag verlangsamte sich erst wieder, als er ihre Hand beruhigend drückte.
    «Liliana, du hast mir auch gefehlt.» In seiner Stimme lag eine besondere Wärme, als wäre er zufrieden mit ihrer Reaktion. «Ich will etwas mit ihr besprechen.»
    «Nur zu!» Liliana machte eine ironische Handbewegung und es war klar, dass sich außer ihnen niemand in der kleinen Künstlergarderobe befand.
    «Es muss sein.» Er setzte sich auf ein abgewetztes Sofa und zog Alva neben sich.
    «Das geht nicht!» Liliana sah sie wütend an. «Himero... ich meine, Florentine duldet niemanden nach ihren Auftritten in der Garderobe, das weißt du ganz genau!»
    «Ja, ja. Ich weiß. Es sei denn, sie hat denjenigen selbst eingeladen.»
    Alva wunderte sich ein bisschen über die Verachtung, die sie in Julens Worten zu hören glaubte. Aber wichtiger erschien ihr die Information, dass er die Sängerin kannte. Sie konnte nichts dagegen tun, dass sie schon wieder einen Anflug von Eifersucht bekam. Erst Tally und sogar Chris, von der sie das nicht erwartet hätte, und nun schon die Nächste. Gegen eine solche Frau, die nicht nur wunderschön war, sondern auch über eine einzigartige Begabung verfügte, war sie selbst nicht mehr als ein kleines, graues Entchen.
    Als hätte er wieder einmal ihre Gedanken gelesen, strich ihr Julen beruhigend über den Rücken, während er erstaunlich arrogant behauptete: «Dieser Besuch wird Florentine gefallen!»
    «Was wird mir gefallen?» Der dunkle Vorhang öffnete sich und die Sängerin trat ein.
    Julen stand auf, Alva folgte seinem Beispiel eilig und bemühte sich, nicht allzu sehr zu starren: Aus der Nähe betrachtet sah die Frau noch schöner aus und trotz der starken Schminke viel jünger als Alva selbst. Hätte sie nicht gewusst, dass dies unmöglich war, hätte sie diese Florentine für keinen Tag älter als siebzehn, eher sogar noch jünger, geschätzt. Ihr Auftreten und natürlich die einzigartige Gesangsstimme bewiesen, dass sich die Götter nicht nur bei der Vergabe von Talent, sondern auch beim Verteilen von Schönheit und Jugend besonders großzügig gezeigt hatten.
    «Mit dir hätte ich so schnell nicht wieder gerechnet.» Sie wandte sich an ihre Garderobiere. «Bitte sorg dafür, dass wir ungestört bleiben.»
    Liliana wollte etwas erwidern, doch ein Blick der Sängerin genügte und sie senkte wortlos den Kopf. «Sehr wohl, Signora.»
    Lautes Stimmengewirr bewies kurz darauf, dass die Tür geöffnet worden war. Ein nicht allzu subtiles Krachen, dass sie den Raum nicht gut gelaunt verlassen hatte. Sofort wurde es still.
    «Ist sie das?» Florentine streckte den Arm aus, als wolle sie ihre Hand unter Alvas Kinn legen, um sie besser betrachten zu können.
    Bevor

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