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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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versuchte. “Ich wollte den Sommer in Frankreich verbringen, und das werde ich auch tun. Wegen eines kleinen Rückschlags schleiche ich mich nicht wie ein geprügelter Hund nach Hause zurück.” Widerspenstig hob sie das Kinn. “Mein Französisch lässt noch viel zu wünschen übrig, und ich habe Dad versprochen, dass ich die Sprache fließend kann, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Deshalb kann ich einfach noch nicht nach England zurück, Simon!”
    Er antwortete nicht sofort. Stattdessen wies er mit dem Kopf auf ihr Handtasche. “Hast du dein Portemonnaie da drin?”
    “Ja.”
    “Hol es raus, und zeig mir, wie Viel Geld du hast.” Polly biss sich auf die Lippe und holte die Börse heraus, deren Inhalt sie auf den Tisch schüttete. Dann begann sie zu zählen.
    “Achtundvierzig Francs”, sagte sie schließlich widerstrebend.
    “Und wie lange gedenkst du damit auszukommen?”
    Polly steckte die Banknoten weg und nahm die Münzen in die Hand. “Ich suche mir einen Job”, sagte sie trotzig.
    “Als was möchtest du denn arbeiten?”
    “Was soll das Verhör?” fragte sie missmutig, ließ die Münzen in die Börse fallen und schloss diese. “Ich könnte vieles tun. Teller waschen, kellnern, oder … na ja, alles Mögliche eben”, beendete sie den Satz ziemlich schwunglos.
    “Ich bin mir sicher, die Möglichkeiten sind ungezählt”, erwiderte Simon unverhohlen sarkastisch. “Bis du jemand findest, der dich einstellt, musst du allerdings von etwas leben. Und selbst dann wirst du erst nach einiger Zeit Lohn bekommen. Wovon willst du Miete für ein Zimmer bezahlen? Was wirst du essen?”
    “Ich bin hier nicht völlig auf mich allein gestellt.” Polly strich sich das Haar zurück. Je eindringlicher Simon ihr vor Augen hielt, wie unmöglich es für sie sein würde, zu bleiben, desto entschlossener war sie, genau das zu tun! “Ich habe Kontakte.”
    “Welche?” fragte er zweifelnd.
    “Na ja … ich kenne Philippe Ladurie. Er hat mir gesagt, ich könne ihn besuchen, wann immer ich möchte”, erklärte sie stolz.
    Simon sah nicht beeindruckt aus. “Hat er das gesagt, bevor oder nachdem seine Schwester dich entlassen hat, weil du ihr Lügen aufgetischt hast?”
    Polly ging darauf nicht ein. “Er hat mir sogar seine Visitenkarte gegeben.” Sie suchte in der Tasche nach dem kostbaren Stück und reichte es Simon.
    “Er wohnt in Marsillac”, bemerkte er, und seine Augen blickten plötzlich scharf.
    “Das ist nicht sehr weit von hier, oder?” fragte Polly hoffnungsvoll.
    “Ungefähr zwei, drei Stunden mit dem Auto.” Simon klang nachdenklich. Dann riss er sich zusammen und gab ihr die Visitenkarte zurück. “Du weißt doch, dass Leute solche Karten ständig verteilen? Es hat nichts zu bedeuten.”
    “Ja, das ist mir klar, trotzdem bin ich mir sicher, Philippe würde mich für einen Job empfehlen, wenn ich ihn darum bitte. Er war echt nett zu mir, als wir uns gestern unterhalten haben.”
    Simon seufzte, weil sich immer, wenn sie Philippe erwähnte, ein schwärmerischer Ton in ihre Stimme schlich. Er verstand nicht, warum Frauen sich wegen eines Manns wie Philippe Ladurie, der nichts aufzuweisen hatte außer einer, attraktiven Erscheinung und einnehmenden Manieren, zu Närrinnen machten.
    “Wie sieht denn dein Schlachtplan im Einzelnen aus?” fragte Simon resigniert, denn ihm war klar, dass Polly nicht das Vernünftige tun und ein Ticket nach England akzeptieren würde.
    “Ich brauche nur irgendwie nach Marsillac zu gelangen und Philippe zu kontaktieren”, erklärte sie missmutig.
    “Was machst du, wenn er nicht dort ist? Er könnte ja noch immer intensiv mit seiner Rothaarigen beschäftigt sein.”
    “Dann suche ich mir in Marsillac auf eigene Faust einen Job”, erwiderte sie. Je mehr sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr die Idee. Marsillac war keine Großstadt. Früher oder später würde sie dort Philippe begegnen. Selbst wenn sie ihn nur gelegentlich von weitem sah, wäre das besser als gar nichts.
    Simon blieb praktisch. “Es kostet mehr als achtundvierzig Francs, um von hier nach Marsillac zu gelangen.”
    “Ich kann per Anhalter fahren”, meinte Polly, obwohl ihr der Gedanke nicht behagte. Sie würde sich aber auf keinen Fall von Simon den Aufenthalt in Frankreich ausreden lassen!
    Zu ihrer Überraschung hatte er nicht sofort einen vernichtenden Einwand parat, sondern rieb sich nachdenklich das Kinn.
    Simon überlegte, ob die Idee, die ihm plötzlich in den Sinn gekommen

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