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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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die Gegenwart zurück, und ihr Herz klopfte unangenehm heftig, als sie Simon sah. .
    “Das wurde aber auch Zeit”, sagte er gleichgültig. “Ich dachte, du würdest noch lang nicht aufwachen.”
    “Wie spät ist es?” Ihre Stimme klang unnatürlich hoch.
    “Halb neun.” Simon nahm die Armbanduhr vom Nachttisch und befestigte sie am Handgelenk.
    Unauffällig beobachtete Polly ihn. Er sah noch genauso zurückhaltend aus wie immer, obwohl er - wahrscheinlich weil er im Urlaub war - ausnahmsweise auf eine Krawatte verzichtet hatte und ein kurzärmeliges grünes Hemd zu einer Khakihose trug.
    Polly hatte sich fast erfolgreich eingeredet, dass sich zwischen ihm und ihr doch nichts geändert habe, da fiel ihr Blick auf seine Lippen, und die Erinnerung an den Kuss überwältigte sie.
    Nein, es war nicht alles beim Alten, denn ihre Gefühle hatten sich gewandelt.
    Simon schien das allerdings nicht zu bemerken. “Ich gehe jetzt nach unten”, verkündete er kurz angebunden. “Du kommst dann nach, oder?”
    “Ich dusche vorher nur schnell”, sagte sie und war erleichtert, dass ihre Stimme fast wieder normal klang.
    Unter der Dusche stehend, redete Polly sich streng ins Gewissen.
    Was letzte Nacht passiert war, bedeutete Simon offensichtlich gar nichts, deshalb war es wichtig, nicht übertrieben zu reagieren. Sie war übermüdet gewesen und hatte deshalb nicht mehr klar denken können.
    Im Dunkeln wirkte alles anders. Man brauchte nur daran zu denken, wie unheimlich ganz gewöhnliche Geräusche klingen konnten! Mit Küssen war es dasselbe. Ich habe mir nur eingebildet, dass die Umarmung so leidenschaftlich war, sagte Polly sich. In Wirklichkeit war es lediglich ein flüchtiger Kuss gewesen, der Simon nicht aus der Kühe gebracht hatte. Also bestand für sie auch kein Grund, aufgewühlt zu sein. Nein, sie hatte nur viel Lärm um nichts gemacht.
    Und heute würden sich ihre und Simons Wege ohnehin trennen.
    An einem Tisch auf der Terrasse saß Simon und las eine französische Zeitung. Polly blieb stehen und betrachtete ihn. Ja, er sah wirklich nicht übel aus! Er blickte auf und sah, dass sie ihn betrachtete. Seine grauen Augen wirkten klar und kühl. Dir Herz schien einen Schlag lang auszusetzen, aber sie erholte sich rasch.
    Simon war und blieb einfach Simon, der Freund der Familie, daran brauchte sie sich nur immer wieder zu erinnern.
    Er faltete die Zeitung zusammen, als Polly sich ihm gegenüber hinsetzte. “Ich habe dir Kaffee und Croissants bestellt”, informierte er sie kurz angebunden.
    Ja, er ist noch genauso wie früher, stellte Polly erleichtert fest.
    “Prima!” Sie lächelte strahlend. “Ich bin sehr hungrig.”
    Am Vortag hatte sie mittags nur hastig einige Bissen gegessen, seitdem nichts mehr, und die Croissants schmeckten herrlich. Sie aß drei davon, dann saß sie da, die Hände um die große Schale mit Cafe au lait gelegt, und blickte zufrieden auf den azurblauen Himmel.
    Endlich konnte sie sich wieder entspannen, weil sie sich nun sicher war, dass zwischen ihr und Simon alles, beim Alten geblieben war.
    Simon beobachtete sie und wurde immer gereizter. Es war typisch für Polly, dass sie sich eine Idee in den Kopf setzte, darauf bestand, sie auszuführen - und dann so tat, als wäre nichts passiert! Er wurde die Erinnerung nicht los, wie warm und lebendig sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Es war ihm sehr schwer gefallen, sich von ihr zu lösen und ihr den Rücken zu kehren.
    Er hatte versucht, sich einzureden, es sei nur ein harmloser Kuss gewesen, und es war ihm fast gelungen, bis er morgens aus dem Bad gekommen war und sie im Bett hatte sitzen sehen, verführerisch zerzaust, das T-Shirt von der einen Schulter gerutscht. Er hatte so schnell wie möglich das Zimmer verlassen. Und nun saß sie ihm gegenüber, lächelte träumerisch, tupfte mit der Fingerspitze Krümel vom Teller und schob sie sich zwischen die Lippen. Offensichtlich dachte sie nicht mehr an die Ereignisse der vergangenen Nacht.
    “Ich habe mich wegen Flügen erkundigt”, sagte Simon unvermittelt. “Ich könnte dich um halb zwölf 2um Flughafen bringen.”
    Polly sah ihn verständnislos an. “Flughafen?”
    “Ja. Ich finde, das einzig Vernünftige für dich ist, nach Hause zufliegen.”
    “Das kann ich nicht!”
    “Ich würde dir natürlich das Ticket bezahlen.”
    “Nein, das meinte ich nicht.” Polly wusste nicht, ob sie wütend oder amüsiert darüber war, wie entschlossen Simon sie nach England abzuschieben

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